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Schlözer-Programm-Lehrerbildung

SPL

Zusammenfassung

Das Schlözer-Programm-Lehrerbildung (SPL) stärkt mit Interdisziplinarität, Forschungsorientierung und Diversitätsgerechtigkeit die Lehrerbildung im Sinne des Leitbildes der Universität. Das SPL greift zentrale gesellschaftliche Herausforderungen im Bildungssystem auf, denen Gymnasien und Gesamtschulen heute gegenüberstehen. Die Maßnahmen beziehen sich auf drei Handlungsbereiche: Fächer vernetzen (A), Lehrerkompetenzen entwickeln (B) und Diversität gerecht werden (C).

In der ersten Förderphase wurden in den drei Bereichen fächer- und phasenübergreifende Netzwerke etabliert, in denen innovative Lehrkonzepte entwickelt und in der lehramtsbezogenen Kernlehre und im Zertifikatsprogramm „Fächerübergreifendes Unterrichten" implementiert. Neben den Entwicklungsarbeiten erfolgt Begleit- und Wirkungsforschung in den Bereichen, durch die Projektleitung sowie im Rahmen von Promotionen.

In der zweiten Förderphase werden die bisherigen Ziele des SPL nun mit neuen Akzenten und unter Einbeziehung weiterer Bereiche der Göttinger Lehrerbildung verfolgt. Dabei werden erneut Entwicklungsmaßnahmen und Forschungsvorhaben systematisch miteinander verknüpft.

Die Forschung trägt zur evidenzbasierten Qualitätsentwicklung der Pflichtmodule und des Zertifikatsprogramms in der Lehrerbildung an der Georg-August-Universität bei. Konkret werden die Lehrkonzepte für das Zertifikatsprogramm zum fächerübergreifenden Unterrichten von Naturwissenschaften, Gesellschaftslehre, Bilingualem Unterricht und Bildung für Nachhaltige Entwicklung (Bereich A), für Forschungskompetenzen unter Einbeziehung von Lehr-Lern-Laboren (Bereich B) und für die inklusions- und diversitätsgerechte Vernetzung (Bereich C) aus der Förderphase weitergeführt sowie evidenzbasiert weiterentwickelt.

Unterstützend enstehen seit der ersten Fördeprhase drei Promotionen, die einer evidenzbasierten Lehrerbildung zum fächerübergreifenden Unterrichten dienen. Im Bereich C entstehen darüberhinaus in der zweiten Förderphase fünf Promotionen, die sich auf Basis theoretischer und empirischer Auseinandersetzung mit Differenzkonstruktionen im Fachunterricht (Englisch, Französisch/Spanisch, Politik, Sport, Deutsch) befassen.

Die Umsetzung der drei Bereiche wird anhand von formativen sowie summativen Evaluationen weiterentwickelt bzw. bilanziert.

Zusätzlich begleitet ein Wissenschaftlicher Externer Beirat zur Qualitätssicherung die Arbeiten im Schlözer Programm Lehrerbildung: Prof. Dr. Marco Rieckmann (Universität Vechta, zuständig für den Handlungsbereich A), Prof. Dr. Michaela Sambanis (Freie Universität Berlin, zuständig für den Handlungsbereich B) und Prof. Dr. Paul Mecheril (Universität Bielefeld, zuständig für den Handlungsbereich C).


Struktur und Organisation (Arbeitsbereiche)

Teilprojekte in den drei Handlungsbereichen

Handlungsbereich "Fächer vernetzen"

  1. Naturwissenschaften

    Entwicklung Lehrkonzept "Unterrichten von Naturwissenschaften"

    Prof. Dr. Susanne Schneider / Prof. Dr. Thomas Waitz / Jasper Ole Cirkel

  2. Gesellschaftslehre

    Entwicklung Lehrkonzept "Unterrichten von Gesellschaftslehre"

    Prof. Dr. Michael Sauer / Nikola Forwergk

  3. Bildung für Nachhaltige Entwicklung

    Entwicklung Lehrkonzept BNE

    Prof. Dr. Monika Oberle / Ragna Schnurer

  4. Wirkungsevaluation und Längsschnitt

    Entwicklung eines Forschungsdesigns zur Evaluation der Zertifikatsschwerpunkte „Naturwissenschaften“ und „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“

    Prof. Dr. Susanne Bögeholz / Dr. Kevin Handtke

Handlungsbereich "Lehrerkompetenzen entwickeln"

  1. Forschungskompetenzen von Lehramtsstudierenden

    Aufbau einer Methodenberatung für Lehramtsstudierende

    • Methodenberatung qualitativ: Prof. Dr. Kerstin Rabenstein / Dr. Maren Oldenburg
    • Methodenberatung quantitativ: Prof. Dr. Tobias C. Stubbe / Moritz Frechen
    • Methodenberatung Blended Learning/Quantitative Analyse von Unterrichtsvideos: Prof. Dr. Ariane S. Willems / Katharina Dreiling
  2. Repositorium Lehrforschung Unterricht

    Prof. Dr. Christoph Bräuer / Prof. Dr. Katharina Kunze / Thorsten Schnückel

  3. Forschendes Lernen

    • in den naturwissenschaftlichen Fächern

      Prof. Dr. Susanne Bögeholz / Dr. Sandra Fischer

    • in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern

      Prof. Dr. Michael Sauer / Corinna Link

  4. Forschungskompetenzen von Lehramtsstudierenden in Kooperation mit dem YLAB - Göttinger Geisteswissenschaftliches Schülerlabor

    Prof. Dr. Carola Surkamp / Prof. Dr. Birgit Schädlich / Laura-Joanna Schröter

  5. Forschungskompetenzen von Lehramtsstudierenden in Kooperation mit dem BLAB - Göttinger Lebenswissenschaftliches Schülerlabor

    Prof. Dr. Susanne Bögeholz / Prof. Dr. Ariane Willems / Dr. Kevin Handtke / Finn Matthiesen / Gina Wilder

Handlungsbereich "Diversität gerecht werden"

  1. Vernetzung Lehrkonzeptentwicklung

    Prof. Dr. Kerstin Rabenstein / Prof. Dr. Christoph Bräuer / Svenja Strauß

  2. Promotionen

    • Differenzlinie "dis-/ability": Rajmund Bethge

      Prof. Dr. Carola Surkamp / Jun.-Prof. Dr. Jessica Löser

    • Differenzlinie "Nation/Herkunft/Fremdsprachen": Gesche Dumiak

      Prof. Dr. Andrea Bogner / Prof. Dr. Birgit Schädlich

    • Differenzlinie "race/class/gender": Daniel Schumann

      Dr. Astrid Biele Mefebue / Prof. Dr. Andrea D. Bührmann / Prof. Dr. Monika Oberle

    • Differenzlinie "Leistung": Samira Mummelthey

      Prof. Dr. Ina Hunger / Prof. Dr. Kerstin Rabenstein

    • Differenzlinie "Sprachliche Register": Delia Hülsmann

      Prof. Dr. Christoph Bräuer / Prof. Dr. Katharina Kunze


Geplante Transferangebote

Die Maßnahmen der drei Handlungsbereiche des SPL stellen erprobte Lehrkonzepte für die universitäre Lehrerbildung entweder für Pflichtmodule (Bereich B „Lehrerkompetenzen entwickeln"), für eine Zusatzqualifikation „Fächerübergreifendes Unterrichten" (A „Fächer vernetzen") oder für beides (C „Diversität gerecht werden") bereit.

Die Zielgruppen sind primär die Lehrenden der universitären Lehrerbildung und deren Studierende. Lehrende profitieren durch Weiterqualifikation in Netzwerken. Studierende können durch die Zusatzqualifikation ihr Profil schärfen. Von den Unterstützungsangeboten zu Reflexions- und Forschungskompetenzen (ad B) profitieren alle Lehramtsstudierenden sowie die Promovierenden.

Die entwickelten Lehrkonzepte zum fächerübergreifenden Unterrichten sollen in Empfehlungen für Ausbildungsstandorte landes- und bundesweit münden (z.B. in Niedersachsen, NRW, Baden-Württemberg, Hessen). Vorschläge hierzu werden koordinierend über die Studiendekanat Lehrer*innenbildung in den Niedersächsischen Verbund zur Lehrerbildung eingebracht. Das Lehrkonzept zu Diversität wird für einen Transfer an andere Standorte in Niedersachsen (und darüber hinaus) aufbereitet (AG Inklusion Niedersächsischer Verbund). Diversität lehren. Ein Skript zur Analyse und Befremdung von Normalität und zur Erkundung von Barrieren. Dieses ist hier zum Download verfügbar. Die Ausstellungsdokumentation „Welche Barrierefreiheit brauchen wir? Normalität und Barrieren im (hoch-)schulischen Alltag. Einblicke in eine Lehrforschung mit Studierenden“ ermöglicht eine Nutzung der Ergebnisse über die Ausstellung hinaus und kann in Seminaren eingesetzt werden. Die interne Handreichung „Anregungen zur Gestaltung einer diversitätssensiblen Lehr-/Lernumgebung im Lehramtsstudium“ verfolgt das Ziel einer Reflexion von Normen in der eigenen universitären Lehre und gibt Anregungen zur Gestaltung diversitätssensibler Lehrveranstaltungen. Die Ausstellungsdokumentation und die interne Handreichung können über marian.laubner@uni-goettingen.de bezogen werden.

Weiterhin werden die Konzepte zu A, B und C in die jeweiligen Fachgesellschaften getragen (wissenschaftliche Tagungen; Publikationen; Forum 2019). Die Lehrkonzepte werden strukturell und konzeptionell nachhaltig an der Universität verankert. Zudem sollen die fächer- und phasenübergreifenden Netzwerke dauerhaft etabliert werden. Abgesichert wird dies durch eine stärkere Vernetzung lehrerbildungsrelevanter Institutionen. Zum SPL wird eine Internetplattform inhaltlich ausgestaltet. Sie dient der Kommunikation intern (Newsletter; Dokumentation: Outcomes, Manuale; Organisation und Berichterstattung: Kolloquiumsreihen, Koordinations- und Bilanztagungen, Forum 2019, Publikationsvorhaben, Tagungsbeiträge), der Vernetzung der I. mit der II. und III. Phase der Lehrerbildung in Göttingen (Austausch Konzepte, Materialien) sowie der Kommunikation nach außen (Öffentlichkeitsarbeit zu Aktivitäten, Produkten, Erfolgen).


Promotionsvorhaben

Promotionen aus der ersten Förderphase:

  • Selbstwirksamkeitserwartungen von (angehenden) Lehrkräften im Unterrichten von Naturwissenschaften (abgeschlossen)
  • Selbstwirksamkeitserwartungen von (angehenden) Lehrkräften im Unterrichten von Gesellschaftslehre (laufend)
  • Interdisziplinäres Wissen (angehender) Lehrkräfte zu Bildung für Nachhaltige Entwicklung (abgeschlossen)

Promotionen aus der zweiten Förderphase:

  • Differenzlinie dis-/ability (laufend)

    • Die erste Promotionsstelle fokussiert handlungsorientiertes Unterrichten im Unterrichtsfach Englisch. Hierbei wird die Reflexion der Differenzlinie dis/ability ins Zentrum gestellt.
  • Differenzlinie Nation Herkunft Fremdsprachen (laufend)

    • Die zweite Promotionsstelle fokussiert sprachliche Normativität und die Möglichkeiten ihrer Transformation im (Fremd)Sprachen- und Fachunterricht. Hierbei wird die Reflexion der sozialräumlichen Differenzlinien Nation/Staat, Herkunft, Ethnizität ins Zentrum gestellt.

  • Differenzlinie race class gender (laufend)

    • Die dritte Promotionsstelle fokussiert die Repräsentationen ‚Anderer’ in Schulbüchern hinsichtlich ihres Einsatzes im Politikunterricht. Hierbei wird die Reflexion der Differenzlinien race, class, gender ins Zentrum gestellt.

  • Differenzlinie Leistung (laufend)

    • Die vierte Promotionsstelle fokussiert Praktiken der Leistungserbringung und -bewertung im Unterrichtsfach Sport. Hierbei wird die Reflexion der Differenzlinie Leistung ins Zentrum gestellt.  

  • Differenzlinie Sprachliche Register (laufend)

    • Aufgabe der Promotionsstelle ist die theoretische wie empirische Auseinandersetzung mit Praktiken sprachlicher Korrekturenim Unterrichtsfach. Deutsch als Grundlage Forschenden Lernens zu inklusiver Fachunterrichtsentwicklung im Master of Education.


Partner innerhalb der Hochschule

Zentrale wissenschaftliche Einrichung für Lehrer*innenbildung (ZEWIL)

Bereich: Studiendekanat Lehrer*innenbildung

Leiterin: Prof. Dr. Susanne Schneider
Waldweg 26
37073 Göttingen
Tel. +49 (0)551/39-21452
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Institut für Diversitätsforschung

Leiterin: Frau Prof. Dr. Andrea D. Bührmann
Platz der Göttinger Sieben 3
37073 Göttingen
Tel.: +49 (0)551/39-7277
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Hochschuldidaktik

Leitung: Matthias Wiemer
Waldweg 26
37073 Göttingen
Tel.: + 49 (0) 551/39-5259
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YLAB  geisteswissenschaftliches Schülerlabor

Leitung: Dr. Gilbert Heß
Friedländer Weg 2
37085 Göttingen
Tel.: + 49 (0) 551/39-21133
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BLAB  Lebenswissenschaftliches Schülerlabor

Koordination: Christine Battmer
Untere Karspüle 2
37073 Göttingen
Tel.: + 49 (0) 551/39-5709
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XLAB  Göttinger Experimentallabor für junge Leute

Koordination: Dr. Anne-Sophie Koch
Justus-von-Liebig-Weg 8
37077 Göttingen
Tel.: + 49 (0) 551/39-12872
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Projekt- und teilprojektbezogene Kooperationen mit Akteuren der zweiten und/oder dritten Phase der Lehrerbildung

Studienseminar Göttingen für das Lehramt an Gymnasien

Leitung: Anna-Maria Schumann
Waldweg 26
37073 Göttingen
Tel. +49 (0) 551/39-9488
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Netzwerk Lehrkräftefortbildung (NLF)
Kompetenzzentrum Göttingen

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Herrmann Veith
Geschäftsstelle: Dr. Dirk Jahreis
Waldweg 26
37073 Göttingen
Tel.: +49 (0) 551/39-21440
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Lehramtstypen, die das Vorhaben betrifft

  • Lehrämter für alle oder einzelne Schularten der Sekundarstufe I

  • Lehrämter der Sekundarstufe II allgemeinbildende Fächer oder für das Gymnasium