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Tagung „Digitalisierung als Herausforderung für die Hochschuldidaktik“ : Datum:

Am 21. und 22. März 2018 kamen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz rund 150 Akteure aus Hochschul- und Fachdidaktik, Bildungsforschung, Steuerungsakteure unterschiedlicher Ebenen sowie Studierende und Lehrende zusammen, um die didaktische Perspektive der Digitalisierung in der Lehre zu diskutieren. Ausgangspunkt der vom Hochschulevaluierungsverband ausgerichteten Tagung war die KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“.

Prof. Dr. Jürgen Handke (Universität Mainz) machte mit dem Assistenzroboter Mut zur Digitalisierung der eigenen Lehre und  zeigte ein neues Rollenverständnis der Lehrenden auf.
Prof. Dr. Jürgen Handke (Universität Mainz) machte mit dem Assistenzroboter Mut zur Digitalisierung der eigenen Lehre und  zeigte ein neues Rollenverständnis der Lehrenden auf. © DLR-PT

Die Tagung „Digitalisierung als Herausforderung für die Hochschuldidaktik“ wurde auf Initiative der Kultusministerkonferenz (KMK) vom Hochschulevaluierungsverbund, dessen Geschäftsstelle am Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ) der Universität Mainz angesiedelt ist, im Rahmen der KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ veranstaltet. Die Veranstaltung rückte im Rahmen mehrerer Keynote-Vorträge, thematischer Workshops, Podiumsdiskussionen und einer Posterausstellung die didaktische Perspektive der Digitalisierung in der Lehre in den Vordergrund und griff insbesondere die Frage auf, in welcher Weise Hochschuldidaktik einen Beitrag dazu leisten kann, Ansätze der Digitalisierung in der Lehre weiterzuentwickeln und bspw. an Ergebnisse der empirischen Hochschulforschung – insbesondere der Studienerfolgsforschung – anschlussfähig zu machen. Gleichzeitig wurde die Frage fokussiert, in welcher Weise Präsenzlehre und digitalisierte Lehre aufeinander bezogen werden können, um den Diskurs um die Digitalisierung der Lehre nicht losgelöst von Ergebnissen der Lehr-Lern-Forschung im Bereich der ‚konventionellen‘ Lehre zu führen.

Die zweitägige Veranstaltung rückte die didaktische Perspektive der Digitalisierung der Lehre in den Vordergrund.
Die zweitägige Veranstaltung rückte die didaktische Perspektive der Digitalisierung der Lehre in den Vordergrund. © DLR-PT

Einigkeit herrschte bei allen Vortragenden darüber, dass Hochschulen Strategien für die Umsetzung von Lehre im digitalen Zeitalter benötigen. Doch der Umgang mit digitalen Medien überfordere viele Lehrenden: fehlende Kenntnisse über die Grundprinzipien der digitalen Lehre,  Defizite in der Medienkompetenz und neue Anforderungen an die eigene Rolle verhindern eine Entwicklung der Digitalisierung der Lehre in die Fläche.
Digitalisierung müsse daher als langfristiger Change-Prozess begriffen und in Zusammenarbeit aller Akteure umgesetzt werden – die Förderung der Medienkompetenz und eines neuen Rollenverständnisses der Lehrenden, der Mut zur Erprobung innovativer Lehr-, Lern- und Prüfungsformate, der intensive Austausch über neue Konzepte und das Erleben von Wertschätzung der Lehre seitens der Hochschul- und Fachbereichsleitung müssen dabei im Fokus stehen.

Gerade Studierende des Lehramts lägen Studien zufolge in der Nutzung digitaler Medien weit hinter anderen Studierendengruppen – aus diesem Grund sei es wichtig, Anreize zu schaffen, digitale Medien selbst zu nutzen, ihre Wirkungsweisen zu kennen, zu verstehen und kritisch zu reflektieren sowie die Chancen zu erkennen, die digitale Formate in der Lehre bieten.

Die Tagung soll nicht für sich stehen, sondern einen Beitrag zum Umgang mit Fragen der Digitalisierung in der Hochschuldidaktik leisten. Anschließend an die Ergebnisse der Veranstaltung ist daher die Entwicklung von Empfehlungen zum Umgang mit Fragen der Digitalisierung in der Hochschuldidaktik vorgesehen. Dies soll als iterativer Prozess gestaltet werden, dessen Ausgangspunkt ein Expert*innen-Workshop ist, der einschlägige Akteure aus dem Bereich der Digitalisierung in der Lehre mit Akteuren der allgemeinen Hochschuldidaktik wie auch der Hochschulpolitik zusammenführt. Die im Expert*innen-Workshop formulierten Empfehlungen werden im nächsten Schritt an die KMK übergeben, um in den KMK Gremien zur Diskussion gestellt zu werden.