Programm : Datum:
Hier finden Sie die Zahlen, Daten und Fakten zum Programm.
Lehrerinnen und Lehrer sind entscheidend für eine gute Bildung in unserem Land. Um die Qualität der Lehrkräftebildung nachhaltig zu verbessern, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung zusammen mit den Bundesländern, die deutschen Hochschulen aufgerufen, die Lehrkräftebildung als Ganzes zu stärken und künftige Lehrkräfte optimal auf deren berufliche Aufgaben vorzubereiten.
Grundlagen
Bund und Länder unterstützten von 2015 bis Ende 2023 mit ihrer gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ Reformen in der Lehrkräftebildung. Die Bund-Länder-Vereinbarung vom 12. April 2013, die von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) beschlossen wurde sowie die Förderrichtlinien des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die am 24. Juli 2014 veröffentlicht wurde, bildeten die Grundlage des Förderprogramms.
Die Länder und die Hochschulen verpflichteten sich, die gegenseitige Anerkennung von lehramtsbezogenen Studien- und Prüfungsleistungen, den Zugang zum Vorbereitungsdienst und allen Absolventinnen und Absolventen eines Vorbereitungsdienstes für ein Lehramt gleichermaßen den Berufszugang für den ihrem Abschluss entsprechenden Lehramtstyp zu gewährleisten.
Auswahlgremium
Die Förderkonzepte wurden in einem wissenschaftsgeleiteten Verfahren nach fachlichen Gesichtspunkten von den Expertinnen und Experten eines Auswahlgremiums auf ihre Förderfähigkeit hin bewertet. Die Anforderungen und Auswahlkriterien wurden in der Bund-Länder-Vereinbarung festgelegt. Voraussetzung für eine Förderung war eine Bestandsaufnahme der Hochschule über ihre Stärken und Schwächen in der Lehrkräfteausbildung. Daraus waren Ziele und Maßnahmen für die künftige Weiterentwicklung abzuleiten.
Das 18-köpfige Auswahlgremium der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ setzte sich zusammen aus Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Studierendenschaft und der schulpraktischen Professionalisierung sowie Vertreterinnen und Vertretern des Bundes und der Länder. Den Vorsitz hatten Prof. Dr. Manfred Prenzel sowie Prof. Dr. Cornelia Gräsel inne. In die Beratungen gingen externe Gutachten von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein.
Zwei Förderphasen und eine zusätzliche Förderrichtlinie
2015 gingen die ersten Hochschulen mit ihren Projekten an den Start. In zwei Auswahlrunden qualifizierten sich 49 Einzel- und Verbundvorhaben an 59 Hochschulen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förderte diese Projekte bis Ende 2018 beziehungsweise bis Mitte 2019. Nach einer Zwischenbegutachtung traten 48 Projekte in die 2. Förderphase ein und erhielten ab 2019 eine weitere Förderung für bis zu fünf Jahre, maximal bis Ende 2023.
2018 beschlossen Bund und Länder in der GWK, die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ ab 2020 um eine neue Förderrichtlinie zu ergänzen. Förderschwerpunkte waren die Themen „Digitalisierung in der Lehrerbildung“ und/oder „Lehrerbildung für die beruflichen Schulen“. Das Auswahlgremium empfahl 43 Projekte zur Förderung. Dem Themenschwerpunkt „Digitalisierung in der Lehrerbildung“ widmen sich 26 Projekte und 13 Projekte dem Bereich „Lehrerbildung für die beruflichen Schulen“. Vier Projekte setzen vor allem an der Schnittstelle dieser Bereiche an. Insgesamt 64 Hochschulen waren an den Projekten beteiligt – darunter 14 Hochschulen, die bis dahin noch nicht bei der QLB dabei waren.
Damit waren von März 2020 bis Ende 2023 insgesamt 91 Projekte aus 72 lehrkräftebildenden Hochschulen in die Programmförderung einbezogen, davon 79 Einzelprojekte und 12 Verbundprojekte.
Für das gesamte Programm stellte das Bundesministerium für Bildung und Forschung bis zu 500 Millionen Euro bereit.
Ein Meilenstein für die Lehrkräftebildung
Die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ war ein Meilenstein und das größte Förder- und Entwicklungsprojekt in der jüngeren Geschichte der Lehrkräftebildung in Deutschland. Sie unterstützte bereits begonnene Reformen an den Hochschulen und stieß neue Wege in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung an.
Hochschulen in allen 16 Ländern arbeiteten an Lösungen zu den aktuellen Herausforderungen der Lehrkräftebildung. Hierzu zählten und zählen beispielsweise die Profilierung und Optimierung der Strukturen der Lehrkräftebildung an Hochschulen, die Verbesserung der Praxisbezüge im Lehramtsstudium und die Entwicklung zielgruppengerechter und professionsorientierter Angebote der Beratung und Begleitung für Studierende, auch in der beruflichen Lehrkräftebildung. Ebenso nahmen die Projekte die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung, den Umgang mit Heterogenität und Inklusion sowie die Verbindung von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaft in den Blick. Durch die QLB hat auch die lehrkräftebildende Forschung einen enormen Schub erhalten. Damit wurden wichtige Beiträge zu einer evidenzbasierten Lehrkräftebildung geleistet. Kooperative Forschung und Nachwuchsförderung wurden deutlich gestärkt.
Von der Grundschule über die Sekundarstufe I und II und das berufliche Lehramt bis zur Sonderpädagogik wurden in der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ alle Lehramtstypen angesprochen. Im Programm waren sowohl Universitäten, als auch Kunst- und Musikhochschulen vertreten.
Durch die QLB wurden Strukturen der Lehrkräftebildung an den Hochschulen gefestigt, Netzwerke in den Universitäten und zu den Einrichtungen der zweiten und dritten Phase aufgebaut, innovative Lehr-Lern-Formate entwickelt und zusätzliche 1.470 befristete Stellen geschaffen.
Der Abschlussbericht der programmbegleitenden Evaluation zeigte, dass die QLB dazu beigetragen hat, dass die Hochschulen Koordinationsanforderungen effektiver bewältigen können und durch Netzwerkarbeit resilienter geworden sind.
Um dieses Potenzial auch nach der Förderlaufzeit nutzbar zu machen, haben beispielsweise die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) oder der Stifterverband Empfehlungen veröffentlicht, wie die Lehrkräftebildung auch künftig gestärkt werden kann. Die Positionierungen nehmen direkten Bezug zur QLB und dem Know-how der geförderten Hochschulen. Auch einige Projekte der „Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung“ bauen auf den Erkenntnissen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ auf und bauen die Netzwerke in die dritte Phase der Lehrkräftebildung weiter aus.