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Zweites Verbundvorhaben „Freiburg Advanced Center of Education (FACE) – Researching Practice, Practicing Research”

FL2_FR_Lehramtskoop 2 (Verbund)

Zusammenfassung

Die Albert-Ludwigs-Universität und die Pädagogische Hochschule Freiburg haben sich 2014 zum Kooperationsnetzwerk FACE (Freiburg Advanced Center of Education) zusammengeschlossen, um der Lehrer*innenbildung ein neues Gesicht zu geben. Getragen von den Impulsen der ersten Förderphase konnten die Hochschulen ihre Kooperation strukturell intensivieren und die Kohärenz der Curricula sowie die Professionsorientierung auf ein signifikant höheres Niveau anheben. Es konnten neue Formate und Inhalte im Bereich Lehre etabliert und der Ausbau von Praxisbezug, Forschung und Weiterbildung gefördert werden. Dies mündete 2018 in die Gründung der School of Education FACE als gemeinsamer wissenschaftlicher Einrichtung und in die Schaffung nachhaltiger gemeinsamer Arbeitsstrukturen (Direktorium, Studienausschuss, Kompetenzverbund Bildungs- und Unterrichtsforschung, Praxiskolleg), welche in der zweiten Förderphase zu wirkungsvollen Einrichtungen einer Lehrer*innenbildung aus einer Hand auszubauen sind.

Auf Basis einer tiefgehenden Stärken-Schwächen-Analyse wurden vier Handlungsfelder identifiziert, die durch die Perspektive einer nach Forschungserkenntnissen handelnden Lehrkraft (practicing research) und einer Beforschung des Handelns der Lehrkraft (researching practice) zur Weiterentwicklung des FACE als School of Education beitragen:

Lehre: (L1) Die Verknüpfung von Theorie und Praxis wird durch curriculare Abstimmung des Studiums mit dem Referendariat ausgebaut; exemplarisch werden Kernkompetenzen des Unterrichtens auf ihre Wirksamkeit überprüft. (L2) Die selbstgesteuerte Konstruktion von Kohärenz durch Studierende wird phasenübergreifend durch fächerverbindende Lernaufgaben in einem E-Portfolio unterstützt, welches als Kernfunktionalität in der Lernplattform ILIAS implementiert wird. (L3) Die Professionsorientierung in den Fachwissenschaften wird durch Lehrentwicklungsprojekte ausgebaut, die Kenntnisse zu schulisch relevanten Aspekten der Unterrichtsfächer vermitteln. (L4) Das Querschnittsthema Inklusion wird fachdidaktisch in Hinblick auf den Umgang mit Heterogenität im Fachunterricht konkretisiert.

Forschung: (F1) Zur Förderung des Nachwuchses in den Fachdidaktiken wird ein Research Master Fachdidaktik als Profillinie im Master of Education eingerichtet.

Praxis: (P1) Die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Schulen wird durch Professionelle Lerngemeinschaften vertieft, in denen Lehrkräfte, von den Hochschulen begleitet, Themen ihrer Praxis bearbeiten. (P2) Der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse wird durch ein Weiterbildungs-Zertifikatsprogramm, das sich speziell an in der Fortbildung tätige Lehrkräfte richtet, systematisiert.

Struktur: Um die erreichten und angestrebten Innovationen in der Freiburger Lehrer*innenbildung nachhaltig zu stellen, wird eine School of Education (FACE) mit Direktorium und gemeinsamem Studienausschuss gegründet.

 

Ziele

Die vertiefte Stärken-Schwächen-Analyse zeigt, welche Fortschritte in der Lehramtsausbildung am Standort Freiburg durch die Maßnahmen der ersten Förderphase erzielt worden sind. Diese Maßnahmen haben in den Handlungsfeldern (1) Lehre, (2) Forschung, (3) Praxis und (4) Struktur zu deutlichen Verbesserungen in der Lehramtsausbildung geführt. Sie bedürfen in der zweiten Förderphase aber einer Ausdifferenzierung und Vertiefung.

Lehre

In der ersten Förderphase wurden in der Lehre (1) die Verknüpfung zwischen theoretischen und praktischen Phasen im lehramtsbezogenen Bachelorstudiengang durch ein berufsfeldbezogenes Konzept für das Orientierungspraktikum gestärkt, (2) die curriculare Kohärenz zwischen Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften durch Entwicklung kompetenzbezogener Lehrkonzepte erhöht, (3) die Professionsorientierung in den Fachwissenschaften durch systematischen Austausch vorangetrieben und (4) neue Veranstaltungen in den Bildungswissenschaften zum Thema Inklusion konzipiert. Aufbauend auf diesen Ergebnissen bedarf es nun weiterführender Maßnahmen, um die Kohärenz und Professionsorientierung bei der Gestaltung der Lehramtsausbildung zu optimieren. Daher ist es das Ziel, (1) die Integration von Theorie und Praxis über die weiteren Praxisphasen im Master of Education (Schulpraxissemester und Referendariat) hinweg auszuweiten, (2) die curricularen Maßnahmen zur Förderung von Kohärenz zwischen Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften um Maßnahmen, die eine aktive Konstruktion von Kohärenz auf Seiten der Studierenden anstoßen, zu erweitern, (3) die Professionsorientierung in den Fachwissenschaften nicht nur durch Verknüpfung mit Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften zu steigern, sondern sie auch um die spezifischen Erfordernisse des schulischen Unterrichts zu ergänzen und (4) die bildungswissenschaftlichen Erkenntnisse im Hinblick auf Inklusion für die Lehre in den Fachdidaktiken fruchtbar zu machen.

Forschung

In der ersten Förderphase wurde (1) das Promotionskolleg CURIOUS eingerichtet, das sich mit der Untersuchung der Professionskompetenz von (zukünftigen) Lehrkräften beschäftigt. Auch wurden (2) für den zukünftigen Master of Education neue bildungswissenschaftliche Lehrveranstaltungen konzipiert, die durch Vermittlung methodisch-statistischer Kenntnisse die Forschungskompetenz von Studierenden fördern sollen. Es wird nun eine Fokussierung vorgenommen, indem (1) durch die Einrichtung einer spezifischen forschungsorientierten Profillinie im Masterstudium eine strukturierte Förderung der Forschungskompetenzen von Studierenden erreicht wird.

Praxis

In der ersten Förderphase wurde zur Förderung der Kohärenz von Theorie und Praxis ein Praxiskolleg eingerichtet, das (1) den systematischen Austausch zwischen Forschung und Praxis initiiert und (2) Maßnahmen zur Qualifizierung von Lehrkräften umgesetzt hat. Um die Nachhaltigkeit in beiden Bereichen zu stärken, ist es das Ziel, (1) durch professionelle Lerngemeinschaften die Zusammenarbeit zwischen Schule und Hochschule langfristig zu etablieren und (2) ein Zertifikatsprogramm für in der Fort- und Weiterbildung tätige Lehrkräfte zu implementieren.

Struktur

Im Rahmen der ersten Förderphase haben UNI und PH das gemeinsame Netzwerk FACE gegründet und so die Grundlage für eine Zusammenarbeit bei der Gestaltung der Lehramtsausbildung geschaffen. Um die bereits vorhandenen Strukturen langfristig am Standort Freiburg zu verankern, ist das Ziel, eine School of Education (FACE) zu etablieren und im Rahmen der School of Education funktionierende Unterstützungsstrukturen aufzubauen, die das Studieren im Lehramt erleichtern sollen.

 

Zusammenfassung Englisch

 

 

Struktur und Organisation (Arbeitsbereiche)

Das Projekt wird von Professor Dr. Michael Schwarze , Prorektor für Studium und Lehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, und von Professor Dr. Ulrich Druwe , Rektor der Pädagogischen Hochschule Freiburg, geleitet.

Um die Anbindung des Projektes an die School of Education FACE sicherzustellen und die Dissemination der Projektergebnisse in die Hochschulen und darüber hinaus zu gewährleisten, wird das Projekt von der Geschäftsstelle der School of Education FACE zentral koordiniert und verwaltet. Geleitet wird die School of Education FACE durch ein sechsköpfiges Geschäftsstelle der School of Education FACE , welches in allen Angelegenheit der School entscheidet und sich hinsichtlich der Weiterentwicklung der Kooperation in der Lehrer*innenbildung regelmäßig mit der Projektleitung und der Geschäftsstelle abstimmt. Als strategisches Beratungsorgan des Direktoriums wird ein Geschäftsstelle der School of Education FACE eingerichtet, der ausschließlich mit externen Experten besetzt ist.

Inhaltlich gliedert sich das Projekt in acht Teilprojekte, die den vier Handlungsfeldern Lehre, Forschung, Praxis und Struktur zugeordnet sind.

Die Vernetzung des Projektes – vor allem auch in die Praxis – erfolgt durch eine Vielzahl von Kooperationspartnern, darunter Schulen, Seminare für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte, das Regierungspräsidium Freiburg , die Initiative „Bildungsregion Freiburg“ und die Hochschule für Musik Freiburg .

 

Kurzbeschreibung der Projektmaßnahmen

L1: Phasenübergreifende Curricula

Die Lehramtsausbildung in Baden-Württemberg wird von Hochschulen und den Seminaren für die Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte getragen. Daher ist es wichtig, dass die phasenübergreifende Abstimmung der Curricula dieser beiden Institutionen stetig vorangetrieben wird. Ziel dabei ist, dass Studierende in die Lage versetzt werden, theoretisch-wissenschaftliches Wissen mit schulpraktischen Erfahrungen zu verbinden, die erfahrene Praxis theoretisch-konzeptuell zu reflektieren und komplexe Handlungsroutinen systematisch aufzubauen.

Der institutionenübergreifen Austausch mit Akteur*innen der Lehramtsausbildung wurde bereits in der ersten Projektphase etabliert. Die systematische Abstimmung zwischen den Phasen der Lehramtsausbildung wird nun zur nachhaltigen Aufgabe der beteiligten Institutionen. Auf der Grundlage der Vorgaben des Landes werden die Curricula der Begleitveranstaltungen der Praxisphasen der Seminare für die Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte auf das Curriculum der Hochschulen in Hinblick auf (1) Inhalte, (2) Lernziele und (3) Lehr-Lernansätze abgestimmt. Hierzu findet ein systematischer Austausch statt.

L2: Studienphasenübergreifendes E-Portfolio

Neben der Herstellung von Kohärenz auf curricularer Ebene ist es notwendig, die Lehramtsstudierenden bei der selbstgesteuerten Konstruktion von Kohärenz über die Studienzeit (und den Vorbereitungsdienst) hinweg zu unterstützen. Zu diesem Zweck wird ein studienphasenübergreifendes E-Portfolio entwickelt. Den Kern bilden fächerverbindende Lernaufgaben, die die Studierenden zur Reflexion über die Zusammenhänge zwischen fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Studieninhalten und über ihre Bedeutung für die schulische Praxis anregen. Die Lernaufgaben werden kooperativ von Lehrenden aus Bildungswissenschaften, Fachdidaktik und Fachwissenschaft in Workshops entwickelt. Als Pilotfächer fungieren die Romanistik, die Anglistik, die Biologie und die Geografie. Nach und nach werden alle 28 Lehramtsfächer einbezogen. Das E-Portfolio wird in der Rahmenprüfungsordnung verankert.

L3: Professionsorientierte Fachwissenschaft

Die Professionsorientierung in den Fachwissenschaften wird durch Lehrentwicklungsprojekte ausgebaut, die Kenntnisse zu Aspekten der Unterrichtsfächer vermitteln, die in der Berufspraxis eine besondere Rolle spielen. Hierzu gehören Inhaltsbereiche, die für die schulische Allgemeinbildung bedeutsam sind (z.B. Grammatik des Deutschen), fachwissenschaftliche Erkenntnisse, die so aktuell sind, dass sie noch nicht im Schulcurriculum berücksichtigt werden, jedoch von hoher Relevanz für die (natur-)wissenschaftliche Allgemeinbildung sind (z.B. Teilchenphysik), wissenschaftstheoretische Orientierungen sowie die Kenntnis spezifischer Modelle, Methoden, Darstellungen oder Deutungsweisen, die speziell für die Gestaltung von Lernprozessen relevant sind. Die Verfügbarkeit solchen Wissens ist eine wichtige Brücke zwischen wissenschaftlichem Denken und Arbeiten einerseits und schulischer Unterrichtspraxis andererseits. Die entwickelten Veranstaltungsmodelle werden nachhaltig im Curriculum verankert.

L4: Inklusion und Umgang mit Heterogenität in den Fächern

Die Themen Inklusion und Heterogenität wurden bereits als Schwerpunkt im bildungswissenschaftlichen Curriculum verankert. Die angehenden Lehrkräfte müssen Inklusion später jedoch im Fachunterricht praktizieren können, sodass eine fachdidaktische Konkretisierung von Prinzipien des inklusiven Unterrichts und des Umgangs mit Heterogenität notwendig wird. Schwerpunkte sind Mehrsprachigkeit von Schüler*innen und Diagnostische Kompetenz von Lehrkräften. In interdisziplinärer Zusammenarbeit werden lehramtsspezifische Lehrmodule entwickelt, im Curriculum verankert und für Fortbildungen aufbereitet.

F1: Research Master Fachdidaktik

Um Absolventen des Lehramts auf eigene Forschung und die Qualifikationsanforderungen einer wissenschaftlichen Laufbahn in den Fachdidaktiken vorzubereiten, wird ein Research Master Fachdidaktik als Profillinie im Master of Education eingerichtet und nachhaltig verankert. Dieser qualifiziert sowohl für das Lehramt als auch für das aktive empirische Forschen.

Elemente sind: projektartige Forschungsseminare anstelle von Vorlesungen, ein Zertifikat zu Forschungsmethoden in den Fachdidaktiken, eine Schwerpunktsetzung auf Lehr-Lern-Forschung in den bildungswissenschaftlichen Studienanteilen und eine empirische Masterarbeit. Der Studiengang wird zunächst in den MINT-Fachdidaktiken eingerichtet und durch ein Team von Hochschullehrenden entwickelt.

P1: Schulnetzwerk / Professionelle Lerngemeinschaften (PLG)

Die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Schulen wird durch Professionelle Lerngemeinschaften vertieft. PLGs befassen sich mit drängenden schulischen Entwicklungsthemen im Bereich des Unterrichtens und kooperieren langfristig mit einschlägig forschenden Wissenschaftler*innen. Für die Schulen ergeben sich so Möglichkeiten, ihr Lehrpersonal durch fundierte Unterstützung der Hochschulen weiter zu professionalisieren und den Fachunterricht weiterzuentwickeln.

Geplant ist die Einrichtung von Professionellen Lerngemeinschaften zu drei Themenfeldern: (1) Entwicklung naturwissenschaftlicher Experimente für inklusive Klassen in der Sekundarstufe, (2) Nutzung von Visualisierungen beim Erklären im Fachunterricht, (3) Qualität im Mathematikunterricht in Kooperation mit der anlaufenden Video-Studie TALIS.

P2: Wissenschaftliche Weiterbildung Multiplikator*innen

Damit sich alle Phasen der Lehramtsausbildung an den neuesten Forschungserkenntnissen orientieren, bedarf es einer engeren Rückbindung der zweiten und dritten Phase an die Wissenschaft. Aufbauend auf Erfahrungswerten sowie auf Bedarfsanalysen wird im Rahmen des Praxiskollegs ein Zertifikatsprogramm für in der Fortbildung tätige Lehrkräfte implementiert. Hierzu werden Zertifikatskurse entwickelt und angeboten.

Die Kurse bestehen aus verschiedenen Formaten wie z.B. einer Ringvorlesung mit Expert*innen, Modulen zur Begleitung von Schul- und Unterrichtsentwicklung, zur Bildungsforschung und Evidenzorientierung, Praxisreflexionen (begleitendes Portfolio) und Selbststudium.

S: Struktur

Zur nachhaltigen und personenunabhängigen Etablierung der Kooperation zwischen Universität und Pädagogischer Hochschule wurde zum 01.10.2018 die School of Education FACE als gemeinsame hochschulübergreifende Einrichtung gegründet. Um diese neue Einrichtung zu etablieren und mit entsprechenden Kompetenzen auszustatten, werden die lehramtsbezogenen Organisations- und Verwaltungsstrukturen an den Hochschulen reorganisiert und zusammengeführt. Darüber hinaus werden systematisch neue hochschulübergreifende Organisations-, EDV- und Unterstützungsstrukturen aufgebaut.

 

Rückblick: Wesentliche Ergebnisse aus der 1. Förderphase

Die Landesregierung Baden-Württembergs beschloss am 3.12.2013 auf der Basis von Empfehlungen einer Expert*innenkommission eine umfassende Reform der Lehramtsausbildung. Die Vorgaben sehen einen stärkeren Professionsbezug durch Verbindung von fachwissenschaftlicher Fundierung, forschungsbasierter Fachdidaktik und professionsorientierten Bildungswissenschaften sowie eine klarere Kompetenzorientierung vor. Auf der Basis intensiver Vorgespräche zwischen Universität (= UNI) und der Pädagogischen Hochschule (= PH) Freiburg sowie einer gemeinsamen Stärken-Schwächen-Analyse haben beide Hochschulen ab 2014 ihre Stärken gebündelt (Ziel: Lehrer*innenbildung aus einer Hand) und schließlich im Oktober 2015 das Freiburg Advanced Center of Education (FACE) als Kooperations- und Kommunikationsnetzwerk gegründet. Auf dieser Grundlage wurde der erste Verbundantrag in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung gestellt.

Durch die Unterstützung innerhalb der ersten Förderphase der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ (2015 – 2018) wurde die Kooperation der beiden Hochschulen strukturell intensiviert und die Kohärenz der Curricula sowie die Professionsorientierung auf ein signifikant höheres Niveau angehoben. Es konnten neue Formate und Inhalte im Bereich Lehre etabliert und der Ausbau von Praxisbezug, Forschung und Weiterbildung gefördert werden. Die zweite Förderphase schließt direkt daran an und dient der Ausdifferenzierung und Vertiefung.

Im Folgenden werden die Ziele der ersten Förderphase in einem Soll-/Ist-Abgleich den Ergebnissen gegenübergestellt.

Ziel: Stärkung der Professionsorientierung durch Herstellung von Kohärenz zwischen Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften

Die im Projekt erfolgte Fundierung der Lehrkohärenz (Darling-Hammond, 2006) war Grundlage eines neu gestalteten Lehramtscurriculums an beiden Hochschulen (Umsetzung im Bachelor zum WS 2015, im Master of Education ab dem WS 2018). Im Mittelpunkt steht eine Modulstruktur, die zwischen allen Lehramtsfächern (21 an der UNI, 18 an der PH), den Bildungswissenschaften und den Praxisphasen abgestimmt ist, sich an den KMK-Standards ausrichtet und sich durch curriculare Kohärenz zwischen den drei Säulen der Lehramtsausbildung (Fachwissenschaft, Fachdidaktik, Bildungswissenschaften) auszeichnet. In den Bildungswissenschaften wurde ein Curriculum entwickelt und umgesetzt, das Erkenntnisse aus der Curriculums- und Lehrer*innenbildungsforschung berücksichtigt. Zugleich wurde die Erziehungswissenschaft der UNI durch Einrichtung einer Tenure-Track-Professur für Empirische Unterrichts- und Schulentwicklungsforschung ausgebaut (JunProf.‘in Voss).

In Pilotfächern (Anglistik, Biologie, Geschichte, Katholische Theologie, Mathematik, Physik, Romanistik, Slavistik, Wirtschaftswissenschaften) wurden professionsorientierte Lehrkonzepte (Kohärenz zwischen Fachwissenschaft und Fachdidaktik) entwickelt und umgesetzt. Zur Herstellung von Kohärenz zwischen dieser fachbezogenen Curriculumsentwicklung und fachübergreifenden bildungswissenschaftlichen Prinzipien wurde in der Hochschuldidaktik eine Stelle eingerichtet, die für die Fächer kompetenzorientierte Lehr-Lern-Formate entwickelte, welche auf Ergebnissen der Instruktionsdesignforschung basieren (Smith & Ragan, 2005) und kompetenzorientierte Prüfungsformen (Schaper, 2012) berücksichtigen. Unterstützt wurde dieser Prozess durch Scientific Retreats, z.B. zum 4C/ID-Instruktionsdesign-Modell von van Merriënboer und Kirschner (2012) oder zu kompetenzorientiertem Prüfen. Bei der Entwicklung professionsorientierter Lehrkonzepte stellten die Juniorprofessor*innen unverzichtbare Bindeglieder zwischen beiden Hochschulen und integrative Elemente zwischen Fachwissenschaft und Fachdidaktik dar. Aktuell ist die JunProf.‘in für Romanische Sprachen und ihre Didaktik bereits in der Philologischen Fakultät der UNI kooptiert. Die neu entwickelten Lehrkonzepte wurden teilweise bereits in ihrer Wirkung untersucht (Klein, Herppich, Wittwer & Nückles, 2017). Erste Ergebnisse wurden auf Konferenzen (EARLI, GEBF, Romanistiktagung) und internen Veranstaltungen (z.B. Tag der Lehre) präsentiert. Zu den neu entwickelten Curricula sind zwei Buchveröffentlichungen in Vorbereitung.

Bei der Dissemination der Lehrkonzepte in Nicht-Pilotfächer an der UNI besteht noch Nachholbedarf. Erst ca. die Hälfte der Fächer der UNI sind in einen intensiveren Austausch über das Thema Lehrqualität (im Sinne von Professionsorientierung, Kohärenz, kompetenzorientierten Prüfungsformaten) eingebunden. Daher sind weitere Maßnahmen gefordert, um die Qualität der lehramtsbezogenen Lehre, etwa die Professionsorientierung in fachwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen, nachhaltig für alle Fächer zu verbessern. Ergebnisse aus Lehrevaluationen weisen zudem darauf hin, dass Studierende die Kohärenz nur als leicht verbessert wahrnehmen. Folglich müssen verstärkt Möglichkeiten zur selbstgesteuerten Konstruktion von Kohärenz angeboten werden.

Ziel: Steigerung der Kohärenz von Theorie und Praxis durch Verknüpfung theoretischer und praktischer Anteile beim Erwerb von Kompetenzen sowie durch eine bessere curriculare Abstimmung der Theorie- und Praxisphasen 

Es wurde ein gemeinsames Praxiskolleg etabliert, an dem zentrale Akteur*innen institutionenübergreifend (Schulen, Schulämter, Regierungspräsidium, Seminare, Stadt Freiburg) und über verschiedene Formate (z.B. Community-of-Practice-Veranstaltungen, Runde Tische) vernetzt wurden. Ein wichtiges Ergebnis war die Erstellung eines Leitbilds für die Lehrer*innenbildung am Standort Freiburg . Als ein weiteres zentrales Ergebnis wurde die Neugestaltung des Orientierungspraktikums an beiden Hochschulen erreicht und im Dialog mit den Ausbildungslehrkräften an den Schulen umgesetzt. Das neue Orientierungspraktikum wurde von Studierenden und Ausbildungslehrkräften an den Schulen sehr positiv evaluiert und als Best-Practice-Beispiel in die Datenbank der HRK aufgenommen. Außerdem ist die wechselseitige Verständigung über Rahmenbedingungen eines phasenübergreifenden Curriculums so weit gediehen, dass nun die konkrete Ausarbeitung eines kohärenten Curriculums in der zweiten Förderphase erfolgen soll.

Im Zuge der weiteren Arbeit des Praxiskollegs wurde ein Netzwerk von (mittlerweile 10) Hochschulpartnerschulen aller Schularten aufgebaut und Kooperationsrichtlinien erarbeitet. Elemente der Kooperation sind z.B. die Vermittlung von Forschungsprojekten zwischen Hochschulen und Schulen. Ein Begleitungsformat ist die Veranstaltungsreihe Praxis meets Forschung. Kritisiert haben die Vertreter*innen der Schulen allerdings die nur punktuelle Zusammenarbeit mit dem Praxiskolleg (Tagungen, Workshops, Fortbildungsveranstaltungen), die für eine nachhaltige Kooperation verstetigt werden sollten.

Ziel: Etablierung von Heterogenität und Inklusion als Leitperspektive der Lehrer*innenbildung durch ein verpflichtendes Grundlagenmodul (6 ECTS gemäß Vorgabe des Landes) in allen Lehramtsstudiengängen

Im Rahmen der Lehrentwicklung für die Masterstudiengänge Lehramt Primarstufe, Sekundarstufe I und II wurde ein verpflichtendes Modul Inklusion (mit 6 ECTS) etabliert. Hierbei erfolgten inhaltliche Abstimmungen mit allen Studienseminaren. Weiter wurde durch das Lehrforschungsprojekt Freiburger Inklusive Schulbegleitforschung erfolgreich Forschendes Lernen Studierender in Qualifikationsphasen mit inklusiver Schul- und Unterrichtsentwicklung von Schulen in der Region Freiburg verbunden. Als Weiterbildungsangebote und zur Personalentwicklung wurden Retreats (z.B. Inklusion in der Lehrerbildung) und Fachtage organisiert. Erste Forschungsergebnisse zum Thema Inklusion wurden auf (inter-)nationalen Tagungen präsentiert (z.B. AEPF, DGfE, EARLI, ECER) und publiziert (Köpfer, in Druck; Scharenberg, in Druck). Es wurden zwei Projekte eingeworben: Diagnostische Kompetenzen von Lehrkräften (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Forschungs- und Nachwuchskolleg), Klassenkomposition und soziale Integration in inklusiven Schulklassen (Baden-Württemberg Stiftung, Eliteprogramm für Postdoktorand*innen).

Ziel: Förderung der Wissenschaftsorientierung und Ausbau der Lehrer*innenbildungsforschung, um die Forschungsfähigkeit der an der Lehramtsausbildung beteiligten Disziplinen zu fördern

Um die Wissenschaftsorientierung von angehenden Lehrkräften zu fördern und die Lehrer*innenbildungsforschung am Standort Freiburg auszubauen, wurden an der UNI eine Juniorprofessur mit Tenure Track für Empirische Unterrichts- und Schulentwicklungsforschung und gemeinsam von UNI und PH das kooperative Promotionskolleg CURIOUS – Curriculum, Instruktion und Lernprozess eingerichtet. Die JunProf.‘in untersucht Bedingungen und Prozesse der emotionalen Anpassung und des Kompetenzerwerbs von angehenden Lehrkräften (Voss, Wagner, Klusmann, Trautwein & Kunter, 2017) sowie Ergebnisse der Lehrer*innenbildung unter multikriterialer Perspektive (Gindele & Voss, 2017). Das Promotionskolleg CURIOUS beschäftigt sich mit der Analyse und Förderung fachspezifischer und -übergreifender Kompetenzen angehender Lehrkräfte (Oettle & Mikelskis-Seifert, 2017; Prinz, Golke & Wittwer, 2017; Rieche, Leuders & Renkl, 2017; Weinhuber, Lachner, Leuders & Nückles, 2017). Das Kolleg wurde durch die Assoziierung weiterer Nachwuchswissenschaftler*innen aus dem Kompetenzverbund für empirische Bildungs- und Unterrichtsforschung (KeBU) erweitert. Die Doktorand*innen nahmen an (inter-)nationalen Tagungen teil (EARLI, GEBF, PAEPSY), organisierten Symposien und präsentierten die Ergebnisse ihrer Promotionsvorhaben. Derzeit sind bereits 6 Manuskripte bei internationalen Zeitschriften in Begutachtung. Ausgehend vom derzeitigen Stand der Promotionen ist davon auszugehen, dass die Mehrzahl der Promotionen zum Herbst 2018 abgeschlossen sein wird.

Ziel: Verbesserte Qualifizierung von Lehrkräften durch Systematisierung und evidenzbasierte Weiterentwicklung von Fortbildungsangeboten, die Wissenschafts- und Praxisbezug miteinander verbinden; Stärkung der Rolle der Hochschulen als Fortbildungsanbieter

FACE stützt sich bei der Qualifizierung von Lehrkräften auf das Zentrum für Lehrerfortbildung (ZELF), das ICSE – International Center of STEM-Education der PH – und das Deutsche Zentrum Lehrerbildung Mathematik (DZLM), bei dem die PH Mitglied ist. UNI und PH haben eine Online-Erhebung zur Erfassung der Bedarfe von Lehrer*innen durchgeführt und auf dieser Grundlage die Reihe Lernkultur für gelingenden Kompetenzerwerb – vermitteln und beraten mit drei Schwerpunktthemen (Lernkultur, Beratung, Sprachkompetenz) und sieben Modulen entwickelt und umgesetzt. Besonders erfolgreich waren die vom Regierungspräsidium Freiburg als Fortbildung anerkannte Ringvorlesung Lehr- und Lernperspektiven, zu der ausgewiesene Expert*innen eingeladen waren, sowie vier Qualitätszirkel in den Fachbereichen Mathematik, Deutsch, Englisch und Naturwissenschaften, die für Fachberater*innen Unterricht des Regierungsbezirks durchgeführt wurden. Obwohl die Unterstützung für die Fortbildungsangebote groß und bei den Lehrkräften durchweg (großes) Interesse spürbar war, konnten sich die Hochschulen als Fortbildungsanbieter (noch) nicht systematisch etablieren. 2017 hat die baden-württembergische Kultusministerin allerdings erste Überlegungen vorgestellt, wie die Qualität der Lehrkräftefortbildung verbessert werden kann. Hierfür hat sie einen vierköpfigen wissenschaftlichen Beirat berufen, in dem Prof. Dr. Timo Leuders (PH) Mitglied ist.

Ziel: Schaffung von Unterstützungsstrukturen zur Förderung der professionsbezogenen Selbstverortung der Studierenden durch Ausbau der lehramtsbezogenen Orientierungs-, Beratungs- und Informationsangebote, Optimierung der Administration der neu gestalteten Lehrer*innenbildung, Entwicklung spezifischer Mentoring-Angebote und Schaffung gemeinsamer virtueller Lernräume 

Im Rahmen der Optimierung der lehramtsbezogenen Orientierungs-, Beratungs- und Informationsangebote wurde die Website School of Education FACE umgesetzt. Um die Bedeutung des Lehramtes in der Wahrnehmung der Studierenden zu optimieren und ein professionsbezogenes Selbstverständnis zu erreichen, wurden Unterstützungsstrukturen etabliert, z.B. ein Mentoringsystem zur Förderung der Identifikation mit dem Lehrkraftberuf. Eine erste Staffel (20 Tandems) aus Mentor*innen (Lehrkräfte) und Mentees (Studierende höheren Semesters) hat ihren Erfahrungsaustausch abgeschlossen.

Erheblicher Optimierungsbedarf besteht jedoch bei der Administration der Lehramtsstudiengänge, was den fachzentrierten Universitätsstrukturen (man studiert zwei Fächer mit jeweils unterschiedlichen Administrationsstrukturen) und der Kooperation zweier autonomer Hochschulen geschuldet ist. Diverse technische und rechtliche Herausforderungen (z.B. das Fehlen von Schnittstellen in HISinOne oder ILIAS) führen dazu, dass ein automatisiertes Verfahren zum Austausch von Studierenden- und Dozierenden-Daten oder der Zugang zu Ressourcen an der Partnerhochschule erhebliche Probleme bereitet.

Ziel: Qualitätssicherung (QS)

In Anlehnung an das Geschäftsprozessmanagement nach Schmelzer (2011) wurden eine zentrale Dokumentationsstruktur für die QS und das Berichtswesen aufgebaut. Diese umfasst Informationen zu Arbeitsfortschritt, Zeitplantreue, Protokolle aller Maßnahmentreffen sowie persönliche Entwicklungs- und Etappenziele (Beywl et al., 2007) aller Mitarbeiter*innen. Die Informationen werden genutzt, um Arbeits- und Kooperationsstrukturen zu optimieren. Zu Beginn des Projekts wurde ein Netzwerk von QS-Beauftragten für jede Maßnahme etabliert. In regelmäßigen QS-Treffen erfolgt der gegenseitige Austausch (Schneider & Retzbach, 2012) zum Abgleich von Zeitplänen, Arbeitsfortschritten sowie kollegialer Beratung. Zudem gab es 2017 Feedbackgespräche (Rietiker & Winkler, 2010) mit allen FACE-Mitarbeiter*innen. Im Fokus standen Arbeitszufriedenheit und Entwicklungsbedarfe bzw. strukturelle Hürden in der Projektarbeit. In der Begleitforschung (Loroff, 2009) wurden verschiedene Untersuchungen zur Dokumentation der Gesamtprojektergebnisse umgesetzt: 2016 wurden in einer online durchgeführten hochschulübergreifenden Studierendenbefragung (N = 461, Zufallsstichprobe) Indikatoren zentraler Entwicklungsziele der Projektarbeit (z.B. Kohärenz, Theorie-Praxis-Bezug) erhoben. Die Befragung dient als Referenz für die Entwicklungsarbeit und wird turnusmäßig wiederholt, um die Auswirkungen der Projektarbeit auf die Lehramtsausbildung längsschnittlich abzubilden (Gollwitzer & Jäger, 2014). Zentrale Ergebnisse wurden in Gremien sowie hochschulöffentlich diskutiert. Die nächste Befragung ist für 2018 vorgesehen. Auf struktureller Ebene wurden in einer Educational-Governance-theoretischen Analyse (Kruip, 2011) zwei weitere empirische Untersuchungen realisiert. So wurden Fokusgruppen (Flick, 2006; Mayring, 2015) mit der Steuerungsebene durchgeführt. Themen waren die hochschulinternen wie übergreifenden Kooperationsstrukturen sowie der Projektfortschritt in den einzelnen Maßnahmen. Das ausgewertete Material wird für die Projektarbeit nutzbar gemacht. 2017 erfolgte – wie im Vorfeld der ersten Antragstellung – eine erneute Stärken-Schwächen-Analyse (Berthold, 2009), die der kritischen Reflexion der bisherigen Projektergebnisse sowie der Weiterentwicklung der Maßnahmen dient. Als externe Evaluationsmaßnahme (Daniel, 2006) erfolgte ein Hearing mit drei international ausgewiesenen Wissenschaftlern, um kritische Rückmeldung zu den bisherigen Projektergebnissen und Impulse für die weitere Entwicklungsarbeit zu erhalten, die in die aktuelle Projektarbeit und in die Konzipierung des Fortsetzungsantrages eingegangen sind.

 

Geplante Transferangebote

Im Projekt erreichte Forschungsergebnisse werden in internationalen und nationalen Fachzeitschriften publiziert und auf den entsprechenden Konferenzen (z.B. GEBF ) durch die entsprechenden Forscherinnen und Forscher der Scientific Community präsentiert. Zusätzlich werden sowohl die Forschungsergebnisse, als auch die erworbenen Praxiserfahrungen im Rahmen des FACE-Praxiskollegs mit den Akteuren der Lehrerbildung diskutiert. Im Bereich der Lehre haben die geförderten Projekte Best-Practice-Charakter; sie werden inner- und außeruniversitär durch verschiedene Formate disseminiert. Universitätseigene Publikationsformate, wie beispielsweise die Magazine „uni’wissen" bzw. „uni’leben" oder der etablierte Blog „Impulswerkstatt Lehrqualität" werden zur Veröffentlichung der gemachten Erfahrungen, Erfolge – aber auch Probleme – genutzt. Besonders hervorzuheben sind die projektbezogenen Tagungen, im Rahmen derer die einzelnen Teilprojekte und die Ergebnisse einer breiten und überregionalen Zielgruppe vorgestellt werden, ein Austauschrahmen zu lehramtsspezifischen Themen geboten sowie ein Wissens- und Erfahrungstransfer ermöglicht wird.

 

Lehramtstypen, die das Vorhaben betrifft

 

Promotionsvorhaben im Verbundvorhaben „Freiburger Lehramtskooperation in Forschung und Lehre [FL]² – Kohärenz und Professionsorientierung“ (01.07.2015 – 31.12.2018)

Die Teilprojekte des Promotionskollegs: Evidenzbasierte Lehrerbildung zur Förderung fachspezifischer und fachübergreifender Kompetenzen: Curriculum, Instruktion und Lernprozess (CURIOUS)

Projekt 1:
Kohärenz zwischen mathematischen und mathematikdidaktischen Kompetenzen - Kontinuität statt doppelter Diskontinuität in der Lehrerbildung Mathematik

Im Projekt werden Lehrkonzepte entwickelt und erforscht, welche die Kohärenz und die Transferfähigkeit mathematischen und mathematikdidaktischen Wissens erhöhen (z.B. eine professionsbezogene Ergänzung der bereits an der Universität gelehrten Vorlesung Analysis für Gymnasiallehrer/innen und Lehrer/innen der Sekundarstufe I)

Betreuerteam: Prof. Dr. Timo Leuders , PH Freiburg; Prof. Dr. Peter Pfaffelhuber , Univ. Freiburg
Doktorand: Andreas Ostermann - Institut für Mathematische Bildung (PH Freiburg)
Ansprechpartner: Timo Leuders (leuders@ph-freiburg.de)

Projekt 2:
Integration moderner Teilchenphysik und ihrer physikdidaktischen Konsequenzen in die Lehrerausbildung

Im Projekt wird angestrebt, die fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Inhalte mit dem Ziel einer sinnstiftenden und kohärenten Physiklehramtsausbildung zu verbinden. Dabei werden Themen wie Teilchenphysik, Kosmologie oder Relativitätstheorie ins Auge gefasst, damit diese einerseits als geeigneter Kontext für fachdidaktische Betrachtungen angesehen werden und andererseits fachdidaktische Forschungen ermöglichen. Im Projekt wird die hierauf bezogene Kompetenzentwicklung in der Lehreraus- und -fortbildung empirisch untersucht.

Betreuerteam: Prof.'in Dr. Silke Mikelskis-Seifert , PH Freiburg; Prof. Dr. Markus Schumacher , Univ. Freiburg
Doktorandin: Michaela Oettle - Institut für Chemie, Physik, Technik und ihre Didaktiken (PH Freiburg)
Ansprechpartnerin: Silke Mikelskis-Seifert (silke.mikelskisseifert@ph-freiburg.de)

Projekt 3:
Förderung der diagnostischen Kompetenz von Lehramtsstudierenden zum Umgang mit Heterogenität

Diagnosekompetenz gilt als wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Planung, Durchführung und Reflexion des schulischen Unterrichts und erfordert fachliches und fachdidaktisches Wissen und Können. Einen wesentlichen Aspekt der diagnostischen Kompetenz stellt die Auswahl, Bewertung und Konzeption geeigneter Aufgaben dar, die im Unterricht zur Diagnose und individuellen Förderung eingesetzt werden können. Im Projekt wird deshalb zunächst eine Lehrkonzeption zur Auswahl, Bewertung und Konstruktion von Aufgaben in Abstimmung mit einem fachlichen Ausbildungsmodul entwickelt. Dann wird erforscht, welche Kompetenzen Studierende zur Auswahl, Bewertung und Konstruktion von Aufgaben besitzen, wie sich die Kompetenzen der Studierenden im Verlauf des Ausbildungsmoduls entwickeln und wie die Studierenden ihre Kompetenzen verbessern können.

Betreuerteam: Prof.'in Dr. Ulrike Spörhase , PH Freiburg; Prof.'in Dr. Annette Neubüser , Univ. Freiburg
Doktorand: Tobias Joos - Institut für Biologie und ihre Didaktik (PH Freiburg)
Ansprechpartnerin: Ulrike Spörhase (spoerhase@ph-freiburg.de)

Projekt 4:
Instruktionale Ansätze zur Integration von bildungswissenschaftlichem und fachdidaktischem Wissen

Das Projekt greift die Vorarbeiten über einen instruktionalen Ansatz zur Integration von bildungswissenschaftlichem und fachdidaktischem Wissen bei Lehrpersonen des Fachs Mathematik auf und erweitert diesen. Zum einen soll der vorliegende Ansatz in Bezug darauf optimiert werden, dass bei Lehrpersonen eine Betrachtung von Unterricht unter multiplen Perspektiven gefördert wird. Diese Optimierung soll zunächst für das Mathematiklehren erfolgen. In einem zweiten Schritt soll der instruktionale Ansatz auf das Lehren in Musik übertragen werden.

Betreuerteam: Prof. Dr. Alexander Renkl , Univ. Freiburg; Prof. Dr. Timo Leuders , PH Freiburg; Prof. Dr. Georg Brunner , PH Freiburg
Doktorandin: Helene Rieche - Institut für Psychologie (Univ. Freiburg)
Ansprechpartner: Alexander Renkl (renkl@psychologie.uni-freiburg.de)

Projekt 5:
Metakognitive Selbstregulation von Lehramtsstudierenden beim Rezipieren bildungs- und fachwissenschaftlicher Texte

Der anfängliche Erwerb von Kompetenzen im Lehramtsstudium erfolgt häufig über das Lesen von Texten. Für einen effektiven Kompetenzerwerb ist es wichtig, das Verstehen beim Lesen von Texten akkurat einschätzen zu können. In dem Projekt soll deshalb untersucht werden, über welche metakognitiven Fähigkeiten beim Textverstehen Lehramtsstudierende verfügen, wie sich diese metakognitiven Fähigkeiten im Verlauf des Studiums entwickeln und wie Lehramtsstudierende ihre metakognitiven Fähigkeiten verbessern können.

Betreuerteam: Prof. Dr. Jörg Wittwer , Univ. Freiburg; Prof.'in Dr. Petra Gretsch , PH Freiburg
Doktorandin: Anja Prinz - Institut für Erziehungswissenschaft (Univ. Freiburg)
Ansprechpartner: Jörg Wittwer (joerg.wittwer@ezw.uni-freiburg.de)

Projekt 6:
Gestaltung und Wirksamkeit instruktionaler Erklärungen im Unterricht Mathematik und Naturwissenschaften in der gymnasialen Oberstufe.

Instruktionale Erklärungen stellen eine allgegenwärtige Methode im Unterricht dar, um den Wissenserwerb von Schülerinnen und Schülern zu fördern. Die Generierung effektiver Erklärungen allerdings hängt in hohem Maße von der pädagogischen Professionalität der Lehrkräfte ab. In diesem Projekt soll daher untersucht werden, wie die verschiedenen Kompetenzfacetten einer Lehrkraft die Generierung von instruktionalen Erklärungen bedingen. Diese sollen in unterschiedlichen Unterrichtsfächern der MINT-Fächer untersucht werden, um potenzielle domänenspezifische als auch generische Effekte von Erklärungsmerkmalen zu identifizieren.

Betreuerteam: Prof. Dr. Matthias Nückles , Univ. Freiburg; NN, PH Freiburg
Doktorandin: Mona Weinhuber - Institut für Erziehungswissenschaft (Univ. Freiburg)
Ansprechpartner: Matthias Nückles (matthias.nueckles@ezw.uni-freiburg.de)

Projekt 7:
Entwicklung und Evaluation von kompetenzbasierten Lehrveranstaltungen auf Basis instruktionspsychologischer Modelle

Das Ziel der Lehrerbildung ist es, dass Studierende Kompetenzen erwerben, die ihnen helfen, die vielfältigen Anforderungen des Lehrerberufs professionell zu bewältigen. Die zu erwerbenden Kompetenzen sind komplexer Natur, weil sie sich aus unterschiedlichen Wissensbereichen zusammensetzen. In dem Projekt sollen Lehrveranstaltungen zur systematischen Förderung des Kompetenzerwerbs entwickelt und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit empirisch überprüft werden.

Betreuerteam: Prof. Dr. Jörg Wittwe r, Univ. Freiburg; Prof. Dr. Hans-Georg Kotthoff , PH Freiburg; Dr. Patrick Blumschein , PH Freiburg
Doktorand: N.N. - Institut für Erziehungswissenschaft (Univ. Freiburg)
Ansprechpartner: Jörg Wittwer (joerg.wittwer@ezw.uni-freiburg.de)

Projekt 8:
Kompetenzentwicklung und Lernprozesse im Rahmen einer Weiterbildung zur Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule in inklusiven und durch Heterogenität geprägten Bildungssettings

Die Kooperation von Schule und Jugendhilfe ist angesichts aktueller Entwicklungen im Kontext von Inklusion von zunehmender Bedeutung. Die konkreten Kooperationsbeziehungen sind jedoch mit Herausforderungen verbunden. In diesem Projekt werden Weiterbildungen für bereits kooperierende Lehrerinnen und Lehrer und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen entwickelt und durchgeführt, in denen die Grundlagen der Kooperation mit dem Fokus auf soziale Heterogenität und Inklusion reflektiert und weiterentwickelt werden. Mit einer qualitativen Studie werden Lernprozesse und der Kompetenzerwerb der beteiligten Pädagoginnen und Pädagogen sowie von Studierenden, die an den Weiterbildungen teilnehmen, untersucht.

Betreuerteam: Prof.'in Dr. Christine Riegel , PH Freiburg; Prof. Dr. Wolfram Rollett , PH Freiburg; Prof. Dr. Jörg Wittwe , Univ. Freiburg
Doktorandin: Paula Bock- Institut für Erziehungswissenschaft (PH Freiburg)
Ansprechpartnerin: Christine Riegel (christine.riegel@ph-freiburg.de)

Projekt 9:
Kompetenzen von Lehrkräften im Umgang mit Mehrsprachigkeit in der Schule

Das Projekt widmet sich der Erforschung von Lehrerkompetenzen in der Interaktion mit Schülerinnen und Schülern und Eltern mit niedriger Deutsch-Kompetenz. Gegenstand der Untersuchung sind Unterrichtsinteraktionen und Elterngespräche mit dem Ziel einer Bestandsaufnahme etablierter Interaktionsstrategien. Es handelt sich um eine empirische Exploration auf der Grundlage von Interaktionsanalysen und narrativen Interviews.

Betreuerteam: Prof. Dr. Jörg Hagemann , PH Freiburg; Prof.'in Dr. Gabriele Kniffka , PH Freiburg; Prof.'in Dr. Helga Kotthoff , Univ. Freiburg
Doktorandin: Ina Beyer- Deutsches Seminar - Germanistische Linguistik (Univ. Freiburg)
Ansprechpartnerin: Helga Kotthoff (helga.kotthoff@germanistik.uni-freiburg.de)

Projekt 10:
Übertragbarkeit von fremdsprachendidaktischen Modellen der romanischen Sprachen

Im Projekt soll untersucht werden, inwiefern mehrsprachige und interkomprehensive Lehrkonzepte im Lehramtsstudium der romanischen Sprachen den Zuwachs von fachwissenschaftlichem und fachdidaktischem Wissen fördern können (z.B. Wirksamkeit von Interkomprehensionsversuchen zum Spanischen und Italienischen über die Brückensprache Französisch auf die Entwicklung linguistischer, interkultureller und fachdidaktischer Kompetenzen).

Betreuerteam: Prof. Dr. Daniel Jacob , Univ. Freiburg; Prof. Dr. Rolf Kailuweit , Univ. Freiburg; Prof. Dr. Olivier Mentz , PH Freiburg; Prof.'in Dr. Isabelle Mordellet-Roggenbuck , PH Freiburg
Doktorandin: Eva-Maria Nelz - Institut für Romanistik (PH Freiburg)
Ansprechpartner/in: Rolf Kailuweit (rolf.kailuweit@romanistik.uni-freiburg.de), Isabelle Mordellet-Roggenbuck (isabelle.mordelletroggenbuck@ph-freiburg.de)

 

Partner innerhalb der Hochschule

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (alphabetisch)

Pädagogische Hochschule Freiburg (alphabetisch)

 

Projekt- und teilprojektbezogene Kooperationen zwischen Fachwissenschaft, Fachdidaktik, Bildungswissenschaften

"Die Lehrer*innenbildung am Standort Freiburg fördert die professionelle Kompetenz der angehenden Lehrkräfte auch durch Stiftung von Kohärenz auf mehreren Ebenen."

"Kohärenz zwischen den an der Lehrer*innenbildung beteiligten Disziplinen wird geschaffen, indem nicht nur eine systematische Abstimmung der Inhalte erfolgt, sondern auch Lehrveranstaltungen in Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften gemeinsam entwickelt werden. Diese Kohärenz trägt insbesondere dann zur Förderung professioneller Kompetenz bei, wenn zunächst grundlegende Kenntnisse in den einzelnen Disziplinen erworben und diese im weiteren Studienverlauf gezielt miteinander verknüpft werden."

Weitere Informationen zu Leitbilds für die Lehrer*innenbildung am Standort Freiburg finden Sie auf School of Education FACE .

 

Partner außerhalb der Hochschule

A) Direkt am Projekt beteiligte Kooperationspartner

Zentrale Partner im hochschulübergreifenden Praxiskolleg sind die Seminare für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte sowie das Netzwerk der Hochschulpartnerschulen (siehe erstes Verbundvorhaben, Maßnahme 2: Praxiskolleg ):

B) Weitere vorgesehene Kooperationspartner

Um die Kohärenz der Lehrerbildung am Standort Freiburg auch mit Blick auf die 2. und 3. Phase der Lehrerbildung zu steigern, wird mit dem Regierungspräsidium Freiburg , den Freiburger Schulämtern , der Initiative „Bildungsregion Freiburg“ und der Hochschule für Musik Freiburg kooperiert. Weitere Partner können in FACE kooptiert werden.

 

Projekt- und teilprojektbezogene Kooperationen mit Akteuren der zweiten und/oder dritten Phase der Lehrerbildung

"Die Lehrer*innenbildung am Standort Freiburg fördert die professionelle Kompetenz der angehenden Lehrkräfte auch durch Stiftung von Kohärenz auf mehreren Ebenen."

"Kohärenz zwischen Theorie und Praxis wird hergestellt, indem in enger Kooperation zwischen den beteiligten Institutionen (Hochschulen, Staatliche Seminare, Schulen) die Theorie- und Praxisphasen miteinander gekoppelt und die Inhalte auf die beruflichen Anforderungen einer Lehrkraft gezielt abgestimmt werden.
Kohärenz im Studienverlauf wird durch die Gestaltung kompetenzorientierter Curricula angestrebt, die den schrittweisen und systematischen Aufbau der professionellen Kompetenz über die gesamte Lehrer*innenbildung hinweg fördern.“

Weitere Informationen zu Leitbilds für die Lehrer*innenbildung am Standort Freiburg finden Sie auf School of Education FACE .

 

Lehramtstypen, die das Vorhaben betrifft

  • Lehrämter für alle oder einzelne Schularten der Sekundarstufe I

  • Lehrämter der Sekundarstufe II allgemeinbildende Fächer oder für das Gymnasium