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Forum 3: Praxisbezug in der Lehrerbildung – Kooperation auf Augenhöhe mit Partnerschulen

Zur institutionellen Vernetzung wurden an den QLB-Standorten Kooperationsformen zwischen Wissenschaft und Praxis entwickelt, erprobt und etabliert. Welche Modelle und Rahmenbedingungen liegen an verschiedenen Hochschulen vor, die für beide Seiten gewinnbringend sind und von tradierten Rollenzuweisungen absehen? Das Forum widmete sich verschiedenen Modellen der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Schulen sowie der Weiterentwicklung von Strategien auf der Basis bisher gemachter Erfahrungen.

Graphic Recording Forum 3 des QLB-Programmkongresses
© Graphic Recording: Anne Lehmann; https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de

Neben der Förderung der Kohärenz zwischen Theorie und Praxis über alle drei Phasen der Lehrerbildung hinweg gilt die institutionelle Vernetzung zur Optimierung der Lehrerbildung als eine Zielperspektive der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung". An den verschiedenen Standorten wurden Kooperationsformen zwischen Wissenschaft und Praxis entwickelt, erprobt und etabliert. Das Forum befasste sich mit Modellen für Kooperationen zwischen Hochschulen und Schulen, die für beide Seiten gewinnbringend sind. Nach der Vorstellung der beteiligten Projekte LeaP (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel), FACE (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg & Pädagogische Hochschule Freiburg) und MoSAiK (Universität Koblenz-Landau) befassten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei Workshops mit Faktoren, Herausforderungen und praktischen Ansätzen für gelingende Kooperation.

Im Workshop Synergieeffekte durch Forschendes Lernen in der Kooperation (Kiel) wurde der Ansatz diskutiert, bei der Generierung von Leitfragen im Praxissemester (auch) die Interessen der Mentorinnen und Mentoren einzubeziehen, um so einen Mehrwert für Studierende als auch Mentorinnen bzw. Mentoren zu schaffen. In der anschließenden Diskussion wurden neben gewinnbringenden Themenbereichen (z. B. Inklusion, Digitalisierung und curriculare Innovationen), insbesondere Herausforderungen der Kooperation diskutiert (z. B. unklare Zuständigkeiten, fehlende Rahmenbedingungen). Zudem wurden weitere Ansätze zur Unterstützung der Kooperation zwischen Universität und Schule in Praxisphasen, wie die Einrichtung von Fachgruppen sowie Anreize und Entlastungen für Schulen, genannt.

Im Workshop Moderation von (Forschungs-)Kooperationen auf Augenhöhe mit Partnerschulen (Freiburg) wurden ebenfalls Faktoren für eine gelingende Kooperation auf Augenhöhe zwischen Hochschulen und Schulen diskutiert und abgeleitet. Ausgangspunkt war ein Erfahrungsbericht aus der Praxis eines Schulvertreters aus Freiburg: Welche Motivationslagen, welche Chancen und verallgemeinerbaren Schwierigkeiten lassen sich auf dem Weg eines Gymnasiums zur Hochschulpartnerschule feststellen? Förderlich ist eine Win-Win-Situation. Um sie erzielen zu können, muss gegenseitiges Vertrauen durch Langfristigkeit, Verbindlichkeit und Passung hergestellt werden. Augenhöhe kann in einer zunächst asymmetrischen Partnerschaft durch Anerkennung der gegenseitigen Expertise und durch (Forschungs-) Projekte ausgeweitet werden, die Schule wie Hochschule gleichermaßen zu Gute kommen.

Forum 1.3 QLB-Programmkongress 2018
© BMBF/Michael Reitz

Im Workshop Kooperation in Bezug auf Lehrveranstaltungen am Beispiel Außerschulischer Lernorte (Koblenz-Landau) wurde zunächst an einem konkreten außerschulischen Lernort, dem Freilandmobil, aufgezeigt, wie ausgehend von den Aktivitäten in den Lehr-Lern-Laboren durch strukturbildende digitale Maßnahmen relevante Akteurinnen und Akteure der weiteren Phasen der Lehrerbildung nachhaltig vernetzt werden. Anschließend wurde über das Konstrukt „Erwartungen“ im Kontext außerschulischer Lernorte diskutiert. Dabei wurden mit Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen, Studierenden und Dozierenden alle vier Zielgruppen fokussiert.

Im Anschluss an die Workshop-Phase wurden die Ergebnisse zusammengeführt: Ausschlaggebend für die Gestaltung einer Kooperation auf Augenhöhe sind die Faktoren Freiwilligkeit, wachsendes Vertrauen, Verbindlichkeit, Wertschätzung, sowie das Prinzip der offenen Tür.


Universität Koblenz-Landau: Prof. Dr. Alexander Kauertz, Prof. Dr. Björn Risch, Dr. Regina Schleicher
Pädagogische Hochschule Freiburg: Prof. Dr. Lars Holzäpfel, Ulrike Dreher
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg: Dr. Martina von Gehlen
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: Prof. Dr. Thilo Kleickmann, Dr. Lena Rösler
Dr. Hans-Martin Blitz, Gymnasium Kenzingen und Regierungspräsidium Freiburg