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Communities of Practice NRW für eine Innovative Lehrerbildung (ComeIn)

ComeIn

Zusammenfassung

Das Verbundprojekt Communities of Practice NRW für eine Innovative Lehrerbildung (ComeIn) wird durch das Bund-Länderprogramm „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ zwischen 2020 und 2023 gefördert. Unter Konsortialführung der Universität Duisburg-Essen haben sich in dem Hochschulverbund alle zwölf lehrerbildenden Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) zusammengeschlossen. Sie kooperieren dabei eng mit einer Vielzahl einschlägiger Vertreter*innen der zweiten und dritten Ausbildungsphase. Die Ausrichtung dieses breiten Akteursspektrums auf ein gemeinsames Ziel stellt in dem großen und durch eine sehr heterogene Bildungslandschaft bestimmten Bundesland in dieser Form ein Novum dar.

Im Projekt erarbeiten die Partner Konzepte und Produkte zur systematischen Förderung digitalisierungsbezogener Kompetenzen von Lehrpersonen im Hinblick auf die Unterstützung organisationaler Veränderungsprozesse von Schule sowie fachlichen und fachübergreifenden Lernens von Schüler*innen. Gemeinsam verfügen sie dafür über eine umfassende, wissenschaftliche und schulpraktische Expertise, die im Projekt gebündelt werden soll. In sogenannten Communities of Practice (CoP) wird die Expertise eingebracht, und es werden wechselseitige Lernprozesse angestoßen. Lernprozesse zwischen den Beteiligten der unterschiedlichen Ausbildungsphasen sollen sich bei konkreten, produktorientierten Arbeiten einstellen, die in den CoP entlang der Expertise und schulischen Bedarfe entwickelt werden.

Das Ministerium für Schule und Bildung und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) haben sich bereits im Zuge der Antragstellung bereit erklärt, die Verbundergebnisse für die Weiterentwicklung des Aus- und Fortbildungssystems zu nutzen. Getragen wird das Vorhaben auch durch den Willen der zwölf Hochschulleitungen, die Ergebnisse des Verbundes für die Weiterentwicklung der universitären Digitalisierungsstrategien für die lehrerbildenden Studiengänge zu nutzen.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: ComeIn

Struktur und Organisation (Arbeitsbereiche)

Das Projekt Communities of Practice NRW für eine Innovative Lehrerbildung (ComeIn) zielt auf die Entwicklung von Konzepten und Produkten für alle Phasen der Lehrerbildung. Im Fokus stehen die digitalisierungsbezogenen Kompetenzen von Lehrpersonen. Dafür werden insgesamt acht, sowohl fachliche (MINT, DaZ, GeiWi, Kunst/Musik und Sport) als auch überfachliche (Medienbezogene Schulentwicklung, Informatische Grundbildung und Inklusion/Umgang mit Heterogenität) Communities of Practice (CoP) etabliert. Die Konzeptentwicklung wird von den CoP-Leitungen, die entsprechend ihrer Expertise ausgewählt wurden vorangetrieben. Unterstützt werden die CoP-Leitungen durch Innovationsstelleninhaber*innen, die fachlich bereits ausgewiesen sind.

In den CoP werden Produkte für den unmittelbaren Einsatz in der Lehrer(fort)bildung definiert und entwickelt. Es lassen sich vier Produktformen unterscheiden: Erstens werden Unterrichtskonzepte für die jeweiligen Schulfächer und dazugehörige Vorlesungs- und (Fortbildungs-)Seminarkonzepte erstellt. Zweitens werden fachliche oder querschnittliche Bausteine für ein modularisiertes Blended-Learning-Angebot „Digitalisierung in der Lehreraus- und -fortbildung“ im Sinne einer Vorlesung entwickelt und im Studium und in Fortbildungen erprobt. Flankiert wird das Angebot von differenziertem Online-Übungsmaterial. Drittens werden weitere (digitale) Bildungsmodule, ggf. unterlegt mit videografierten Unterrichtsstunden, entworfen. Sie beruhen auf einer systematischen Analyse der Bedarfe an Schulen. Nach der Konzeptionsphase wird erörtert, wie dies mit Unterstützung des Landes ausgearbeitet, implementiert und kontinuierlich weiterentwickelt werden kann. Viertens werden in den CoP verfügbare digitale Tools (OERs oder käufliche Produkte) aus fachdidaktischer und fachwissenschaftlicher Sicht begutachtet. Im Fokus steht der didaktische Mehrwert dieser Tools bei der Anwendung im Unterricht. Auf dieser Grundlage wird ein Metaportal aufgebaut, welches das zielgerichtete Navigieren zwischen den verfügbaren Portalen ermöglicht. So lassen sich kritische Reflexionsprozesse über den didaktischen Mehrwert verschiedener digitaler Tools in Aus- und Fortbildungskontexten anstoßen.

Zwei Arbeitsgemeinschaften im Projekt ComeIn

Die Arbeitsgruppe Interdisziplinäre Mediendidaktik und -bildung (Imedibi) ist in ComeIn als übergreifende Arbeitsgemeinschaft auf der Ebene der Verbundkoordination für die Zusammenführung und die Erschließung der Erträge aus den Communities of Practice (CoP) zuständig. Dafür arbeitet sie eng mit den CoP-Leitungen zusammen und entwickelt mit diesen gemeinsam Standards für die Beschreibung von Produkten aus den CoP und aus vorhandenen ComeIn-relevanten Ressourcen sowie für deren Erschließung durch Metadaten, die für die Erfassung und Dissemination ComeIn-relevanter Materialien benötigt werden. Darüber hinaus arbeitet die AG Imedibi mit dem ComeIn-Teilprojekt Metaportal an der Universität Münster, in dem ein Metaportal für die Dokumentation der durch die CoP erstellten und beschriebenen digitalen Lehr-/Lernmaterialien für Unterricht, Hochschullehre und Lehrerfortbildung aufgebaut wird, zusammen. Die Arbeiten der AG Imedibi werden koordiniert von der Arbeitsgruppe Digitalisierung in der Lehramtsausbildung (DidL) am Zentrum für Lehrerbildung der Universität Duisburg-Essen.

Die Arbeitsgruppe Kooperation Wissenschaft-Praxis (KoWiPra) koordiniert die Entwicklung eines Prototyps für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und (Fortbildungs-) Praxis. Die Definition und Vermittlung digitalisierungsbezogener Kompetenzen in Aus- und Fortbildung erfordert die Ausrichtung vieler Partner auf ein gemeinsames Ziel. In der Form stellt dies in dem großen und durch eine sehr heterogene Bildungslandschaft bestimmten Bundesland ein Novum dar. Eine der übergreifenden Herausforderungen ist die Ausgestaltung der angestrebten aktiven Rolle für die Hochschulen in der Lehrerfortbildung (s. Koalitionsvertrag der Regierungsparteien, S. 9). Dies geschieht im Kontext der Reform der tradierten Fortbildungsstrukturen in NRW und deren bisher eher eingeschränkte Effektivität mit Blick auf digitalisierungsbezogene Kompetenzen. In diesem Kontext müssen die divergenten Ausbildungsfunktionen der drei Lehrerbildungsphasen sowie die drängenden Bedarfe der Schulen mit dem Projektanspruch der Evidenzbasierung zum Ausgleich gebracht werden. Moderiert werden soll dies durch ein institutionalisiertes Interdependenzmanagement der AG KoWiPra.

Das Qualitätsmanagement im Projekt ComeIn

Das Qualitätsmanagement dient der wissenschaftlichen Qualitätssicherung der Prozesse im Verbundprojekt. Ziel des Qualitätsmanagements im Vorhaben ComeIn (kurz: QM) ist zunächst die Identifikation und Erarbeitung von Evaluationszielen des Projektes unter Berücksichtigung von Bedingungsfaktoren und Arbeitsprozessstrukturen. Im Fokus der projektbegleitenden Evaluationen stehen hierbei der Gesamtverbund, die Communities of Practice (CoP), die universitären Standorte unter Berücksichtigung von möglichen Strukturveränderungen an den Hochschulen sowie die phasenübergreifenden Kooperationsprozesse an den Standorten. Mittels qualitativer und quantitativer Methoden, wie qualitativen Interviews, schriftlichen Befragungen und teilnehmenden Beobachtungen, sollen dann zum einen die Arbeitsprozesse im Verbund untersucht werden, um so themenunabhängiges Metawissen über die Implementierung von Innovationen in der Lehrer*innenbildung zu generieren. Zum anderen soll Wissen zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Lehrer*innenbildung im Kontext der Digitalisierung gewonnen werden.

Governance

Eine landesweite Steuerungsgruppe unter Leitung der Verbundkoordination (Universität Duisburg-Essen), bestehend aus den von den zwölf Hochschulleitungen eingesetzten Projektleitungen sowie Vertreter*innen von QUA-LiS, den fünf Bezirksregierungen und (beratend) den sieben Hauptpersonalräten, wird jedes Frühjahr durch Zwischenberichte der CoP und der Qualitätssicherung über den Verbundfortschritt unterrichtet. Auf Basis der Berichte legt die Steuerungsgruppe die strategische Rahmenplanung fest, stellt ein Monitoring der Implementation sicher und entscheidet über das weitere Vorgehen. Innerhalb der Steuerungsgruppe wird ein Lenkungskreis, bestehend aus den von den Hochschulleitungen eingesetzten Projektleitungen, etabliert. Dieser berät die Verbundkoordination in Fragen der verwaltungstechnischen Projektsteuerung. Entscheidungsgrundlage sind unter anderem die Ergebnisse des Qualitätsmanagements und der beiden Arbeitsgemeinschaften Imedibi und KoWiPra.

Partner außerhalb der Hochschule

Verbundpartner:

  • RWTH Aachen
  • Universität Bielefeld
  • Ruhr-Universität Bochum
  • Universität Bonn
  • TU Dortmund
  • Universität Duisburg-Essen
  • Universität zu Köln
  • DSHS Köln
  • WWU Münster
  • Universität Paderborn
  • Universität Siegen
  • Universität Wuppertal

Projekt- und teilprojektbezogene Kooperationen mit Akteuren der zweiten und/oder dritten Phase der Lehrerbildung

Ständige und enge Kooperationspartner sind folgende Akteure der zweiten und dritten Phase der Lehrerbildung:

  • Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Fünf Bezirksregierungen
  • Qualitäts- und Unterstützung-Agentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LIS)

Lehramtstypen, die das Vorhaben betrifft

  • Lehrämter der Grundschule bzw. Primarstufe

  • Lehrämter für alle oder einzelne Schularten der Sekundarstufe I

  • Lehrämter der Sekundarstufe II allgemeinbildende Fächer oder für das Gymnasium

  • Lehrämter der Sekundarstufe II berufliche Fächer oder für die beruflichen Schulen