Professionalisierung durch Vernetzung - Fortführung und Potenzierung
PRONET²Zusammenfassung
Das gemeinsame Projekt des Zentrums für Lehrerbildung (ZLB) und des Zentrums für Empirische Lehr-/ Lernforschung der Universität (ZELL) zielt auf eine evidenzbasierte Weiterentwicklung der Kasseler Lehrerbildung. Projektiert ist die Umsetzung eines kohärent angelegten Professionalisierungskonzepts, das alle Phasen der Lehrerbildung umfasst. Im Zentrum steht dabei eine stärkere Verzahnung von wissenschaftlichem Wissen mit berufspraktischen Erfahrungen, der Ausbau und die Evaluation des Lehrangebots im beruflichen Anforderungsbereich Diversität und Inklusion sowie die systematische Verknüpfung fachwissenschaftlicher, fachdidaktischer und bildungswissenschaftlicher Studieninhalte.
Mit der erweiterten Bezeichnung PRONET² wird verdeutlicht, dass es in der zweiten Förderphase nicht lediglich eine Fortführung der ersten Projektphase geht, sondern vielmehr eine Potenzierung des Projekts „Professionalisierung durch Vernetzung“ intendiert ist. Dies drückt sich in der konzeptionellen Weiterentwicklung der Teilprojekte und in der Anpassung der Inhalte der drei Handlungsfelder und ihrer insgesamt neun Maßnahmen aus. Dadurch wird der Ausbau des Kooperationsnetzwerks ebenso erleichtert wie die geplante Institutionalisierung bestehender Verbindungen.
Die zweite Förderphase ist so angelegt, dass zunächst die Intensivierung der inhaltlichen Arbeit während der ersten drei Jahre im Vordergrund steht und sich der Fokus dann sukzessive auf das Ziel der strukturellen Verankerung und Verstetigung der Projektergebnisse verschiebt.
Projektkoordination:
Christine Göke, M.A.
Tel.: +49 561 804-2001
pronet@uni-kassel.de
Zusammenfassung Englisch
The joint project of the ‘Centre for Teacher Training’ (ZLB) and the Centre for Empirical Teaching and Learning Research (ZELL) of the University aims at an evidence-based further development of Kassel´s teacher training. The project aims at the implementation of a coherent professionalisation concept covering all phases of teacher training. The focus is on a stronger interlocking of scientific knowledge with practical professional experiences, the expansion and evaluation of the teaching courses range in the field of diversity and inclusion as well as the systematic linking of scientific, didactical and educational content of studies.
The extended term PRONET² makes it clear that the second funding phase is not merely a continuation of the first project phase, but is rather intended to potentiate the project "Professionalisation through networking". This is expressed with a conceptual progression of the sub-projects and with the content adaptation of the three action fields and their total of nine measures. This will facilitate both the expansion of the cooperation network as well as the planned institutionalisation based on existing connections.
The second funding phase is designed in such a way that the focus is initially on intensifying the content of the work during the first three years and then gradually shifts to the goal of structurally anchoring and consolidating the project results.
Struktur und Organisation (Arbeitsbereiche)
Drei Handlungsfelder und neun Maßnahmen
Ausgehend von bestehenden Professionalisierungsansätzen wurden drei Handlungsfelder mit insgesamt neun Maßnahmen identifiziert, die für die Professionalisierung von Lehrern_innen besonders elementar sind.
Das Handlungsfeld I „ Reflexive Praxisstudien“ (HF I) ist mit seinen Maßnahmen darauf ausgerichtet, in der zweiten Förderphase das bestehende ausdifferenzierte Angebot an Praxisstudien, welche eine besondere Stärke der Kasseler Lehrerbildung darstellen, weiter auszubauen und zu evaluieren. Die Teilprojekte in diesem Handlungsfeld sollen dazu beitragen, die für die Verbindung von theoretischem Wissen und beruflicher Handlungskompetenz zentrale Reflexionsfähigkeit zu fördern. Dies geschieht in hochschuldidaktischen Settings mit E-Portfolio- und Portfolio-Arbeit, Fallarbeit sowie Videoanalysen. Darüber hinaus soll die Selbstreflexionsfähigkeit bezogen auf die Berufswahl und den eigenen Professionalisierungsprozess entwickelt und aufgebaut werden.
Kontakt:
Handlungsfeldleiter
Prof. Dr. Jens Klusmeyer
Wirtschaftsdidaktik/ Institut für Berufsbildung
Tel.: +49 561 804-4546
pronet-hf1@uni-kassel.de
Koordinatorin HF I
Serap Uzunbacak
Institut für Berufsbildung
Tel.: +49 561 804-4761
pronet-hf1@uni-kassel.de
Im Handlungsfeld II „Diversität und Inklusion“ wird das in der ersten Förderphase von PRONET entstandene inklusionsbezogene Lehrangebot zur Förderung von Reflexions- und Handlungskompetenzen für inklusive schulische Bildung fortgesetzt. Das Hauptziel des Projekts besteht darin, das erprobte Lehrangebot als Fundamentum mit Grundkenntnissen für alle Lehramtsstudierenden und als Additum mit wählbaren Inhalten und Kompetenzen obligatorisch in das Kasseler Lehramtsstudium zu implementieren. Im Mittelpunkt der Teilprojekte stehen in PRONET² förderdiagnostische Kompetenzen und ressourcenorientierte Zugänge in den Bereichen Mathematik und Sprachen. Ferner geht es um die Auseinandersetzung mit Überzeugungen und Haltungen zur Inklusion und um die Arbeit in multiprofessionellen Teams. Schließlich werden die Handlungsfelder Zwei- und Mehrsprachigkeit erweitert, mit dem Ziel, Studierende zu befähigen Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität wertzuschätzen und in sprachsensibler Weise im Fachunterricht zu berücksichtigen. Im Mittelpunkt steht dabei die Überzeugung, dass fachliches Lernen und der interkulturelle Blick auf die Sprachlichkeit der Fächer eng miteinander verbunden sind. Wichtige Grundlage aller Projekte für die Verankerung der Ziele ist die Vernetzung von Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften mit dem Fokus auf inklusive Bildung. Damit sich die inklusive Neuorientierung nachhaltig entfalten kann, wird die Kooperation mit der zweiten und dritten Phase der Lehrer*innenbildung intensiviert.
Kontakt:
Handlungsfeldleiterin
Prof. Dr. Friederike Heinzel
Institut für Erziehungswissenschaft
Tel.: +49 561 804-3619
heinzel@uni-kassel.de
Koordinator HF II
Holger Schiffel
Tel.: +49 561 804-7255
pronet-hf3@uni-kassel.de
holger.schiffel@uni-kassel.de
Im Handlungsfeld III „Vernetzung von Professionsbereichen“ wird das Ziel verfolgt, die Professionsentwicklung von angehenden und praktizierenden Lehrkräften durch vertikale und horizontale Vernetzung ihrer Aus- und Fortbildungselemente zu fördern. Dieses Mehr an Kohärenz in der Lehrerbildung soll zwischen den unterschiedlichen Bereichen des professionellen Lehrerhandelns positive Wechselwirkungen entfalten und eine stärkere Wirksamkeit der Lehrkräfte im Unterricht bewirken.
Die Teilprojekte innerhalb der drei Maßnahmen des HF III haben unterschiedliche Schwerpunkte. In Maßnahme 9 (Kohärente Lehrerbildung durch Vernetzung von und in Lernumgebungen) soll die Professionsentwicklung durch curriculare Vernetzung der Studienelemente (FW, FDW, BW) über die Phasen der Lehrerbildung hinweg gefördert werden. Erreicht werden soll eine höhere Studienmotivation, verbesserter Lernerfolg sowie eine intensivere Nutzung professioneller Lerngelegenheiten. In Maßnahme 8 (Professionsentwicklung in trans- und interdisziplinären Themenbereichen) sollen mittels Lehrveranstaltungen zu trans- und interdisziplinären Themenbereichen (z.B. BNE, digitale Medien) innovative Räume zur Vernetzung von Studienelementen und Fächern geschaffen werden. Hierdurch sollen die Studierenden für fächerübergreifende Professionsbereiche des Lehrerberufs qualifiziert werden. In Maßnahme 9 (Erwerb professioneller Handlungskompetenzen in praxisnahen Lehr-Lernsituationen) soll das Integrationspotential praxisnaher Lehr-Lern-Situationen für die Vernetzung von Professionsbereichen genutzt werden. Dazu werden bestehende Studienwerkstätten zu Lehr-Lernlaboren weiterentwickelt, in denen Studierende und Lehrkräfte Schüler/-innen instruieren, Lernstände diagnostizieren und Kompetenzerwerb fördern.
Kontakt:
Handlungsfeldleitung HF III
Dr. Finja Grospietsch
pronet-hf3@uni-kassel.de
Koordinatorinnen HF III
Isabelle Lins
Tel.: +49 561 804-4410
Fünf Innovationseinheiten - Verstetigung der Projektergebnisse
Im Zentrum der zweiten Förderphase steht die Realisierung eines alle Bereiche der universitären Lehrer*innenbildung umfassenden Change-Management-Prozesses. Er soll sicherstellen, dass die im Projektverlauf generierten Erkenntnisse und Anregungen aus den drei Handlungsfeldern in die Breite der Kasseler Lehrerbildung hineingetragen und langfristig umgesetzt werden. Dieser Prozess wird durch fünf Innovationseinheiten (IE) unterstützt und vorangebracht: „Curriculare Kohärenz“, „Metaevaluation“, „Qualitätssicherung & Organisationsentwicklung“, „Fort- & Weiterbildung“ und „Graduiertenförderung“. Die konzipierten Innovationseinheiten initiieren und begleiten die auf nachhaltige Wirkung angelegten Veränderungsprozesse in curricularer, struktureller und qualitätssichernder Hinsicht. Als zentrale Transferinstrumente bereiten sie einen „Innovationszyklus der Kasseler Lehrerbildung“ vor, der die Verstetigung und Dissemination der Projektergebnisse über den Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung hinaus gewährleisten soll.
Innovationseinheit I: Curriculare Kohärenz
Durch die Innovationseinheit I „Curriculare Kohärenz“ soll sichergestellt werden, dass die drei Professionsbereiche Bildungswissenschaften, Fachdidaktik und Fachwissenschaft noch stärker als bisher in Lehre und Forschung aufeinander bezogen werden und die Zusammenarbeit mit der zweiten und dritten Phase der Lehrerbildung weiter ausgebaut wird. Vor diesem Hintergrund werden vier unterschiedliche Arbeitsbereiche definiert:
- Implementierung von verzahnten Studienelementen: Die Innovationseinheit unterstützt die Teilprojekte bei der Implementierung von verzahnten Studienelementen, z.B. bei der notwendigen Anpassung und Überarbeitung von Curricula und Prüfungsordnungen und deren Eingabe in die Fachbereichsräte, in das Direktorium des ZLB und in den Senat.
- Integration von Querschnittsthemen: Die Teilprojekte erhalten Hilfestellungen für die Integration von Zusatzangeboten (z.B. Profilstudiengänge?? und Zertifikatskurse) zu Querschnittsthemen (z.B. kultureller Bildung, Mehrsprachigkeit, BNE und Internationalisierung) in das Lehramtsstudium. In enger Zusammenarbeit mit den Teilprojekten wird zudem der Austausch von transferierbaren Lehr-Lernarrangements vorbereitet und durchgeführt, z.B. in Form von Fortbildungen für Dozierende.
- Stärkung der vertikalen und der Praxis-Verzahnung: In enger Zusammenarbeit mit der Innovationseinheit IV „Fort- und Weiterbildung“ werden Aktivitäten von Teilprojekten gebündelt, die die Professionalisierung von Lehrkräften vorantreiben und hierbei Aspekte eines Professionsbereichs über die unterschiedlichen Phasen der Lehrerbildung verzahnen (kumulatives Modell). Darüber hinaus werden Teilprojekte unterstützt, die mehrere Professionsbereiche in eine schulpraktisch orientierte Lehr-Lern-Situation einbinden (Praxismodell).
- Evaluation von Verzahnung, Vernetzung und Kohärenz: Die Innovationseinheit evaluiert den Grad an Verzahnung und Kohärenz, indem sie die Wahrnehmungen der Lehramtsstudierenden erfasst und die Entwicklung von vernetztem Wissen untersucht. Es findet eine Beteiligung an standortübergreifenden Aktivitäten statt sowie eine enge Zusammenarbeit mit der Innovationseinheit II „Metaevaluation“ und den Teilprojekten.
Kontakt:
Wissenschaftlicher Leiter IE I
Prof. Dr. Annegret Reese-Schnitker
Tel.: +49 561 804-3493
annegret.Reese-Schnitker@uni-kassel.de
Projektmitarbeiter IE I
Dr. Daniel Bertram
+49 561 804 3491
daniel.bertram@uni-kassel.de
Innovationseinheit II: Metaevaluation
Die Aufgabe der Innovationseinheit II „Metaevaluation“ besteht darin, auf der Grundlage eines unterschiedliche Datenquellen verschränkenden Forschungs- und Evaluationsansatzes die Entwicklung von Studierenden zu untersuchen sowie die Vernetzungsaktivitäten in PRONET² zu analysieren. Zu diesem Zweck führt die IE II die in der ersten Förderphase angelegte, dreigliedrige PRONET Meta-Evaluationsstudie (PROMETEUS) in PRONET² fort:
Im Rahmen der Studierendenbefragung wird die Entwicklung professionalisierungsrelevanter Variablen von Kasseler Lehramtsstudierenden im Verlauf ihres Studiums analysiert. In Ergänzung zu den teilprojektspezifischen Evaluationen nehmen die Mitarbeitenden der IE II hierbei domänenübergreifende Aspekte der Lehrerprofessionalisierung in den Blick.
In der Beschäftigtenbefragung werden die Mitarbeiter*innen und Leiter*innen der PRONET²-Teilprojekte zu ihren angebotenen Lernumgebungen und entwickelten Lehrinnovationen sowie Vernetzungsaktivitäten befragt. Ein zentraler Aspekt dieser Untersuchung ist die Durchführung einer sozialen Netzwerkanalyse.
Weiterhin unterstützt die IE II die Teilprojekte durch die Veranstaltungsbefragung mit „Fundamentum-Additum“-Struktur dabei, die Wahrnehmung und Verarbeitung von PRONET-Angeboten durch die Studierenden genauer zu analysieren. Das Fundamentum besteht hierbei aus einem Satz von einschlägigen Kernkonstrukten, der von möglichst vielen Teilprojekten eingesetzt werden soll, wohingegen das Additum eine Sammlung von Erhebungsinstrumenten zur Verfügung stellt, die von den Teilprojekten optional genutzt werden können.
Um die Qualität der Kasseler Lehrerbildung fortwährend verbessen zu können, soll auch nach dem Auslaufen von PRONET² das entwickelte Evaluationsdesign fortgeführt werden. Hierzu ist die strukturelle Verankerung der studiumsbegleitenden Studierendenbefragung am Zentrum für empirische Lehr-/Lernforschung vorgesehen. Weiterhin soll – aufbauend auf den veranstaltungsbezogenen Fundamentum-Additum-Befragungen – eine Instrumente-Toolbox entwickelt werden, die nach Ende von PRONET² allen Lehrenden zur Evaluation ihrer Lehrveranstaltungen zur Verfügung gestellt wird.
Kontakt:
Wissenschaftlicher Leiter IE II
Prof. Dr. Frank Lipowsky
Leiter des Zentrums für Empirische Lehr-Lernforschung (ZELL)
Tel.: +49 561 804-3613
lipowsky@uni-kassel.de
Projektmitarbeiter IE II
Dr. Sebastian Vogel
Tel.: +49 561 804-7098
svogel@uni-kassel.de
Innovationseinheit III: Qualitätssicherung & Organisationsentwicklung
Die Innovationseinheit III „Qualitätsicherung & Organisationsentwicklung“ verfolgt Ziele auf drei Ebenen: Zum einen wird ein wissenschaftsbasiertes Qualitätssicherungs- und Organisationsentwicklungskonzept erarbeitet, welches Qualitätssicherungsmaßnahmen auf Basis der Ziele der Handlungsfelder, Maßnahmen und Teilprojekte im Gesamtvorhaben umfasst/beinhaltet??. , die auch über das Ende von PRONET² fortgeführt werden sollen. Zum anderen liegt die Weiterentwicklung der Prozessdokumentation anhand spezifischer Leistungsindikatoren im Verantwortungsbereich der IE III. Dies geschieht in enger Abstimmung mit dem Projektmanagement und in fortlaufender Abstimmung mit allen Beteiligten. Die Weiterentwicklung umfasst u.a. die Koordination der inhaltlichen Zusammenarbeit und inhaltliche Abstimmung mit den an PRONET² kooperierenden Institutionen und Gremien sowie die Gestaltung und Organisation von internen Arbeitsgruppen und des wissenschaftlichen Beratungsnetzwerks der IE III. Zum Dritten sollen Entwicklungsprozesse zur Qualitätsverbesserung und Organisationsentwicklung angestoßen werden, z.B. im Bereich „Digitale Medien und Medienbildungskompetenz“, mit dem Ziel, Lehren und Lernen mit digitalen Medien und entsprechende Forschung stärker als bisher in der Kasseler Lehrerbildung zu verankern.
Kontakt:
Wissenschaftliche Leiterin IE III
Prof. Dr. Dorit Bosse
Tel.: +49 561 804-3617
bosse@uni-kassel.de
Projektmitarbeiterin IE III
Dr. Annette Busse
Tel.: +49 561 804-3627
pronet-IE3@uni-kassel.de
Innovationseinheit IV: Fort- und Weiterbildung
Die IE IV „Fort- & Weiterbildung“ zielt auf einen Auf- und Ausbau sowie eine Verstetigung von Maßnahmen im Bereich der Fort- und Weiterbildung für Lehrpersonen. Die von Hochschullehrenden der Universität Kassel eingebrachten Fort- und Weiterbildungen werden systematisch gebündelt, akkreditiert und über unterschiedliche Kanäle (u. a. Flyer, Webauftritt des Zentrums für Lehrerbildung der Universität Kassel, Veranstaltungsdatenbank der Hessischen Lehrkräfteakademie) sichtbar und einem breiten Nutzer/-innenkreis zugänglich gemacht. Zu diesem Zweck sollen bestehende Kooperationen mit internen und externen Partnern vertiefend fortgesetzt und abgesichert sowie neue Kooperationen aufgebaut werden.
Neben der Sichtbarmachung und der Etablierung einer überdauernden Angebotsstruktur ist es eine wesentliche Aufgabe der IE, die Fort- und Weiterbildungsangebote in Abstimmung mit den Hochschullehrenden und außeruniversitären Kooperationspartnern konzeptionell weiterzuentwickeln. Hierzu gehört u. a., dass die an PRONET² beteiligten Lehrerbildner*innen über einschlägige Erkenntnisse aus der Wirksamkeitsforschung zur Lehrkräftefortbildung informiert und bei der Erarbeitung eines kohärent angelegten und evidenzbasierten Fortbildungsprogramms unterstützt werden. Dies stellt ein qualitätssicherndes Vorhaben dar, das um ein Beratungsangebot zu Fragen der Fortbildungsevaluation ergänzt wird.
Bis zum Ende der Förderphase soll auf diese Weise eine sichtbare Infrastruktur für die Bereitstellung evidenzgestützter universitärer Lehrerfortbildung etabliert sein, die auch über die Projektlaufzeit hinaus Bestand hat.
Kontakt:
Wissenschaftlicher Leiter IE IV
Prof. Dr. Frank Lipowsky
Tel.: +49 561 804-3613
rzejak@uni-kassel.de
Projektmitarbeiterin IE IV
Daniela Rzejak
Tel.: +49 561 804-7437
pronet-hf3@uni-kassel.de
rzejak@uni-kassel.de
Innovationseinheit V: Graduiertenförderung
Die Innovationseinheit V „Graduiertenförderung“ wird ihre Angebote für alle Promovierenden an lehrer*innenbildenden Fachgebieten weiterentwickeln und bedarfsorientiert ausweiten, und zwar in Kooperation mit der Kasseler Graduiertenakademie und in enger Abstimmung mit den bereits bestehenden Graduiertenprogrammen der einzelnen Fachbereiche. Im Fokus stehen Forschungsmethoden, die in Lehramtsstudiengängen meist nur eine untergeordnete Rolle spielen, sowie disziplinübergreifende Konzepte zur Professionalisierung in der Lehrer*innenbildung und in der Schul- und Unterrichtsforschung. Durch den Ausbau bestehender Kooperationen mit anderen hessischen lehrerbildenden Universitäten wird eine dauerhafte inhaltliche Vernetzung der Promovierenden wie auch die Förderung des wissenschaftlichen Diskurses vorangetrieben. Des Weiteren wird die Einbindung von Lehrkräften aus der Region in die Maßnahmen der Graduiertenförderung forciert. Ausdifferenzierte Programme bieten Lehrkräften Promotionsmöglichkeiten und den Schulen somit eine Rückkopplung aktueller schulischer Forschungsbefunde. Bis zum Ende der zweiten Förderphase soll eine strukturierte, eigenständige lehrer*innenbildende Graduiertenförderung etabliert werden.
Kontakt:
Wissenschaftliche Leiterin IE V
Prof. Dr. Friederike Heinzel
Tel.: +49 561 804-3619
rzejak@uni-kassel.de
Projektmitarbeiterin IE V
Christine Ansari
Tel.: +49 561 804-2517
pronet-hf3@uni-kassel.de
rzejak@uni-kassel.de
Geplante Transferangebote
Entsprechend dem Vernetzungskonzept des Projekts werden die Ergebnisse der Maßnahmen in den Handlungsfeldern I, II und III von unterschiedlichen Gruppen und auf verschiedenen Ebenen genutzt:
- Lehramtsstudierende profitieren im Lehrangebot von den einzelnen Maßnahmen in den drei Handlungsfeldern durch eine Stärkung reflexiv angelegter Praxisstudien (I), durch eine Ausweitung der Studienangebote zur inklusiven Bildung (II) und durch die Verschränkung fachwissenschaftlicher, fachdidaktischer und bildungswissenschaftlicher Studienanteile (III).
- Der Nutzen für Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst resultiert aus den phasenübergreifend angelegten Maßnahmen aller drei Handlungsfelder, für Lehrkräfte im Schuldienst aus den Fortbildungsangeboten, die zu Maßnahmen aller drei Handlungsfelder angeboten werden.
- Lehrende der Universität Kassel sowie anderer Hochschulen profitieren von der Weiterentwicklung hochschuldidaktischer Settings (insbesondere I, III) und Lehrinhalte (insbesondere II, III).
Die Entwicklungsarbeit der Professionalisierung durch Vernetzung erfolgt auf allen Ebenen (Universität, Studienseminare, Schulen, Lehrerfortbildungen) produktorientiert. Mit der Implementierung wird in der ersten Förderphase begonnen, die in der zweiten Förderphase ab 2019 fortgesetzt und in Form von Wirkungsstudien eingehender untersucht werden soll.
Die Befunde der Begleitforschung und Metaevaluation fließen über nationale und internationale Kongressbeiträge, Tagungen und Publikationen in den wissenschaftlichen Diskurs um eine qualitativ hochwertige Lehrer*innenbildung ein. Darüber hinaus werden zahlreiche Promotionen von Projektmitarbeiter*innen entstehen.
Lehramtstypen, die das Vorhaben betrifft
Die Begleitforschung, die sich auch in 24 Promotionsvorhaben in den Handlungsfeldern widerspiegelt, hat zum Ziel, Fragen der Wirksamkeit und Nutzung der Angebote durch die Anwendung quantitativer und qualitativer Verfahren zu beantworten.
Promotionen im Handlungsfeld I:
Annette Busse (FB01, Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Gymnasiale Oberstufe): Podcasting als Medium reflexiver Kompetenzentwicklung in der Lehrer*innenbildung.
Anastasia Hirstein (FB01, Empirische Schul- und Unterrichtsforschung): Einsatz von kontrastierenden Unterrichtsvideos in der Lehrer*innenbildung.
Katharina Sirtl (FB01, Empirische Schul- und Unterrichtsforschung): Die soziale Praxis der Fallarbeit in der Lehrer*innenbildung.
Manuela Stärk (FB07, Berufs- und Wirtschaftspädagogik): Studienerfolg von beruflich gebildeten Studierenden. Ermittlung von Bewältigungsstrategien in beruflichen Lehramtsstudiengängen.
Julian Storck (FB01, Empirische Schul- und Unterrichtsforschung): „Die gute Lehrperson“ - Welche Überzeugungen von gutem Lehrer*innenhandeln zeigen sich bei der Fallarbeit im Praxissemester.
Anne Thissen (FB05, Gesellschaftswissenschaften): Reflexionsfähigkeit in der Lehrerbildung - eine empirische Untersuchung im Rahmen der Schulpraktika im Fach Sport.
Anika Wolf (ZLB, Schulpraktische Studien): Evidenzbasierte Entwicklung und empirische Überprüfung eines Curriculums für die universitäre Begleitung von Studierenden in ihren Schulpraktika.
Serap Uzunbacak (FB07, Wirtschaftsdidaktik): Einsatz (meta-)kognitiver Prompts in der reflexiven ePortfolioarbeit zur Förderung der Unterrichtsplanungskompetenz angehender Lehrkräfte im Masterstudiengang Wirtschaftspädagogik.
Promotionen im Handlungsfeld II:
Laura Faber (FB01, Grundschulpädagogik): Die Förderung von Empathiefähigkeit in der LehrerInnenbildung als Voraussetzung für die Gestaltung anerkennender pädagogischer Beziehungen.
Christina Heise (FB01, Grundschulpädagogik): „Und dann war es doch anders“ - Die Auseinandersetzung mit Normalitätsschablonen und die Entwicklung inklusiver Überzeugungen als Folge von Reflexion und multiprofessioneller Kooperation im Rahmen von Patenschaftsprojekten (Service Learning) in der Lehrer/-innenbildung.
Julia Kern (FB01, Grundschulpädagogik): Professionalisierung migrationsbedingter Ressourcen in der universitären Lehrer*innenbildung.
Natalie Hock (FB10, Didaktik der Mathematik): Entwicklung der Diagnosekompetenz von Studierenden in den Schulpraktischen Studien und Referendaren im Mathematikunterricht der Sekundarstufe I.
Christian Schaub (FB07, IBB): Professionelle inklusionsbezogene Kompetenzentwicklung für Lehrkräfte in der gewerblich-technischen Berufsbildung.
Promotionen im Handlungsfeld III:
Carolin Altmann (FB02, Institut für Evangelische Theologie): Professionalisierung in Theologischen Gesprächen – inwiefern sind persönliche theologische Fragen der Studierenden von Bedeutung?
Katharina Dziuk (FB02, Institut für Romanistik): Lesen und Verstehen: Linguistische Komplexitätsprofile spanischer Texte.
Dr. Mareike Frevert (FB10, Didaktik der Chemie): Formen und Formung des Wissens – Der Einfluss und die Auswirkung aktueller chemischer Forschung auf die Professionsentwicklung von Studierenden des Lehramts Chemie. [Zeit-Dissertation]
Finja Grospietsch (FB10, Didaktik der Biologie): Konzepte und Konzeptwechsel zum Thema Lernen und Gedächtnis in der universitären Lehramtsausbildung Biologie.
Katharina Gimbel (FB10, Didaktik der Biologie): Erfassung und Förderung des fachbezogenen Professionswissens und der Überzeugungen angehender Biologielehrkräfte.
Viktor Isaev (FB10, Didaktik der Mathematik): Vernetzung fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und unterrichtspraktischen Wissens im Bereich Mathematik.
Regina Kaminski (FB02, Institut für Romanistik): Zur Wirkung des Einsatzes der ABCs of Cultural Understanding and Communication in einem Intergenerationenprojekt: Eine empirische Studie zum Perspektivenwechsel sowie zu kognitiv anspruchsvollen Verstehens historischer Ereignisse
Rebekka Roetger (FB10, Didaktik der Physik): Entwicklung und Evaluation einer Lernumgebung zur Förderung des Professionswissens angehender Lehrkräfte.
Marianne Schäfer (FB10, Didaktik der Mathematik): Die Förderung von nachhaltigem Lernen und mathematik-didaktischem Professionswissen durch die Integration von Generierungs- und Testungsaufgaben.
Marta Ulloa (FB02, Institut für Romanistik): Die didaktische Textkompetenz im Lehramt Spanisch.
Promotion im Rahmen der PRONET-Meta-Evaluation:
Dumitru Malai (FB01, Empirische Schul- und Unterrichtsforschung): Die Entwicklung professioneller Identität bei Lehramtsstudierenden.
Partner innerhalb der Hochschule
An dem Projekt sind 33 Professorinnen und Professoren und 45 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Drittmittelbedienstete) sowie 10 weitere wissenschaftliche MitarbeiterInnen der Universität Kassel beteiligt.
Beteiligte Fachbereiche:
- Fachbereich 01, Humanwissenschaften
- Fachbereich 02, Geistes- und Kulturwissenschaften
- Fachbereich 05, Gesellschaftswissenschaften
- Fachbereich 07, Wirtschaftswissenschaften
- Fachbereich 10, Mathematik und Naturwissenschaften
Projekt- und teilprojektbezogene Kooperationen zwischen Fachwissenschaft, Fachdidaktik, Bildungswissenschaften
- Modelle zur curricularen Vernetzung (z. B. Verknüpfungsmodell, Kooperationsmodell) der drei Professionsfacetten in neu-konzipierten und überarbeiteten Lehrveranstaltungen
- Handlungsfeldübergreifende Kooperationen organisiert über Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themenschwerpunkten, wie z. B. Reflexion, Inklusion, Diagnostik
Partner außerhalb der Hochschule
- Austausch u a. mit Berufsbildungswerk Nordhessen, CARITAS, Modellregion inklusive Bildung Kassel, Humboldt-Universität zu Berlin (Fachdidaktik Biologie), Arbeitsgemeinschaft Kasuistik in der Lehrerbildung (AG Kasuistik), Nichtregierungsorganisationen (außerschulische Bildungspartner)
- Regelmäßige Kooperationstreffen mit den Meta-Evaluationsprojekten verschiedener Universitäten: Goethe-Universität Frankfurt, Universität zu Köln, Universität Hamburg, Freie Universität Berlin
- Regelmäßige Kooperationstreffen der AG "Verzahnung und Vernetzung messen" der Hochschulstandorte Kassel, Wuppertal, Freiburg, Potsdam, Hamburg und München
- Regelmäßige Kooperationstreffen mit den Koordinatorinnen und Koordinatoren der hessischen QLB-Vorhaben und Mainz. Technische Universität Darmstadt, Goethe-Universität Frankfurt, Justus-Liebig-Universität Gießen, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und Philipps-Universität Marburg.
Projekt- und teilprojektbezogene Kooperationen mit Akteuren der zweiten und/oder dritten Phase der Lehrerbildung
- Hessische Lehrkräfteakademie
- Studienseminare in Kassel
- Versuchsschulen des Landes Hessen & Partnerschulen
- Kultusministerium Hessen
- Staatliche Schulämter Nordhessen
Lehramtstypen, die das Vorhaben betrifft
-
Lehrämter der Grundschule bzw. Primarstufe
-
Lehrämter für alle oder einzelne Schularten der Sekundarstufe I
-
Lehrämter der Sekundarstufe II allgemeinbildende Fächer oder für das Gymnasium
-
Lehrämter der Sekundarstufe II berufliche Fächer oder für die beruflichen Schulen