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„MEHR|SPRACHLICHE|BILDUNG“ – Bericht zur Präsenz-Tagung des Projektes „Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung“ der Universität zu Köln : Datum:

Das QLB-Projekt der Universität zu Köln „Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung (ZuS)“ veranstaltete vom 31.08.2022 bis 02.09.2022 die Tagung „MEHR|SPRACHLICHE|BILDUNG – Sprachliche Vielfalt als Chance und Herausforderung in Bildungskontexten“. Rund 80 Teilnehmende aus sechs Ländern diskutierten gemeinsam eine Vielzahl von Themen zur mehrsprachlichen Bildung, Herkunftssprachen, Mehrsprachigkeitsdidaktik und sprachliches Lernen. Es waren auch Teilnehmende aus QLB-Projekten von anderen deutschen Universitäten vertreten.

Im Vordergrund steht ein Veranstaltungsplakat, an dem rechts Menschen vorbeilaufen.
In den Workshops wurden Themen wie digitale Medien im inklusiven Unterricht, sprachsensibler Unterricht in verschiedenen Unterrichtsfächern sowie der Einsatz von methodischen Ansätzen wie dem Storytelling diskutiert. © Manuel Putzu/Universität zu Köln

Von Celestine Caruso, Alexandra Inglis, Şeyma Polat und Andreas Rohde

Die Tagung beinhaltete drei Keynotes, 23 Einzelvorträge, fünf Workshops und vier Nachwuchsworkshops zu Begriffsdiskussionen, Good-/Best Practice-Beispielen und empirischen Arbeiten sowie Qualifikationsarbeiten.

Nachwuchsworkshop

Die Tagung begann mit einem Nachwuchsworkshop, der zehn Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit bot, in themenspezifischen Kleingruppen ihre Qualifikationsarbeiten den Diskutantinnen und Diskutanten und den eingeladenen Expertinnen und Experten zu präsentieren und mit ihnen zu diskutieren. Außerdem wurden allgemeine promotionsbezogene Fragen zu Forschungsmethoden sowie Organisation und Publikation der Dissertation thematisiert, wie z.B. Welche Finanzierungsmöglichkeiten der Promotion gibt es? Was spricht für eine Publikation bei einem Verlag? Welche Strategien zum Selbst- und Zeitmanagement sind in der Promotion hilfreich? Wie kann das Schreiben der Dissertation sinnvoll strukturiert werden? Wie läuft eine mündliche Prüfung ab, nachdem die Dissertation fertig ist und eingereicht wurde?

Haupttagung

Prof. Dr. Beatrix Busse, Prorektorin für Lehre und Studium und Projektleiterin des ZuS-Projektes übermittelte ein schriftliches Grußwort, welches im Tagungsheft an alle Teilnehmende gerichtet war. Sie hob die Wichtigkeit der mehrsprachlichen Bildung für verantwortungsbewusstes Handeln durch die Be-ähigung zur Interkulturalität und dem Dialog hervor.
Am zweiten Tagungstag begrüßte Prof. Dr. Andreas Rohde, Professor für Englische Fachdidaktik und Sprachwissenschaften an der Universität zu Köln, die Anwesenden im Namen der Tagungsorganisation.

Die Vorträge zur mehrsprachigen Bildung wurden durch drei Keynotes gerahmt, in denen Themen der Vorträge zugespitzt wurden:

Keynote 1
Anna Schröder-Sura: Sprachliche und kulturelle Vielfalt als Ressource im Unterricht. Impulse und Perspektiven.
In der Keynote wurden europäische Projekte präsentiert, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven sprachlicher und kultureller Vielfalt sowie der mehrsprachlichen Bildung widmen. Besonders herauszuheben ist hier der Referenzrahmen für plurale Ansätze zu Sprache und Kulturen (REPA).

Keynote 2
Adelheid Hu: Bildungsziel “Plurilinguale Identität“?
Adelheid Hu stellte die zunehmend komplexer werdenden sprachlich-kulturellen Identitäten von Lernenden den sprachlich-kulturellen Bildungszielen gegenüber, die sich aus der Diversität durch die globale internationale Vernetzung zwangsläufig ergeben, gegenüber.

Keynote 3
Nikolay Slavkov: Innovation, Ideological Change, and Technology... Or...How to Try to Foster Multilin-gualism
In der Keynote wurden methodische Ansätze aufgezeigt, die das Sprachenlernen begleiten können, wie z.B. Task-Based Language Teaching und Gamification. Darüber hinaus wurden anhand der Linguistic Risk-Taking Initiative Möglichkeiten aufgezeigt, wie Lernende zum Gebrauch „fremder“ Sprachen motiviert werden können. Dabei wurde das Konstrukt des „native speaker“ angesichts transkultureller und mehrsprachiger Gesellschaften kritisch diskutiert.

In den Workshops wurden Themen wie digitale Medien im inklusiven Unterricht, sprachsensibler Unterricht in verschiedenen Unterrichtsfächern sowie der Einsatz von methodischen Ansätzen wie dem Storytelling diskutiert.
Zwei wesentliche Fragen, die sich zum einen auf die künftige Bildungs- bzw. Lehrziele und zum anderen auf die Schülerinnen und Schüler und damit auf Lernziele beziehen, lassen sich aus den umfassenden Diskussionen der Keynotes, Vorträge und Workshops ableiten:

1. Wie können wir angesichts einer komplexer werdenden sprachlich-kulturellen Welt sinnvolle Bildungsziele verfolgen, die nicht überfrachtet sind und dennoch multikulturellen und multilingualen Settings gerecht werden?
2. Was sind Gelingensbedingungen für einen Unterricht, in dem Mehrsprachigkeit und Multikulturalität der Schülerschaft als Kapital und nicht als Störfaktor eingesetzt werden können?

Im Anschluss an die Tagung ist ein open access Sammelband mit ausgewählten Beiträgen zum Tagungsthema geplant, der Mitte 2023 bei „k:ON – Kölner Online Journal für Lehrer*innenbildung“ erscheinen wird.