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DiLe - Digitale Lerngemeinschaften zur kohärenten Lernbegleitung im Jenaer Modell der Lehrerbildung

DiLe

Zusammenfassung

DiLe zielt auf die Entwicklung eines digitalen Lernmanagement­systems ab und will alle Beteiligten an  Schulen sowie der Friedrich-Schiller-Universität stärker vernetzen. Mentorinnen und Mentoren können das webbasierte System beispielsweise nutzen, um Kontakt zu Forschenden an der Universität aufzubauen und sich bedarfsorientiert über neue wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem Laufenden zu halten.

Die entstehende Lerngemeinschaft soll den Studierenden im Praxissemester zugutekommen, deren Lernfortschritt vom gemeinsamen Wissensstand aller Lehrkräfte abhängt. Das System soll thüringenweit zur Verfügung gestellt werden.

Zur Umsetzung der Projektziele werden drei Module entwickelt, die zur Theorie-Praxis-Relation im Lehramtsstudium beitragen. Das Format der „Digitalen Lerngemeinschaften“ (DiLe) wird hierbei genutzt, um die Qualität der Lehrerausbildung insbesondere auf der Basis der Kooperation zwischen Verantwortlichen der Universität und den schulischen Mentor/inn/en zu sichern und bedarfsorientiert weiter zu entwickeln. Hierzu werden drei Module angeboten, die auf zentrale Anforderungen der schulischen Lernbegleitung im Jenaer Modell der Lehrerbildung abzielen und in den jeweiligen universitären Begleitveranstaltungen der Bildungswissenschaften und Fachdidaktiken im Praxissemester ebenfalls thematisiert werden. Damit wird
zum einen dem Wunsch von schulischen Mentor/inn/en Rechnung getragen, über Inhalte der Hochschullehre informiert zu sein, und zum anderen dem Wunsch der Studierenden nach Kohärenz zwischen Theorie und Praxis.

Struktur und Organisation (Arbeitsbereiche)

Modul A: Rolle - Kommunikation - Beratung/Coaching (Leitung Prof. Dr. Alexander Gröschner)

Das Modul A beschäftigt sich mit drei Bausteinen: (1) Zunächst werden die unterschiedlichen Rollen von Praktikumslehrpersonen in der Lernbegleitung von Studierenden thematisiert. Dabei stehen berufsbiografische Erfahrungen hinsichtlich der Wahrnehmung und Dokumentation von Unterricht im Mittelpunkt. (2) Anschließend werden Elemente lernwirksamer Kommunikation mit Schüler/inne/n im Unterricht erprobt und in der Planung und Reflexion von Unterricht von Studierenden konkretisiert. Schließlich werden (3) praktische Aspekte der Vor- und Nachbereitung von Unterricht aufgegriffen, um die Lernbegleitung effektiv zu gestalten. Im Rahmen der drei Bausteine werden unterschiedliche technische Formate erprobt und zahlreiche Angebote zum Austausch in der digitalen Lerngemeinschaft unterbreitet.

Modul B: Heterogenität/ Inklusion (Leitung Prof. Dr. Bärbel Kracke)

In den Basisbausteinen können sich MentorInnen mit den drei inhaltlichen Schwerpunkten Inklusive Schule, Inklusive Unterrichtsgestaltung und Individuelle Förderung beschäftigen. Hier lernen sie die Inhalte der universitären Ausbildung im Praxissemester kennen, können dazu selbst Aufgaben bearbeiten und gemeinsam mit den von ihnen betreuten Praxissemesterstudierenden Erfahrungen in der Schule systematisch reflektieren. Zu Themen multiprofessionelle Kooperation, Elternarbeit oder Übergangsgestaltung werden Vertiefungsbausteine angeboten. Das Modul ist erfolgreich abgeschlossen, wenn die Basisbausteine und ein Vertiefungsbaustein bearbeitet wurden.

Modul C: Fach (Leitung Prof. Dr. Iris Winkler)

Dieses Modul spricht Mentorinnen und Mentoren der Fächer Deutsch, Chemie/Naturwissenschaften und Sozialkunde als Fachlehrkräfte an. Es soll den Erwerb oder Ausbau aktueller fachdidaktischer Kenntnisse ermöglichen. Digitale Lehr- und Lernformen dienen hierbei als Medium fachlichen Lernens. Vertiefend geht es außerdem darum, kooperativ mit den Lehrpersonen und teilweise fächerübergreifend die Frage zu bearbeiten, welche inhaltlichen Weiterentwicklungen in den einzelnen Fächern aufgrund der Digitalisierung anstehen.

Fach Deutsch: (Teilprojektleitung Prof. Dr. Iris Winkler)

Die Basisbausteine greifen drei Kompetenzbereiche des Deutschunterrichts auf: Lesen – Umgang mit Texten und Medien; Schreiben; Sprachreflexion. Jeder Basisbaustein thematisiert Kernfragen des jeweiligen Kompetenzbereichs, z.B.: Wie lässt sich Lesekompetenz diagnostizieren und fördern? Welcher Ansatz eignet sich zur Vermittlung der Groß- und Kleinschreibung? Die Vertiefungsbausteine eröffnen fächerübergreifende Perspektiven. Am Beispiel von Fake News wird etwa in der Kooperation von Deutsch- und Politikdidaktik die Veränderung von Fachinhalten durch die Digitalisierung beleuchtet. Zu wählen sind zwei Basisbausteine und eine Vertiefungsbaustein.

Fach Chemie: (Teilprojektleitung Prof. Dr. Volker Woest)

Die Basisbausteine greifen wichtige Kompetenzbereiche des naturwissenschaftlichen Unterrichts auf: „Modelle und Modellvorstellungen“, „Didaktische Rekonstruktion“, „Schülervorstellungen/Präkonzepte“. Jeder Basisbaustein thematisiert Kernfragen der Naturwissenschaftsdidaktik. Im Mittelpunkt stehen dabei jeweils die fachdidaktische Fundierung sowie die schulpraktische Bedeutung und Anwendung. Mit den Vertiefungsbausteinen „Sprache im Fach“, „Methodenwerkzeuge“ und „Aufgabenkultur“ werden fächerübergreifende Perspektiven eröffnet. Zu wählen sind zwei Basisbausteine und ein Vertiefungsbaustein.

Fach Sozialkunde: (Teilprojektleitung Prof. Dr. Michael May)

Für das Fach Sozialkunde werden drei Basisbausteine und zwei Vertiefungsbaustein angeboten. Die Basisbausteine sind „Kompetenzorientierte Unterrichtsgestaltung im Sozialkundeunterricht“, „Sozialkundeunterricht unter Verwendung digitaler Tools“ sowie „Meinungsfreiheit und Digitalisierung“. Die Vertiefungsbausteine “Fake News” und “politisch-moralische Probleme künstlicher Intelligenz” eröffnen fächerübergreifende Perspektiven. Am Beispiel von Fake News wird beispielsweise in der Kooperation von Deutsch- und Politikdidaktik die Veränderung von Fachinhalten durch die Digitalisierung beleuchtet. Absolviert werden alle Basisbausteine und ein Vertiefungsbaustein.

Partner innerhalb der Hochschule

Entscheidend für den Projekterfolg ist die Intensivierung der systematischen Vernetzung mit bestehenden und neuen inner-, trans- und außeruniversitären Einrichtungen und Partnern der Bildungslandschaft. 

  • Kooperationsbeziehungen werden durch das Projekt DiLe sowohl innerhalb der Organisation Universität als auch Organisationen übergreifend gestärkt. Innerhalb der
    Universität setzt das Projekt DiLe zunächst systematisch auf interdisziplinäre Kooperationen im Kontext des Projekts PROFJL² .       
  • Auf einer horizontalen Kooperationslinie steht die enge Einbindung des ZLB in die von der Stabsstelle Digitale Universität koordinierte Entwicklung einer gesamtuniversitären Digitalisierungsstrategie im Mittelpunkt. 
  • Auf einer vertikalen Kooperationslinie werden über die enge Verzahnung des Projekts DiLe mit dem Projekt PROFJL² die Beziehungen von Projekt und Gremien der Lehrerbildung einerseits und der Universitätsleitung andererseits gestärkt
  • Referat für Lehrämter
  • Graduierten-Akademie
  • Servicestelle Forschung und Transfer
  • Kontaktstelle Forschungsdatenmanagement
  • Internationales Büro
  • Studienplatzmarketing
  • Multimediazentrum

Projekt- und teilprojektbezogene Kooperationen zwischen Fachwissenschaft, Fachdidaktik, Bildungswissenschaften

Netzwerk Inklusion

Netzwerk NeLe (Lehrerbildungsnachwuchs-Kollegs)

Partner außerhalb der Hochschule

Essentiell für das Projekt DiLe sind schließlich Kooperationen mit externen Kooperationspartnern (siehe Abb. 3). Insbesondere sind die mitwirkenden Praxissemester- und Partnerschulen zu nennen, die unterstützt vom TMBJS als Entwicklungspartner einen konstitutiven Teil der zu etablierenden digitalen Lerngemeinschaften bilden.

Lehramtstypen, die das Vorhaben betrifft

  • Lehrämter für alle oder einzelne Schularten der Sekundarstufe I

  • Lehrämter der Sekundarstufe II allgemeinbildende Fächer oder für das Gymnasium