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Sondernewsletter der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" 2024 Datum: Newsletter April 2024

In einer Schulklasse halten eine Referendarin und ein Referendar eine Unterrichtsstunde ab
© BMBF/Alexandra Roth

Liebe Leserinnen und Leser,

was bleibt von 10 Jahren "Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ (QLB)? Was ist noch zu tun? In dieser Sonderausgabe des QLB-Newsletters reflektieren ganz unterschiedliche Personen, Institutionen und Interessensvertretungen das Programm und werfen einen Blick nach vorn.

Die seit 2013 vorbereitete und 2015 gestartete QLB ist Ende 2023 vereinbarungsgemäß ausgelaufen. Sie war das größte Förder- und Entwicklungsprojekt der Lehrkräftebildung in Deutschland. Erstmals nahmen sich Bund und Länder dieses Themas gemeinsam an. Der Förderumfang betrug fast 500 Millionen Euro; am Ende waren 91 Projekte an 72 Hochschulstandorten beteiligt. Durch die QLB sind an den Hochschulen rund 1.470 zusätzliche Stellen geschaffen worden, die meisten davon befristet. Was hat die QLB erreicht, was eher nicht, und was sollte nun geschehen? Prof. Dr. Ewald Terhart, ehemals Universität Münster, zieht eingangs Bilanz aus der Sicht der Wissenschaft.

Die Ziele der Qualitätsoffensive waren anspruchsvoll: Optimierung von Strukturen der Lehrkräftebildung, stärkerer Praxisbezug, Verbesserung der Beratung und Begleitung der Studierenden, Vergleichbarkeit und Anerkennung von Studienleistungen und -abschlüssen sowie Verzahnung der drei Ausbildungsphasen (Studium, Vorbereitungsdienst, Lehrkräftefortbildung) sind nur einige davon.

Ohne Frage hat das Programm zur notwendigen Stärkung der Lehrkräftebildung an den Universitäten geführt, zum Teil auch strukturell und über das Ende der Förderung hinaus. Doch ist, so das Fazit von Helmut Klaßen, dem Bundesvorsitzenden des Bundesarbeitskreises (bak) Lehrerbildung – trotz einiger gelungener Projekte – die Annäherung der ersten und zweiten Phase noch nicht ausreichend erfolgt. Hieran gelte es weiter zu arbeiten.

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch Prof. Dr. Thomas Riecke-Baulecke, Präsident des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg (ZSL): Eine systematische Kooperation der drei Phasen hat demnach nur in Ansätzen stattgefunden. Dennoch wurde viel für die Lehrkräftebildung an den Hochschulen, die Professionalisierung künftiger Lehrerinnen und Lehrer und die fachdidaktische Forschung erreicht.

Welche Bedeutung die Lehrkräftebildung für Universitäten und Pädagogische Hochschulen hat, beschreibt Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Vizepräsident für Lehre, Studium und Lehrkräftebildung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Die QLB habe die nötige Infrastruktur für die Lehrkräftebildung an den Hochschulen gestärkt und den Transfer von Innovationen in die Schulen modellhaft ermöglicht. Nun fordert er die Fortsetzung des Programms und ein Mehr an Kooperation von Hochschulen und Bildungsverwaltung.

Die QLB hat in ihren zehn Jahren bei denen, die in der Lehrkräftebildung etwas bewegen wollen, nicht nur viel Kreativität und Motivation freigesetzt. Sie hat auch Identität geschaffen und Strukturen gestärkt. Wie es nun weitergeht, hängt auch von den Ländern ab, sagt Bildungsjournalist Dr. Jan-Martin Wiarda in seinem Kommentar.

Abschließend kommentiert Dr. Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender und Vorstandsmitglied für Hochschule und Forschung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), warum wir – gerade jetzt, inmitten eines beispiellosen Lehrkräftemangels – eine Qualitätsoffensive 2.0 brauchen.

Die Ergebnisse der Programmevaluation der Jahre 2019 bis 2023 fasst der kürzlich erschienene Abschlussbericht der Ramboll Management Consulting GmbH zusammen.

Die QLB-Projekte resümieren in der Abschlussbroschüre des Programms zentrale Erkenntnisse ihrer Arbeit und zeigen noch vorhandene Handlungsdesiderate auf. Zudem werden Best-Of-Beispiele sowie durch die QLB entstandene Netzwerke vorgestellt. Mehr dazu finden Sie wie gewohnt in der Rubrik „Weitere Informationen“.

Zum Abschluss ein paar Worte in eigener Sache: Seit 2018 konnten wir Dank der Mitwirkung zahlreicher engagierter Autorinnen und Autoren 32 Ausgaben des Newsletters der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ realisieren und aufzeigen, was die QLB für die Verbesserung der Lehrkräftebildung leistet. Sie lesen heute die letzte Ausgabe.

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, möchten wir herzlich für Ihr Interesse danken und weiterhin alles Gute wünschen!

Ihr Redaktionsteam des DLR Projektträgers

Unsere Themen

Mehrere Studentinnen und Studenten sitzen in einem Hörsaal.

Die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ – eine Bilanz aus der Sicht der Wissenschaft

Die seit 2013 vorbereitete und 2015 gestartete „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ (QLB) ist Ende 2023 ausgelaufen. Sie war das größte Förder- und Entwicklungsprojekt in der jüngeren Geschichte der Lehrkräftebildung in Deutschland. Der Förderumfang betrug fast 500 Millionen Euro; am Ende waren 91 Projekte an 72 Hochschulstandorten beteiligt. Durch die QLB sind an den Hochschulen zusätzliche 1.470 befristete Stellen geschaffen worden. Was hat die QLB erreicht, was eher nicht, und was sollte nun geschehen?

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Helmut Klaßen im Gespräch mit Petra Schwarz. Er hält ein Mikrofon in der Hand.

Die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ – ein Blick aus der zweiten Phase der Lehrkräftebildung

Die QLB hat zur notwendigen und überfälligen Stärkung der Lehrkräftebildung an den Universitäten geführt, zum Teil auch strukturell und über das Ende der Fördermaßnahme hinaus. Trotz einiger gelungener Projekte, ist die Annäherung der ersten und zweiten Phase noch nicht ausreichend erfolgt. Hieran gilt es weiter zu arbeiten.

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Porträt von Prof. Dr. Thomas Riecke-Baulecke

Wichtige Impulse, überzogene Erwartungen, Perspektiven – drei Anmerkungen zur „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“

Die Ziele der Qualitätsoffensive waren anspruchsvoll: Optimierung von Strukturen der Lehrkräftebildung, stärkerer Praxisbezug, Verbesserung der Beratung und Begleitung der Studierenden, Vergleichbarkeit und Anerkennung von Studienleistungen und -abschlüssen sowie Verzahnung der drei Ausbildungsphasen (Studium, Vorbereitungsdienst, Lehrkräftefortbildung) sind wichtige Stichwörter. Zum Erreichten, zu Problemzonen und zu Perspektiven drei Bemerkungen aus Perspektive der zweiten und dritten Phase.

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Porträt von Prof. Dr. Ulrich Bartosch

Die Bedeutung der hochschulischen Lehrkräftebildung

Lehrkräftebildung ist an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen verortet. Kooperationen mit den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ergänzen und verstärken das Arbeitsfeld. Studienangebote sind länderbezogen reglementiert. Hochschulen und Bildungsverwaltung müssen enger miteinander kooperieren, um die Wissenschafts- und Forschungsorientierung, die Professionsentwicklung und die Qualität des Lehramtsstudiums sowie seine Öffnung für neue Zielgruppen beschleunigt voranzutreiben.

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Porträt des Bildungsjournalisten Dr. Jan-Martin Wiarda

Jetzt hängt es von den Ländern ab

Die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ (QLB) hat viele neue Ideen zu Tage gefördert und das Selbstbewusstsein der universitären Lehrkräftebildung gestärkt. Doch erst nachdem die QLB zu Ende ist, rückt die von den Kultusministern verschleppte Grundsatzreform in greifbare Nähe. Was bedeutet das für die Universitäten und die Lehrkräftebildung?

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Porträt von Dr. Andreas Keller

Warum wir eine Qualitätsoffensive 2.0 brauchen

Inmitten eines beispiellosen Lehrkräftemangels darf sich der Bund nicht aus der Verantwortung für die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer stehlen, sondern muss für die Verstetigung und Weiterentwicklung der 2023 ausgelaufenen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ sorgen. Dabei geht es um nachhaltige Impulse für Qualitätsverbesserungen und Strukturentwicklungen, aber auch um einen spürbaren Beitrag für den Ausbau von Studienplätzen und die Verbesserung der Betreuungsrelationen.

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Die Abschlussbroschüre der Qualitätsoffensive Lehrerbildung

Weitere Informationen

Aktuelles aus der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ auf einen Blick.

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