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Session 2: Medienkompetenzen und Umgang mit digitalen Medien - Wie können medienbezogene Kompetenzen von Lehrpersonen effektiv gefördert werden?

Die lernwirksame Nutzung digitaler Medien im Unterricht ist eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen. Neben der technischen Ausstattung von Schulen bedarf es gut ausgebildeter Lehrpersonen, die die didaktischen Potenzi­ale digitaler Medien für die Gestal­tung medienbasierter Lehr-Lernszenarien nutzen und kritisch reflektieren können. In der Session haben fünf QLB-Standorte ihre Digitalisierungskonzepte für die Lehrkräftebildung sowie die systematische Begleitforschung vorgestellt.

eine Lehrerin zeigt mehreren Schülerinnen und Schüler etwas auf einem Tablet
Damit Medienbildung in einer digitalisierten Welt gelingt, ist die Medienkompetenz der Lehrkräfte entscheidend. © Adobe Stock/contrastwerkstatt

Die lernwirksame Nutzung digitaler Medien im Unterricht wird aktuell als eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen diskutiert. Akteuren im Bildungswesen ist dabei bewusst, dass eine Verbesserung der technischen Ausstattung von Bildungseinrichtungen nicht ausreichend ist. Vielmehr bedarf es sehr gut ausgebildeter Lehrkräfte, die in der Lage sind, die didaktischen Potenziale digitaler Medien für die Vermittlung fachlichen Wissens zu erkennen und für die Gestaltung effektiver medienbasierter Lehr-Lernszenarien zu nutzen und kritisch zu reflektieren. Bislang liegen jedoch größtenteils fragmentierte Ansätze vor, die entweder einzelne Fachbereiche beziehungsweise Zielgruppen adressieren oder singuläre Schwerpunkte auf digitalisierungsbezogene Kompetenzfacetten (Informatik versus Medienpädagogik versus Mediendidaktik) legen. Zudem liegen kaum systematische Untersuchungen vor, die die Effektivität solcher digitalisierungsbezogenen Aus- und Fortbildungsprogramme belegen.

Vor diesem Hintergrund wurden fünf Standorte für die Session angefragt, die umfassende und nachhaltige Digitalisierungskonzepte auf Basis von Kompetenzentwicklungsmodellen für die Lehrkräftebildung entwickeln und durch systematische Begleitforschungen flankieren. Ziel des Workshops war es dann, die unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen der jeweiligen Standorte und die sich daraus ergebenden innovativen Erkenntnisse und transferierbare Implementationen medienbezogener Aus- und Fortbildungsprogramme zu erörtern und gemeinsame Überschneidungspunkte der Konzepte, wie etwa die kontext- beziehungsweise fachspezifische Förderung von digitalisierungsbezogenen Kompetenzen, zu diskutieren.

Es zeigte sich, dass unabhängig von adressierten Zielgruppen (Primar-, Sekundarbereich) oder involvierten Fachbereichen (MINT, Geistes- und Sozialwissenschaften) für die jeweiligen Digitalisierungskonzepte teilweise unterschiedliche medienbezogene Kompetenzbegriffe zu Grunde gelegt wurden. In der Abschlussdiskussion wurde daher im Besonderen der Wunsch nach einer standortübergreifenden Austausch- und Informationsplattform geäußert, die beispielsweise eine weiterführende Diskussion zur Frage nach einem gemeinsam abgestimmten Kompetenzbegriff ermöglichen kann. Im Nachgang des Workshops wird nun angestrebt, eine solche Austauschplattform zu initiieren. Ein Baustein dabei soll die Nutzung von Twitter darstellen. Darüber hinaus wird aktuell über synchron verlaufende, informelle und onlinebasierte Austauschmöglichkeiten diskutiert. Die Informationen hierzu werden dann über die Verteiler der Schools of Education mitgeteilt.

Der Workshop wurde als interaktives Veranstaltungsformat konzipiert. Die beteiligten Standorte stellten mittels audiovisuellen Medien ihre Digitalisierungskonzepte vor. Begleitet wurde der Workshop durch eine anhand von vorgegeben Leitfragen angeleitete Gruppenarbeitsphase sowie durch ein onlinebasiertes Diskussionsforum, das zum Sammeln von Fragen und Diskussionsanregungen rege genutzt wurde.

Screenshot eines digitalen Diskussionsforums
Auszug Diskussionsforum mit Fragen aus der abschließenden Gesamtdiskussion © Tübingen School of Education

Die Zahl der angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer belief sich auf insgesamt 190 Personen, die bundesweit an Hochschulstandorten vornehmlich in den Zentren für Lehrerinnen- und Lehrerbildung, aber auch in fachspezifischen beziehungsweise fachdidaktischen Bereichen oder in der Beratung von Lehramtsstudierenden tätig sind.



Die Organisation und Leitung des Workshops oblag bei der Tübingen School of Education der Universität Tübingen, vertreten durch Jun.-Prof. Dr. Andreas Lachner und Ulrike Franke (Moderation). Als Standorte mit einem Vortrag waren die Heidelberg School of Education (Dr. Christiane Wienand), die Stiftung Universität Hildesheim (Prof. Dr. Christof Wecker), die Technische Universität Kaiserslautern (Prof. Dr. Jochen Kuhn) und die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (Jun.-Prof. Dr. Olga Kunina-Habenicht) sowie die Tübingen School of Education (Jun.-Prof. Dr. Andreas Lachner) vertreten.