Newsletter der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" 2 | 2023 Datum: Newsletter Mai 2023
Liebe Leserinnen und Leser,
die Zukunftsfähigkeit der Lehrkräftebildung ist gerade heutzutage relevanter denn je. Um für das Kommende gerüstet zu sein, bedarf es eines klaren Umgangs mit dem Personalmangel an Schulen, aber auch einer Offenheit gegenüber der Bildungsforschung – aus dem Lehramt für das Lehramt. In diesem Newsletter geht es neben hochaktuellen Lösungsansätzen für die Bildungspolitik vor allem um den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Der aktuelle Beitrag widmet sich dem vielfach analysierten Problem des Lehrkräftemangels. Mark Rackles, freiberuflicher Bildungsberater und Gastwissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin präsentiert mit der Erfahrung eines ehemaligen Staatssekretärs für Bildung in Berlin und langjährigen Amtschefs in der Kultusministerkonferenz drei Meilensteine auf den Weg zu einer zukunftsfähigen Lehrkräftebildung.
Dass die Lehrkräftebildung Forschung braucht und deswegen Promotionen mit Lehramtsabschluss unterstützt werden sollten, davon ist Frank Beier vom „Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung“ der Technischen Universität Dresden als Leiter des „Graduiertenforums Lehrerbildung“ überzeugt. Damit das gelingt, so sein Kommentar, gilt es, an die wertvollen Nachwuchsförderungsprogramme der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ anzuschließen.
Wie eine zukunftsfähige Berufsorientierung in Schulen unter Berücksichtigung von großen gesellschaftlichen Herausforderungen anhand von 21st Century Skills vermittelt werden, erforscht QLB-Doktorandin Annina Mohr, und stellt das digitale Seminar #BO2teach an der Universität Trier als möglichen Lösungsansatz und eine entsprechende digitale Professionalisierungsmöglichkeit für Lehramtsstudierende in der ersten Phase vor.
Auch in der dritten Phase steht die Professionalisierung von Lehrkräften im Fokus und um den in der Schule erprobten Expertinnen und Experten mehr Raum zu bieten, sollte, so QLB-Doktorand Felix Linström vom Institut für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation an der Universität Rostock, die Best-Practice von Lehrkräften mehr Berücksichtigung finden. Er untersucht das Potential eines Fortbildungsformats, welches den strukturierten, kollegialen Austausch und die kritische Reflexion über gute Praxis zur Erweiterung der beruflichen Handlungskompetenz nutzt.
Die Verbindung von Theorie und Praxis stellt sich in der Realität der Lehrkräftebildung oft als schwierig heraus. Malte Ternieten hat das innovative Modell der „Dualen Promotion“, das eine fachdidaktische Promotion mit dem Vorbereitungsdienst verbindet, an der Universität Bremen als Teil der ersten Kohorte des Programms durchlebt. Er betont in seinem Kurzportrait die Chancen, aber auch die bestehenden Herausforderungen einer Doppelqualifizierung aus der Sicht des wissenschaftlichen Nachwuchses.
In der Rubrik „Weitere Informationen“ finden Sie Näheres zu den vergangenen und kommenden Veranstaltungen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“: die Dokumentation der digitalen QLB-Promovierendenworkshop, ein Rückblick auf den letzten Programmworkshop „Lehrkräfteprofessionalisierung“ in Wuppertal sowie weitere Informationen zum Abschlusskongress im Oktober in Berlin.
Eine anregende Lektüre wünscht
Ihr Redaktionsteam des DLR Projektträgers