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Mentoring im Fokus : Datum:

Rund 100 Fachleute kamen im Frühjahr 2023 zur bundesweiten Konferenz „Mentoring als zentrales Element der Lehrkräftebildung: Forschungs- und Professionalisierungsansätze“ nach Gießen

Eine Frau spricht an einem Rednerpult vor Publikum.
Aus ganz Deutschland kamen Mentoren und Mentorinnen zu einem Austausch nach Gießen. © GOL

Mentorinnen und Mentoren erfüllen eine wichtige Funktion in der Lehrkräftebildung. So unterstützen und beraten sie angehende Lehrkräfte in pädagogischer, didaktischer und methodischer Hinsicht. Sie fördern Reflexionsprozesse in Vor- und Nachbesprechungen von Unterrichtsstunden und helfen bei weiteren Aufgaben wie dem Führen von Elterngesprächen oder dem Planen von Exkursionen. Eine einheitlich geregelte Vorbereitung für diese facettenreiche Rolle an den Schnittstellen von Universität, Studienseminar und Schule gibt es nicht.


Um die grundsätzliche Relevanz des Mentorings, entsprechende Forschungsdesiderate sowie bestehende Ansätze zur Qualifizierung und Professionalisierung in den Fokus zu rücken, fand am 9. und 10. März 2023 die Konferenz „Mentoring als zentrales Element der Lehrkräftebildung: Forschungs- und Professionalisierungsansätze“ in Gießen statt. Rund 100 Teilnehmende folgten der Einladung der beiden QLB-Projekte „Gießener Offensive Lehrerbildung“ (Justus-Liebig-Universität Gießen) und „ProPraxis“ (Philipps-Universität Marburg). Ziel der Veranstaltung war es, den Austausch und die Zusammenarbeit von Vertreterinnen und Vertretern der unterschiedlichen involvierten Institutionen (insbesondere Universitäten samt Zentren für Lehrerbildung/Schools of Education, Schulen und Studienseminare) zu fördern.


Eröffnet wurde die zweitägige Veranstaltung inhaltlich von Prof. Dr. Birgit Brouër von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. In ihrer Keynote sprach sie mit Blick auf die Professionalisierungsprozesse angehender Lehrkräfte über die Bedeutung von Schulpraktika im Rahmen des Studiums und die Zusammenarbeit von Hochschulvertretungen und schulischen Mentoren und Mentorinnen bei der Betreuung der Praktikantinnen und Praktikanten. Den zweiten Tag eröffnete Dr. Timo Beckmann von der Leuphana Universität Lüneburg mit einem Vortrag, in dem er Möglichkeiten zur Professionalisierung von Mentorinnen und Mentoren aufzeigte und Impulse zur zukünftigen Gestaltung von Fortbildungsprogrammen gab.


Die Teilnehmenden erwartete daneben ein abwechslungsreiches Programm aus phasenübergreifender Kleingruppenarbeit, einer Postersession und einem weiteren Dutzend Vorträge. Thematisch reichten diese vom Zusammenhang von Mentoringqualität und -erfolg mit dem Wohlbefinden der involvierten Akteure über fachdidaktische Qualifizierungsansätze bis hin zur Evaluation eines berufsbegleitenden Weiterbildungsprogramms für südafrikanische Lehrkräfte.


Zum Abschluss der Konferenz wurden aktuelle Herausforderungen im Feld identifiziert, zu denen Theorie-Praxis-Relation, Ambiguitätstoleranz, Komplexität u. v. m. zählen. Insofern hat die Veranstaltung viele konstruktive Professionalisierungsansätze, spannende Forschungsergebnisse und -aufgaben, aber auch konkrete theoretische wie praktische Desiderata eines zentralen Elements der Lehrkräftebildung aufgezeigt.