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So gelingt Schule! Ein Kommentar aus Sicht des Bundeselternrates : Datum:

Man weiß seit Langem, dass der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen stark vom Elternhaus abhängt. Eine enge Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus ist daher ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Bildung junger Menschen. Der Bundeselternrat empfiehlt unter anderem, Kenntnisse der gesetzlichen Elternmitwirkung als Bestandteil in alle Phasen der schulischen Aus- und Fortbildung zu implementieren.

Mehrere Personen betrachten eine Moderationstafel
Die Weiterentwicklung und Neuausrichtung der traditionellen Elternarbeit bedeutet, dass sich Eltern und Lehrkräfte wohl- und wertgeschätzt fühlen und eine Grundlage vielfältiger Kommunikation geschaffen wird. © BMBF/Alexandra Roth

Ein Kommentar von Sabrina Wetzel

Eine enge Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus im Sinne einer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft ist ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Bildung junger Menschen.

Für bestmöglichen Lernerfolg und optimale Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern ist eine Erziehungspartnerschaft, die gemeinsame erzieherische Partnerschaft von Schule und Eltern die beste Voraussetzung.

Man weiß seit Langem, dass der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen stark vom Elternhaus abhängt und alle von einer regelmäßigen und konstruktiven Zusammenarbeit von Schule und Familie profitieren. Immer mehr Bildungsbeteiligte wissen, dass Bildungsgerechtigkeit und die individuelle und inklusive Förderung aller Kinder nur gemeinsam zu lösen sind.

Elternmitwirkung heißt auch Einmischung

Die in Schulgesetzen verankerten Grundrechte der Eltern (Elternmitwirkung) müssen den zukünftigen Lehrkräften im Lehramtsstudium vermittelt werden. Elternmitwirkung heißt auch Einmischung, mit neuen Blickwinkeln, Erfahrungen und Erwartungen und spannenden Prozessen für alle an Schule Beteiligten. Benötigt wird eine aktive Zusammenarbeit der Eltern/Erziehungsberechtigten, die den gebührenden Stellenwert im Schulalltag bekommt und gepflegt wird.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern ist das Erkennen von Problemen (Mobbing, Suchtprävention und Suizidprävention) der Kinder und Jugendlichen, die psychischer oder psychischer Gewalt zu Hause und/oder der Schule ausgesetzt sind. Dabei ist eine enge unterstützende und beratende Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern unerlässlich.

Schwerpunkte in der Ausbildung von Lehrkräften sollten neben der Fachwissenschaft und Fachdidaktik folgende sein: Pädagogik, Psychologie, Nachhaltigkeit, Integrations- und Inklusionspädagogik und Gesundheitserziehung.

Die in den Schulgesetzen der Bundesländer verankerten Bildungs- und Erziehungspartnerschaften zwischen Schule und Elternhaus vermitteln zu hohe gegenseitige Erwartungen der Aufgabenstellungen. Gleichzeitig wird der "Lern- und Lebensort Schule" von Eltern häufig als intransparent wahrgenommen, was die gegenseitige Vertrauensbildung erschwert.

Weiterentwicklung und Neuausrichtung der traditionellen Elternarbeit

Dies erfordert die Weiterentwicklung demokratischer Prozesse an Schulen durch einen vertrauensvollen Dialog sowie die Unterstützung der Eltern bei der Wahrnehmung ihrer vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten.

Daher empfehlen wir erstens die bundesweit verpflichtende Implementierung von Kenntnissen der gesetzlichen Elternmitwirkung als Bestandteil in alle Phasen der schulischen Aus- und Fortbildung aller an Schulen Beteiligten einschließlich der Referendare, zweitens echte Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte der Erziehungsberechtigten bei der Schulorganisation und der Schulentwicklung (auch an den Berufsbildenden Schulen), die mehr als die Aktivität zur Förderung des institutionellen Funktionierens sein muss, sowie drittens gesetzlich verankerte Elternvertretungen mit umfassenden Mitbestimmungsrechten auf allen Ebenen.

Eine Weiterentwicklung, Neuausrichtung der traditionellen Elternarbeit bedeutet, dass sich Eltern und Lehrkräfte wohl- und wertgeschätzt fühlen und eine wichtige Grundlage vielfältiger Kommunikation geschaffen wird.
 

Dipl.-Ing. Sabrina Wetzel ist ehrenamtlich im Vorstand des Bundeselternrates tätig. Die Architektin hat 3 Kinder und ist seit 20 Jahren in der Elternarbeit, als Elternvertreterin und Elternbeiratsvorsitzende, aktiv. Sie ist Mitglied im Landeselternbeirat Baden-Württemberg und Multiplikatorin der Elternstiftung Baden-Württemberg.