Forum 4: Konzepte und Herausforderungen universitärer Lehrerfort- und -weiterbildung
Das Forum behandelte Herausforderungen, Konzeptionen und erste Erfahrungen bzw. Pilotprojekte zur phasenübergreifenden Lehrerfort- und -weiterbildung. Impulsvorträge stellten neben den praxisorientierten Herausforderungen insbesondere Lösungsansätze und organisatorische Wege zur Umsetzung bzw. Vernetzung mit anderen Anbietern der Lehrerfort- und -weiterbildung dar. In Kleingruppen wurden sowohl einzelne Impulsvorträge aufgegriffen als auch weiterführende Aspekte und Konzeptionen behandelt.
Take-Home-Messages aus den Arbeitsgruppen
1. Kein genuiner Auftrag für Lehrerfortbildung und keine materielle Anerkennung Verträge/Abkommen zwischen Ministerium und Universitäten
- kein hoher Stellenwert in der 2. Phase
- Missverhältnis zwischen Kultusministerium/Schulverwaltung und Universitäten
- nicht nur auf Kontakte einzelner Dozierender setzen
- Universitäten sollte sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren (Forschung & Evaluation)
2. Austausch der Anbieter ist Herausforderung und Lösung zugleich
- viele Fortbildungsangebote unterschiedlicher Träger
- Unkenntnis über Angebote; Austausch und Suche nach Expertise notwendig
3. Was ist die „Währung“, die Hochschullehrer/innen dazu zu bewegt, Energie und Zeit in die Lehrerfort- und -weiterbildung zu investieren?
- Deputationsanrechnung von Fortbildungen
- Win-Win-Situation für alle Beteiligten
- Institute an Hochschulen schaffen bzw. Verzahnung mit Bestehenden
4. Sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen in den schulischen Systemen der verschiedenen Bundesländer berücksichtigen
- Pflichtteilnahme an Fortbildungen bedingt Kooperation von Universitäten und Kultusministerium
- Einholen von Bedarfen der Lehrkräfte
- Fortbildungen ursprünglich originäres Feld der Schulaufsicht vs. Angeboten von Universitäten heute
5. Passungsmanagement: Ziele, Motivation und Interessen
- unterschiedliche Ziele, Motivationen, Interessen mit einbeziehen
- Transparenz und Wertschätzung
Gesamtfazit: Herausforderungen und Lösungsansätze
1. Herausforderung Nachfrageseite („wie kommt der Köder zum Fisch?“)
- Anerkennung und Kompensation des zeitlichen Aufwands der Lehrkräfte
- Fortbildung als relevant, qualitativ hochwertig und nützlich wahrnehmen
- Fortbildungen sichtbar machen
2. Herausforderung Angebotsseite („wie kommen Expert/-innen aus Wissenschaft in die Fortbildung?“)
- Motivation der Teilnahme von Expert/-innen an Fortbildung
- Anerkennung und Kompensation des zeitlichen Aufwands von Fortbildner/-innen aus Wissenschaft (Stichwort: Deputatswirksamkeit)
3. Herausforderung Vernetzung mit Bildungsverwaltung:
- frühzeitiger, regelmäßiger Austausch mit Partnern in Ländern – KM etc.; institutionalisiert
- Commitment von Kultus- UND Wissenschaftsministerien
4. Herausforderung des Transfers in die Praxis
- Design der Fortbildung (Praxis- und Reflexionsphasen, Feedbackschleifen)
- Schulkontext – Schulleitung; Arbeitsgemeinschaften, ...
Georg-August-Universität Göttingen: Prof. Dr. Monika Oberle, Dr. Sabina Eggert
Deutsche Sporthochschule Köln: Prof. Dr. Jens Kleinert, Dr. Britta Fischer, Julia Wolf
Bergische Universität Wuppertal: Prof. Dr. Andreas Frommer
Universität Kassel: Prof. Dr. Dorit Bosse
Pädagogische Hochschule Freiburg: Prof. Dr. Timo Leuders
Peter Lambertz, Bezirksregierung Köln