Nachwuchskollegs im Dialog – das Netzwerk Lehrerbildung-Nachwuchskollegs "NeLe" im Kurzporträt : Datum:
Die Lehrerbildungsforschung hat durch die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" einen enormen Zuwachs an Nachwuchsforschenden aus unterschiedlichen Fachdisziplinen gewonnen. Diese Vielfalt bringt Herausforderungen und Synergien mit sich. Mit der Gründung des Netzwerks Lehrerbildung-Nachwuchskollegs "NeLe" intensivieren die Universitäten Dresden, Erfurt, Halle, Jena und Potsdam den interdisziplinären Austausch und die standortübergreifende Vernetzung von Promovierenden und Betreuenden.
Von Bernadette Gold und Frank Beier
Promovierende mit Lehramtsabschluss stehen standortübergreifend vor ähnlichen Herausforderungen: Forschungsmethoden sind selten Teil der akademischen Ausbildung und müssen für die Promotion nachträglich eigenständig angeeignet werden. Darüber hinaus erschwert die hybride Studienstruktur des Lehramts die disziplinäre Selbstverortung. Gleichzeitig bringt die Interdisziplinarität der Lehrerbildungsforschung einen multiperspektivischen Austausch und damit viele Chancen für eine umfassende Betrachtung des eigenen Promotionsthemas mit sich. Diese Chancen und Herausforderungen sollten mit der Gründung des NeLe-Netzwerks im Jahr 2016 durch die systematische Vernetzung der Expertise und Erfahrungen aus bestehenden und durch die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" neu gegründeten Nachwuchsförderprogrammen in der Lehrkräftebildung aufgegriffen werden.
Die Gründungsmitglieder des NeLe-Netzwerks, Vertreterinnen und Vertreter der Qualitätsoffensive Lehrerbildungs-Projekte an der Technischen Universität Dresden, Universität Erfurt, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Friedrich-Schiller-Universität Jena und Universität Potsdam, diskutieren regelmäßig über Möglichkeiten der methodischen und inhaltlichen Nachwuchsförderung, aber auch über Betreuungsqualität und "Best Practice"-Ansätze.
Für die Promovierenden wird jährlich eine Summer School an jeweils einem Projektstandort ausgerichtet. So profitieren die Teilnehmenden von der standortübergreifenden Expertise erfahrener Wissenschaftler*innen der beteiligten Universitäten, können sich jedoch auch gegenseitig austauschen und fachübergreifend vernetzen. Die Kontinuität der Veranstaltungsreihe ermöglicht es, Entwicklungen der jeweiligen Dissertationen zu verfolgen und langfristige Kooperationen unter den Nachwuchswissenschaftler*innen anzubahnen. Die Summer School wird im Jahr 2020 durch die Universität Erfurt ausgerichtet, im Jahr 2021 findet sie in Dresden statt.
Für die Verantwortlichen der jeweiligen Graduiertenprogramme bieten Netzwerktreffen darüber hinaus die Möglichkeit individueller universitätsübergreifender Kooperationen. Die zukünftige Netzwerkarbeit zielt auf eine stärkere Vernetzung unter den Doktorand*innen durch innovative digitale Kommunikationsformate.
Jun.-Prof. Dr. Bernadette Gold ist Juniorprofessorin für Professionsentwicklung und Didaktik der Lehrerbildung. Sie leitet das Erfurter Nachwuchskolleg Bildungsqualität. Dr. Frank Beier ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im QLB Projekt TUD Sylber². Er leitet das Dresdner Graduiertenforum Lehrerbildung. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Biografie- und qualitativen Unterrichtsforschung.