Qualitätssicherungskonzept im KOLEG2-Projekt – Erfahrungen und Perspektiven für Überlegungen zur Qualitätssicherung in Drittmittelprojekten : Datum:
Ein Qualitätssicherungskonzept ist ein wichtiges Element für gute Zusammenarbeit – insbesondere in interdisziplinären Projekten. Der Beitrag gibt Einblick in den Aufbau und die Umsetzung des Qualitätssicherungskonzepts des Projekts KOLEG2 an der Universität Regensburg, das sich an einen PDCA-Zyklus anlehnt.
Von Christina Ehras, Astrid Rank, Oliver Tepner, Sven Hilbert & Alexandra Franke-Nanic
Qualitätssicherung als Element guter Zusammenarbeit
Für interdisziplinäre Projekte ist es zentral, gemeinsame Ziele zu definieren, ein geteiltes Qualitätsverständnis zu entwickeln, für transparente Abläufe zu sorgen sowie die geteilte Verantwortungsübernahme festzuhalten, um eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu gewährleisten. Eine Möglichkeit, Optimierungsprozesse zu strukturieren, ist der sogenannte PDCA-Zyklus: Es werden Ziele definiert (plan), die die Durchführung der Prozesse und Maßnahmen anleiten (do). Die Produkte werden mit den Zielkriterien abgeglichen (check) und die Ergebnisse des Soll-Ist-Vergleichs für Korrekturmaßnahmen genutzt (act).
Der PDCA-Zyklus als Basis für eine prozessorientierte Weiterentwicklung im KOLEG2-Projekt
Die KOLEG2-Qualitätssicherung (QS) basiert auf einem PDCA-Zyklus. Sie bezieht sich auf das Gesamtprojekt und wird durch Qualitätszirkel innerhalb von KOLEG2-Vorhaben durch Begleitforschung und Evaluationen ergänzt. Konzeptuell entwickelt wurde die KOLEG2-QS innerhalb einer projektinternen AG. Dabei wurden drei Ebenen und deren Ziele definiert:
1. Wissenschaft: empirische Forschung nach anerkannten Standards
2. Implementation: nachhaltige Strukturen zur Qualitätsverbesserung von Lehre
3. Organisation: offene und transparente Kommunikation und Kontrollmechanismen
Während Forschungsvorhaben von allen Ebenen adressiert werden, sind strukturelle Maßnahmen in den Ebenen 2-3 verortet. Für die Begleitung und Durchführung der QS wurden je Ebene Gremien festgelegt. Um die Verantwortungsübernahme der Beteiligten zu bekräftigen, unterzeichneten alle Projektbeteiligten zu Beginn des Projekts eine Kooperationsvereinbarung, in der die qualitätssichernden Aufgaben hinterlegt sind.
Blick zurück – Blick nach vorne: Reflexion der Umsetzung
Für die Strukturierung der QS ist die Definition der drei Ebenen gut geeignet, um trennscharfe Ziele zu formulieren. Auch die Einführung von Gremien wird rückblickend positiv beurteilt, um als internes Kontrollsystem zu agieren und Transparenz sicherzustellen. Die dafür notwendigen personellen und zeitlichen Ressourcen müssen kritisch reflektiert werden. Aufgrund dessen wurde die initiale Idee einer Zukunftskommission in der Ebene der „Implementation“ verworfen und deren Aufgaben vom Projektrat übernommen. In der Ebene „Organisation“ sind statt eines Berichts mit quantifizierbaren Inhalten persönliche Gespräche zwischen Maßnahmenleitungen und Gesamtprojektleitung etabliert worden, die sich als fruchtbar für beide Seiten erwiesen haben. In der Ebene der Forschung ist die Vielgestaltigkeit der Betreuungsverhältnisse und Forschungsinteressen herausfordernd. Dabei muss der Spagat zwischen Freiheit der Forschung und Einbindung in das Projekt gelingen.