Newsletter der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" 4 | 2023 Datum: Newsletter Oktober 2023
Liebe Leserinnen und Leser,
die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ neigt sich dem Ende zu. Am 5. und 6. Oktober diskutieren auf dem Abschlusskongress in Berlin Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, der Politik, Bildungsverwaltung und weiterer Interessensgruppen darüber, was erreicht wurde und was bleibt. Dass die „Qualität der regulären Lehrkräftebildung in den letzten Jahren durch das Förderprogramm deutlich gesteigert“ wurde und sich die „Qualifizierung von Lehrkräften erheblich verbessert hat“, bestätigt nicht nur die Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF) in ihrer Stellungnahme vom Juli.
Dennoch bleibt viel zu tun. Die Studie IGLU 2021 verdeutlicht, dass ein substanzieller Anteil der Schülerinnen und Schüler in Deutschland am Ende der Grundschulzeit keine ausreichende Lesekompetenz erworben hat und sich diesbezüglich im Trend über 20 Jahre keine Verbesserung abzeichnet. Was das für die Lehrkräftebildung bedeutet, bringen die Leiterinnen der Studie, Prof. Dr. Nele McElvany und PD Dr. Ramona Lorenz vom Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der Technischen Universität Dortmund, im Leitartikel auf den Punkt.
In diesem Newsletter wollen wir insbesondere darauf blicken, welche Effekte das Programm gehabt hat und inwieweit es für die Zukunft Bedeutung haben wird - kurzum, bleibende Impulse für Lehre und Forschung beleuchten. Bleibende Impulse als Nachhaltigkeitsstrategie? Prof. Dr. Martin Heinrich von der Universität Bielefeld kommentiert und fragt, welchen Mehrwert ausgerechnet in der aktuellen Krisensituation Erkenntnisse lehrkräftebildender Forschung für die Praxis haben können.
Was bleibt für die Lehre? Beispielweise das Online-Seminar „Digitalisierungsbezogene Basiskompetenzen“. Das Team des Hildesheimer Projekts Cu2RVE stellt dar, wie durch das Seminar bei Studienanfängerinnen und -anfängern ein Mindeststandard digitalisierungsbezogener Kompetenzen sichergestellt werden kann. Dabei wird die zu erwartende Heterogenität des Vorwissens berücksichtigt und passgenaue Kurselemente angeboten – künftig in ganz Niedersachsen.
Rechenschwachen Kindern und Jugendlichen mangelt es an grundlegendem Verständnis zu Zahlen und zur Mathematik. Sie haben Lernprozesse, die gemäß Lehrplan in der Grundschule erfolgen sollten, mit Eintritt in die weiterführenden Schulen oft nicht vollzogen. Wie sollten Schulen und Lehrkräfte der Sekundarstufe damit umgehen? Wie kann den Kindern und Jugendlichen geholfen werden? Wer ist dafür zuständig? Dr. Annalisa Steinecke und Prof. Dr. Volker Ulm stellen Maßnahmen vor, die das Projekt „Diversitaet_Bayeuth“ entwickelt und verankert hat, um dieser Herausforderung zu begegnen.
In Chemnitz sind zahlreiche Lernumgebungen zum Einsatz digitaler Werkzeuge im Grundschulunterricht entstanden, die auf dem Open Educational Resources (OER)-Portal „DigiLeG macht Schule“ bereitgestellt werden. (Grundschul-)Lehrkräfte sowie Dozierende in der Lehrkräftebildung finden hier umfangreiche Lehrkonzepte, passendes Unterrichtsmaterial zu verschiedenen Fächern, Hintergrundinformationen zu OER sowie Steckbriefe und Videos von digitalen Werkzeugen. Prof. Dr. Leena Bröll stellt Funktion und Inhalte des Portals vor.
In der Rubrik „Weitere Informationen“ möchten wir Sie auf die Veröffentlichung der letzten QLB-Fachbroschüre zum Thema „Lehrkräfteprofessionalisierung“ aufmerksam machen. Zudem arbeiten wir aktuell gemeinsam mit allen QLB-Projekten an der Erstellung einer umfangreichen Abschlussbroschüre, die 2024 auch in einer englischen Kurzfassung erscheinen wird. Daneben ist 2024 ein Sondernewsletter geplant zum Thema „‚Qualitätsoffensive Lehrerbildung‘ – ein Blick zurück, ein Blick von außen…“
Eine anregende Lektüre wünscht
Ihr Redaktionsteam des DLR Projektträgers