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Optimierung der saarländischen Lehrer/innenausbildung: Förderung des Umgangs mit Heterogenität und Individualisierung im Unterricht

SaLUt (Verbund)

Zusammenfassung

Das Verbundprojekt SaLUt der Universität des Saarlandes, der Hochschule für Musik Saar und der Hochschule der Bildenden Künste Saar verfolgt das Ziel, die saarländische Lehrerbildung zu optimieren und angehende Lehrkräfte besser auf den Umgang mit Heterogenität und Individualisierung im Unterricht vorzubereiten.

Diese inhaltliche Fokussierung auf individualisierte Lernprozesse wurde durch verschiedene strukturelle Maßnahmen vorbereitet und begleitet, die eine engere Verzahnung der verschiedenen lehrerbildenden Bereiche zur Folge haben. Unter dem Dach des ZfL sollten daher –auch hochschulübergreifend – verschiedene Initiativen von Fach- und Bildungswissenschaften zu Clustern (Bildungswissenschaften, MINT, Sprachen und Mehrsprachigkeit, Ästhetische Bildung und Werteerziehung) zusammengeführt werden. Diese wurden ihrerseits durch einen Verbund von Lernwerkstätten miteinander verknüpft. Da Lernwerkstätten sich hervorragend zur Realisierung innovativer Konzepte eignen und gleichzeitig wichtige Orte der Verbindung von Theorie und Praxis darstellen, wurden diese im Zuge der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ im Saarland gestärkt: Angebote bereits bestehender Lernwerkstätten wurden weiter ausgebaut und durch neue Lernwerkstätten aus den einzelnen Clustern ergänzt. Die Vernetzung zwischen den Lernwerkstätten von UdS, HfM Saar und HBK Saar wurde intensiviert, um so zwischen den beteiligten Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften verzahnte Lehr- bzw. Qualifizierungsangebote zu schaffen, zu erproben, zu evaluieren und schließlich abgestimmt zu implementieren, die es den Lehramtsstudierenden ermöglichen, kompetenter und zielgerichteter mit kognitiver und fachspezifischer Leistungsheterogenität einerseits und kultureller, sprachlicher, weltanschaulicher sowie religiöser Heterogenität andererseits umzugehen.

Die erste Phase der Lehrerbildung, die im Saarland durch die Universität des Saarlandes (UdS), die Hochschule der Bildenden Künste sowie die Hochschule für Musik realisiert wird, stellt einen zentralen Bestandteil des Studienangebots des Landes dar. Zur Erweiterung und Optimierung des Studienangebots insbesondere in Bezug auf Herausforderungen im Umgang mit Heterogenität und Inklusion wurden in der ersten Phase von SaLUt verschiedene Maßnahmen und Veranstaltungsformate entwickelt und erprobt.
Erste Evaluationsergebnisse sowie finanzielle Unterstützung seitens der saarländischen Staatskanzlei, des Ministeriums für Bildung und Kultur sowie des Präsidiums der UdS zur Konsolidierung, Verstetigung und Weiterentwicklung der Initiativen in der zweiten Projektphase zeigen, dass diese Entwicklungen den Bedarf treffen und zur Optimierung der Lehrerbildung im Saarland beitragen. Insbesondere die thematische Fokussierung sowie strukturelle Verzahnung von Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften haben zu einer Qualitätsentwicklung geführt, die auch von anderen Akteuren der Bildungslandschaft im Saarland positiv wahrgenommen wird.

Zielsetzung für die zweite Projektphase von SaLUt (SaLUt II) ist die datengestützte Weiterentwicklung, Optimierung und Konsolidierung der bisherigen Maßnahmen sowie der Ausbau der Verzahnung mit der zweiten und dritten Phase der Lehrerbildung. Dazu wird das Projekt an den Erfahrungen und gewachsenen Strukturen der ersten Phase anschließen. Das betrifft zum einen die Strukturen und Prozesse der Projektgovernance und zum anderen das datengestützte Vorgehen, das Grundlage der bisherigen Arbeit war. Bezogen auf die Ziele der zweiten Projektphase sind für das Gesamtprojekt SaLUt zusammenfassend folgende übergreifende Maßnahmen zentral:

  • Nutzung der Abschlussevaluation zur datengestützten Optimierung und Weiterentwicklung der bisherigen Angebote, Veranstaltungen und Lernwerkstätten
  • Personelle und strukturelle Verankerung der bisher erreichten Ergebnisse
  • Curriculare Verankerung der neu entwickleten Veranstaltungsformate in Studienordnungen und Modulhandbüchern; personelle Nachhaltigkeitssicherung und strukturelle Verankerung des Verbunds der Lernwerkstätten (VdL)
  • Entwicklung von systematischen Maßnahmen zur Verzahnung mit der zweiten und dritten Phase der Lehrerbildung

Das vierte Ziel für die zweite Phase von SaLUt betrifft die Intensivierung und Bündelung der Forschungsaktivitäten, die bereits in der ersten Phase begonnen wurden. Dabei ist ein wichtiges Ziel, dass die Ergebnisse der Begleitforschung auch direkt in die Optimierung der universitären Lehrerbildung und Schulpraxis einfließen.

Um das Potenzial des interdiziplinären Vorgehens noch systematischer nutzen zu können, ist für die zweite Projektphase ein strukturiertes Graduiertenprogramm geplant, das (1) die Expertise der Projektverantwortlichen nutzt, und (2) einen kontinuierlichen Austausch der wissenschaftlichen Mitarbeiter-/innen ermöglicht. Zudem soll die bereits begonnene wissenschaftliche Begleitforschung intensiviert werden.

Struktur und Organisation (Arbeitsbereiche)

Das Verbundvorhaben gliedert sich in vier Cluster

Der Cluster Bildungswissenschaften entwickelt und evaluiert Maßnahmen, die fächerübergreifend individualisierte Lehr-Lernprozesse unterstützen und den Umgang mit unterschiedlich leistenden Schüler/inne/n fördern.  weiter lesen...

Der Cluster MINT will in allen MINT-Fächern Fachwissenschaft und -didaktik in ein professionsorientiertes Gleichgewicht bringen und dabei die Besonderheiten heterogener Lernsituationen berücksichtigen. weiter lesen…

Der Cluster Sprachen und Mehrsprachigkeit will Lehramtsstudierende und bereits unterrichtende Lehrkräfte besser auf die Anforderungen mehrsprachigen Unterrichts in der Region SaarLorLux vorbereiten und dafür qualifizieren.  weiter lesen...

Der Cluster Ästhetische Bildung und Werteerziehung will Lehrangebote und Veranstaltungsformate für Lehramtsstudierende zum Umgang mit kultureller, religiöser und weltanschaulicher Heterogenität unter Schüler/-innen entwickeln.  weiter lesen...

Der Hochschul- und fächerübergreifende  Verbund von Lernwerkstätten erhöht den Praxisbezug der ersten Ausbildungsphase der Lehramtsstudierenden im Hinblick auf die Anforderungen im Referendariat und im Schuldienst. 

 

 

Lehramtstypen, die das Vorhaben betrifft

  • Lehrämter der Grundschule bzw. Primarstufe

  • Übergreifende Lehrämter der Primarstufe und aller oder einzelner Schularten der Sekundarstufe I

  • Lehrämter für alle oder einzelne Schularten der Sekundarstufe I

  • Lehrämter der Sekundarstufe II allgemeinbildende Fächer oder für das Gymnasium

  • Lehrämter der Sekundarstufe II berufliche Fächer oder für die beruflichen Schulen