Preis für digitale Lehre in der sächsischen Lehrkräftebildung in Leipzig vergeben : Datum:
Am 7. September 2023 wurden in Leipzig Dozierende mit dem Preis für hervorragende digitale Lehre in der sächsischen Lehrkräftebildung ausgezeichnet. Dr. Frank Beier und Tina Czaja von der Technischen Universität Dresden belegten den ersten Platz, gefolgt von Anselm Vollprecht von der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden auf dem zweiten und Dr. Sebastian M. Herrmann von der Universität Leipzig auf dem dritten Platz. Mit dem Preis werden innovative digitale Lehr-Lernkonzepte gefördert.
Von Bianca Bachmann und Natalia Breininger
Die Preisträgerinnen und -träger und ihre Konzepte
Dr. Frank Beier und Tina Czaja wurden mit dem ersten Preis für ihr Seminar „Escape from your classroom! Inklusion und Digitalisierung gemeinsam denken.“ ausgezeichnet. Studierende entwickelten dabei selbst aktiv eine anregende Lernumgebung in Form eines Bildungs-Escape-Rooms zum Thema „Migration und Flucht“. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeitenden des Zentrums für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung der Technischen Universität Dresden überzeugten die fünfköpfige Jury mit ihrer gelungenen Verknüpfung von Inklusion und Digitalisierung. Dabei wurde die Integration des OER-Gedankens und des Gamification-Ansatzes besonders positiv hervorgehoben. Anklang fand auch, dass der Escape Room einen kumulativen Charakter besitzt, da immer wieder neue Produkte von Studierenden einfließen und weiterentwickelt werden können.
Den zweiten Platz belegte Anselm Vollprecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät II: Fachrichtung Lehramt Musik der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, mit seiner neu konzipierten Lehrveranstaltung „Utopien des Online-Musizierens entwickeln und erproben“. Darin lernen die Teilnehmenden durch praktische Übungen, wie sie digitale Tools nutzen können, um gemeinsames Online-Musizieren zu ermöglichen und neue Formen der künstlerischen Zusammenarbeit zu entwickeln. Besonders beeindruckend war für die Jury, dass dabei digitale Kommunikationstechniken nicht nur eingesetzt, sondern auch in hohem Maße zum Gegenstand von Reflexion gemacht werden. Zudem bewegen sich die Studierenden an den Grenzen der aktuellen technischen Möglichkeiten. Positiv erwähnt wurde darüber hinaus der nachhaltige Charakter und die Berücksichtigung von Transfermöglichkeiten.
Der dritte Platz ging an Dr. Sebastian M. Herrmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Amerikanistik der Universität Leipzig. In seinem Seminar „Nation and Imagination“ implementierte er einen digitalen Seminarreader mit einer Hypertextstruktur, mit Hilfe derer die Studierenden beim Lesen eine mentale Landkarte aufbauen können. Diese hilft ihnen, Zusammenhänge sowohl kognitiv als auch zunehmend intuitiv als Netzwerk von Bezügen zu begreifen. Die Jury lobte dabei die Förderung fachlicher und didaktischer Kompetenzen sowie des kritischen Umgangs mit Quellen. Überdies fand das hohe Aktivierungspotenzial des Readers sowie der große Mehrwert verbunden mit einer guten Skalierbarkeit auf andere Lehrveranstaltungen lobende Worte.
Innovative digitale Formate im Lehramtsstudium fördern
Der „Preis für hervorragende digitale Lehre in der sächsischen Lehrer:innenbildung“ wird gemeinsam von den Lehrerbildungszentren der Universität Leipzig, der Technischen Universität Dresden und der Technischen Universität Chemnitz ausgelobt. Zur Preisverleihung geladen waren neben der Jury die Sponsoren des Preises sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Universitäten, ebenso wie Gäste aus den Ministerien und der wissenschaftlichen Fachwelt.
Der Lehrpreis ist eine Maßnahme im Verbundprojekt „PraxisdigitaliS – Praxis digital gestalten in Sachsen“. „PraxisdigitaliS“ verortet die Digitalisierung fest in der Lehramtsausbildung in Sachsen und wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.