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Lehrkonzepte für eine inklusionssensible Lehrerbildung: Jährliches Treffen des „Netzwerk Inklusion“ : Datum:

Beim mittlerweile fünften Treffen des Netzwerks stand am 19.11.2021 die Diskussion von Lehrkonzepten für eine inklusionssensible Lehrerbildung im Fokus. In diesem Jahr wurde das Treffen vom Bielefelder QLB-Projekt „BiProfessional“ organisiert und so kamen rund 25 Teilnehmende der verschiedenen Netzwerk-Standorte online zusammen.

Screenshot aus der Tagung, es sind 21 Personen mit ihrer Kamera zugeschaltet
Beim digitalen Netzwerktreffen nahmen Mitglieder der unterschiedlichen Standorte teil. Das Foto zeigt einen Teil der teilnehmenden Personen. © Julia Schweitzer

Von Julia Schweitzer und Ann-Christin Faix

Bielefelder Einführung in den Tag

Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Birgit Lütje-Klose und Prof. Dr. Elke Wild wurde zunächst das Bielefelder Projekt „BiProfessional“ vorgestellt. Dabei ging der Projektleiter Prof. Dr. Martin Heinrich insbesondere auf die Institutionalisierung und nachhaltige Anbindung an die Bielefeld School of Education ein und erläuterte u.a. die Verzahnung mit dem im Rahmen der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" neu gegründeten „Zentrum inklusionssensible Lehrer*innenbildung“. Außerdem berichtete er über die Transferstrategie des Projekts und das Online-Portal PortaBLe. Hieran schloss Dr. Jan Christoph Störtländer an, der als Editor die Zeitschrift „Herausforderung Lehrer*innenbildung“ (HLZ) vorstellte.

Anschließend wurde den Netzwerk-Mitgliedern ein Einblick in zwei inklusionsbezogene Teilprojekte von BiProfessional gegeben. So fokussiert sich das Teilprojekt 4 (Leitung: Prof. Dr. Birgit Lütje-Klose und Prof. Dr. Elke Wild) mit den zugehörigen Teilmaßnahmen auf den Weg „Von der Diagnostik zur Förderung und Didaktik“. Hierzu werden Lehrkonzepte für die universitäre inklusionssensible Lehrkräfteausbildung aufbereitet. Parallel dazu entwickeln die Teilmaßnahmen des Teilprojekts 5 (Leitung: Prof. Dr. Stefan Fries und Prof. Dr. Matthias Wilde) Konzepte für die zweite und dritte Phase der Lehrerkräftebildung und fokussieren somit die Fort- und Weiterbildung für die inklusive Schule.

Zum Abschluss des Vormittags führte Julia Schweitzer die Teilnehmenden in das Konzept der „Materialwerkstätten“ ein. In diesem spezifischen, interdisziplinär geprägten Reflexionsformat diskutieren Lehrende anhand von konkretem Material über Lehre in der Lehrerkräftebildung.

Diskussion von Lehrmaterialien für eine inklusionssensible Lehrerbildung

Nach der Mittagspause erfolgte dann die Durchführung von vier Materialwerkstätten in zwei Slots zu den folgenden Themen:

  •  Fortbildung MINT Motivieren - Der digitale Weg zu mehr Motivation (Dr. Nadine Großmann, Ruth Nahrgang, Maximilian Hettmann, Prof. Dr. Rudolf vom Hofe, Prof. Dr. Matthias Wilde, Prof. Dr. Stefan Fries, Uni Bielefeld)
  • Videomaterial Diagnostik, Beratung und Förderung mathematischer Kompetenzen (Ann-Christin Faix, Prof. Dr. Elke Wild, Prof. Dr. Andrea Peter-Koop, Prof. Dr. Kerstin Tiedemann, Uni Bielefeld)
  • Vignetten zu Barrieren im Unterricht (Prof. Dr. Gabi Ricken und Team, Uni Hamburg)
  • Rollen und Zuständigkeiten in multiprofessionellen Teams – Aushandlungen im hybriden Format (Alessa Schuldt, Manfred Palm, Prof. Dr. Oliver Böhm-Kasper, Prof. Dr. Christine Demmer, Prof. Dr. Birgit Lütje-Klose, Prof. Dr. Holger Ziegler, Uni Bielefeld)

Die Netzwerk-Mitglieder erhielten so ganz konkrete Einblicke in Lehrkonzepte. In der Diskussion konnte die eigene Perspektive auf inklusionsbezogene Lehrinhalte und deren Vermittlung eingebracht werden. Diskutiert wurde u.a. über unterschiedliche Anforderungen an Lehrkonzepte in der ersten im Vergleich zur dritten Phase der Lehrerbildung, die grafische Gestaltung von Materialien oder die Potenziale der Thematisierung von Barrieren im Unterricht statt ausschließlich gelungener Beispiele. Des Weiteren wurde sich darüber ausgetauscht, welche Vorteile („nachgedrehte“) Videos anderen Medien (z. B. Texten) gegenüber bei der Anbahnung diagnostischer Kompetenzen bieten und wie angehende Lehrkräfte bereits im Studium in studiengangsübergreifenden Lehrveranstaltungen auf multiprofessionelle Kooperation in der späteren Schulpraxis vorbereitet werden können. Die Perspektivenvielfalt in der Diskussion ermöglicht den Teilnehmenden u.a. einen schärfenden Blick auf ihr Verständnis einer inklusionssensiblen Lehrerbildung. Zudem konnten Kooperationen innerhalb des Netzwerks angebahnt werden.

Weitere Gestaltung der Netzwerkarbeit

Zum Abschluss des Treffens wurde über mögliche Transferaufträge und weitere Aktivitäten des Netzwerks gesprochen. So wurde u.a. das von Prof. Dr. Antje Ehlert koordinierte gemeinsame Forum auf dem QLB-Programmkongress am 22.11.2021 vorbereitet, über die Einrichtung einer bundesweiten Online-Plattform und Publikation eines Positionspapiers nachgedacht und Maßnahmen zur netzwerkinternen Kommunikation (z. B. Expertenliste) angebahnt. Neben weiteren Treffen in kleineren Runden (z. B. Termin im Sommerprogramm der Bielefelder Materialwerkstätten für das Netzwerk) wird das nächste Netzwerktreffen in 2022 von Prof. Dr. Gabi Ricken und ihrem Team an der Universität Hamburg ausgerichtet.