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Programm-Workshop des DLR in Hannover: Vernetzung von Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Bildungswissenschaften

Wie lassen sich Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Bildungswissenschaften wirkungsvoll miteinander vernetzen? Dieser Frage gingen nun Vertreterinnen und Vertreter von insgesamt 38 Hochschulen aus der Qualitätsoffensive Lehrerbildung nach. Am 29. und 30. Juni diskutierten sie im Werkhof nahe der Leibniz Universität Hannover. Die Leibniz School of Education hatte gemeinsam mit dem DLR PT den Programm-Workshop organisiert.

Den Auftakt gab Prof. Dr. Peter Drewek (2010 bis 2015 Dean der Professional School of Education, Ruhr-Universität Bochum). Dessen Keynote Lecture widmete sich den Strukturen, die Vernetzungen in der Lehrerbildung nachhaltig ermöglichen. Zunächst identifizierte er unter den verschiedenen Organisationsformen eine "fakultätsähnliche Querstruktur" als häufigstes Grundmuster. Danach ging es um strukturelle Desiderate. Dazu gab Prof. Drewek einen Überblick, wo innerhalb der Hochschule und in der eigenen Organisation die Schools bzw. Zentren mit Problemen konfrontiert sind. Abschließend behandelte er die Potenziale solcher Einrichtungen und benannte Perspektiven der Nachhaltigkeit.

Im Folgenden brachte die erste von drei Workshopphasen diese Akteure zusammen, deren Arbeitsfelder innerhalb der Qualitätsoffensive nahe beieinanderliegen. Es galt, sich gegenseitig die unterschiedlichen Vernetzungsansätze vorzustellen und daraus transferierbare Ideen abzuleiten. In der darauffolgenden zweiten Workshopphase fanden die Arbeitsgruppen in neuer Gliederung zusammen: Die Aufgabe bestand nun darin, die zuvor erarbeiteten transferierbaren Ideen auch mit Akteuren zu diskutieren, deren Projekte deutlich andere Ansätze verfolgen als das eigene. Im Ergebnis gab es zwei Ansatzpunkte, die Vernetzung zu fördern: über Bildung von Strukturen und über die Beschäftigung mit Personen und Haltungen.

Unter die Organisationsstrukturen fallen beispielsweise lehrerbildende Querstrukturen, die als Orte der Vernetzung fungieren, aber auch Regionalnetzwerke und Verbindungspersonal. Grundsätzlich sollten verbindende Maßnahmen in der universitären Lehrerbildung einen Bezug zur Forschung forcieren.

Im Bereich der Personen bzw. Haltungen war es den Teilnehmenden wichtig, die Lehrerprofessionalisierung als Prozess zu verstehen. Daneben müssten die Fachlogiken erkannt und akzeptiert werden, außerdem sollten wirkungsvolle Anreizsysteme geschaffen werden. Bei den angedachten Maßnahmen müsse auch die Perspektive der Studierenden immer wieder eingenommen werden.

Die dritte Workshopphase bot den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich einer von vier Arbeitsgruppen anzuschließen:

  1. Welche Wirkung haben unsere Projekte zur Vernetzung von Fachwissen, fachdidaktischem Wissen und bildungswissenschaftlichem Wissen? (Prof. Dr. Andreas Borowski, Universität Potsdam)
  2. Gemeinsam besser? Qualität in der Verschränkung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik (Dr. Christiane Wienand / Dr. Stefan Nessler, heiEDUCATION – Universität und PH Heidelberg)
  3. Was soll ein Lehrer wissen? Zur fachwissenschaftlichen Ausbildung von Lehramtsstudierenden (Dr. Ingrid Glowinski, Universität Potsdam)
  4. Was können die Fächer voneinander lernen? Perspektiven der Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und der Bildungswissenschaften (Prof. Dr. Michelle Barricelli, Prof. Dr. Harald Gropengießer, Prof. Dr. Karl-Heinz Schneider, Leibniz Universität Hannover.)