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Ressourcen schaffen und nutzen: Ein Netzwerk zum Umgang mit Heterogenität in der Schule im Kurzporträt : Datum:

Das Kompetenznetzwerk "Heterogenität in der Schule" an der Universität Augsburg verbindet interaktiv und kommunikativ Lehrkräfte aller drei Phasen, Vertreter und Vertreterinnen der Bildungsadministration, der Schulberatung und akademische Projektmitarbeitende. Innerhalb dieses Netzwerks können spezifische Inhalte und Themen gemeinsam analysiert und reflektiert werden, so auch die Stärkung der Ressourcen von (angehenden) Lehrkräften beim Umgang mit heterogenitätsbezogenen Herausforderungen.

Eine Person sitzt am Laptop und hält einen Vortrag.
Präsentation eines innovativen Fortbildungskonzepts bei einem Netzwerktreffen © Klaus Satzinger-Viel, Universität Augsburg

Von Christine Stahl und Ulrike Nett

Einer genuin heterogenen Schülerschaft in der Schule professionell zu begegnen, ist für Lehrkräfte eine anspruchsvolle Aufgabe, die einer wohl durchdachten und passgenauen Aus-, Fort- und Weiterbildung bedarf. Das Querschnittsthema "Lehrerprofessionalität im Umgang mit Heterogenität" wird im Rahmen der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" im gleichnamigen Projekt, kurz LeHet, seit 2015 als fakultätsübergreifendes Projekt an der Universität Augsburg bearbeitet. Ein Teilprojekt von LeHet ist das Kompetenznetzwerk "Heterogenität in der Schule", welches phasenübergreifend, interaktiv und kommunikativ Lehren und Lernen über verschiedene Schulformen und Fächer hinweg verbindet.

Rund 150 Netzwerkmitglieder, bestehend aus Lehrkräften aller drei Phasen, Vertreter und Vertreterinnen der Bildungsadministration, der Schulberatung und akademische Projektmitarbeitende, bleiben im regelmäßigen Dialog über professionelle Lehrkraftkompetenzen im Umgang mit unterschiedlichen Formen von Heterogenität. Ziel des Netzwerks ist die Stärkung der Kooperation aller Beteiligten, eine stärkere Kohärenz in den drei Phasen der Lehrkräftebildung sowie eine intensivere Andockung der akademischen Forschung und Lehre an den Schulalltag. Die Arbeit im Netzwerk wird über jährlich stattfindende Netzwerktreffen und in professionellen Lerngemeinschaften realisiert, welche sich bedarfsorientiert mehrmals im Jahr treffen.

Stärkung von Ressourcen im Umgang mit Heterogenität

In beiden Formaten werden spezifische Themen zum Umgang mit Heterogenität bearbeitet. Hierfür werden Erfahrungen und Anregungen aus der Schulpraxis ausgetauscht und diskutiert. Die Netzwerkarbeit soll hilfreich und unterstützend sein, um Herausforderungen im eigenen Arbeitsalltag besser bewältigen zu können. Aus diesem Grund ist ein weiteres aktuelles Teilprojekt von LeHet auch die Stärkung der Ressourcen von (angehenden) Lehrkräften beim Umgang mit heterogenitätsbezogenen Herausforderungen. Eigenverantwortlich mit den eigenen Ressourcen umzugehen und dabei gezielt Strategien der Selbstregulation, insbesondere auch Strategien der Motivations- und Emotionsregulation anzuwenden, ist ein wichtiger Bestandteil professionellen Handelns von Lehrkräften. Eine gelungene Selbstregulation von Lehrkräften steigert nicht nur das Wohlbefinden der Lehrkräfte selbst, sondern steht auch in engem Zusammenhang mit gelungenem professionellen Handeln als Lehrkraft und dem Wohlbefinden und Lernerfolg der Schüler und Schülerinnen.

Tagebuchstudien filtern heterogenitätsbezogenen Herausforderungen

Mit Hilfe von Tagebuchstudien, die im Rahmen dieses LeHet-Teilprojekts durchgeführt werden, wird aktuell analysiert, welche heterogenitätsbezogenen Herausforderungen aktuell als besonders belastend erlebt werden und welche Strategien zur Selbstregulation im schulischen Kontext besonders günstig sind. Die Netzwerkarbeit ermöglicht dabei, die Ergebnisse der Tagebuchstudien gemeinsam zu analysieren und zu reflektieren. So kann Bildungsforschung und die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften miteinander verzahnt und unmittelbar auf aktuelle Herausforderungen im Schulalltag zugeschnitten werden.


Christine Stahl ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und seine Didaktik an der Universität Augsburg. Als externe Gesamtkoordinatorin des Projekts LeHet organisiert sie das Kompetenznetzwerk "Heterogenität in der Schule".

Ulrike E. Nett ist Juniorprofessorin für Empirische Bildungsforschung an der Universität Augsburg. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Selbstregulation von Lernenden und Lehrenden. Dabei fokussiert sie insbesondere auch auf die Emotionsregulation von Lehrkräften im Umgang mit heterogenitätsbedingten Herausforderungen.