Weiteres aus dem Plenum und zur Begleitausstellung
Am zweiten Tag des Programmkongresses berichteten Lehramtsstudierende von ihren Erlebnissen. Die Schlussrunde wagte einen Blick in die Zukunft.
Am Vormittag des zweiten Tages befragte Kate Maleike, die Moderatorin des Kongresses, Lehramtsstudierende aus Aachen, Berlin, Hamburg und München nach ihren Erlebnissen und Wünschen. Die Studierenden empfinden es regelrecht als Segen, dass die Studienabschlüsse nun bundesweit anerkannt werden und haben dadurch eine größere Freiheit in ihrer Lebensplanung. Auf das Thema Inklusion fühlen sich viele noch nicht genügend vorbereitet, hier bestünde noch Handlungsbedarf. Ebenso bei den Praxisbezügen, die noch stark von den einzelnen Fächern abhängen und dem Engagement der Dozenten.
Nach den Foren ging es im Plenum weiter mit einer Diskussion zur Lehrerbildung im Jahr 2026. Auf dem Podium waren vertreten:
- Kornelia Haugg, Bundesministerium für Bildung und Forschung
- Udo Beckmann, Bundesvorsitzender Verband Bildung und Erziehung
- Prof. Dr. Cornelia Gräsel, Bergische Universität Wuppertal
- Dr. Jan Hofmann, Staatssekretär a. D. im Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt
- Dr. Marianne Sgoff, Leiterin des Studienseminars für Gymnasien Frankfurt am Main
- Heike Wehage, Studierendenvertreterin im Auswahlgremium der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“
Die Runde war sich einig darin, dass von der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" mit einem Budget von bis zu 500 Mio. EUR und einer Laufzeit bis 2023 sehr starke und nachhaltige Impulse zur Veränderung der Lehrerbildung zu erwarten seien. Ein Novum sei hierbei, dass den Lehrerbildnern nun in bedeutendem Umfang Drittelmittel zur Verfügung stünden, was innerhalb der Hochschulen auch für die gewünschte und nötige Aufmerksamkeit sorge. In der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" habe das Thema Inklusion und Umgang mit Heterogenität eine herausragende Bedeutung. Hier lägen Anspruch und Wirklichkeit noch deutlich auseinander. Auch beim Thema Mobilität seien Anspruch und Wirklichkeit noch auseinander. Es wurde von einem Fall berichtet, bei dem die Anrechnung von Studienleistungen innerhalb eines Bundeslandes nicht möglich war. Diskutiert wurde im Weiteren die Frage, ob das Lehramtsstudium nicht überfrachtet werde mit den zahlreichen, neuen Anforderungen. Man sollte sich auch in diesem Zusammenhang fragen, was Aufgabe der akademischen Erstausbildung sei, der zweiten Phase bzw. dem Vorbereitungsdienst und der Fortbildung. Plädiert wurde für eine engere Verzahnung der verschiedenen Phasen der Lehrerbildung, die ein gemeinsames Begriffsverständnis bräuchten und sich vielleicht in regionalen Zentren der Lehrerbildung zusammenfinden könnten. Mit Blick auf die Zukunft werde erwartet, dass die Evidenzorientierung in der Lehrerbildung stärkere Verbreitung finden werde. Die Lehrerbildung werde an den Hochschulen auch ein stärkeres Renommee gewonnen haben. Die Lehrerbildung müsse weiterhin auch der demokratischen Bildung gerecht werden und dem Umfang mit den Neuen Medien. Sicher war sich die Runde darin, dass die Fachlichkeit auch in der Zukunft Grundlage für jede Lehrertätigkeit bleiben werde.
Begleitet wurde der Kongress von einer Posterausstellung aller geförderten Projekte. Die Projektposter können bei der Beschreibung der einzelnen Projekte unter dem Menüpunkt "Projekte" aufgerufen werden (obere Navigationsleiste) oder kompakt als Portfolio im Downloadbereich dieser Seite. Zudem wurde die neue Broschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" vorgestellt (Download über die Box am rechten Rand).