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Workshop: Inklusion und Heterogenität (05/2017)

Im Rahmen der Programmbegleitung fand am 4./5. Mai 2017 an der PH Heidelberg ein Workshop zu  „Inklusion und Heterogenität als Thema der Lehrerbildung - Theorien, Konzepte, Methoden“ statt.

Eines der Ziele der Förderung durch die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ sind nachhaltige und systematische Verbesserungen im Handlungsfeld:

  • Fortentwicklung der Lehrerbildung in Bezug auf die Anforderungen der Heterogenität und Inklusion.
    Tagungsflyer
    Tagungsflyer © BMBF,Alexandra Roth

Die Forderung nach Umsetzung von Inklusion in Schulen hat einen Paradigmenwechsel angestoßen. Schulen kommt der Auftrag zu, Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Lebenslagen und mit ihren individuellen Voraussetzungen das gleiche Recht auf Bildung und Teilhabe zu ermöglichen. Um das erfolgreich umzusetzen, müssen Lehrerinnen und Lehrer bereits im Studium notwendige Fachkenntnisse und methodisches Wissen erwerben. Zur Bewältigung der daraus resultierenden Herausforderungen bedarf es einer Lehrerbildung, die sich optimal darauf einstellt. Fast alle Projekte haben das Thema Inklusion und Heterogenität in ihre Arbeit aufgenommen und geben Impulse, um Lehramtsstudierende theoriegeleitet und praxisbezogenen auf die Herausforderungen vorzubereiten.

Zum Programm-Workshop trafen sich über 130 Personen aus 45 Projekten                                                        der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ um über Theorien, Konzepte, Methoden einer inklusionsorientierten Lehrerbildung und des inklusiven Unterrichtens zu diskutieren, sich auszutauschen und Ergebnisse der Projektarbeit vorzustellen. Ziel des Workshops war es, den Austausch zwischen den Projekten der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ zu den Themen Heterogenität und Inklusion zu intensivieren. Das wurde über das Kennenlernen verschiedener Projektansätze, den Erfahrungs- und Erkenntnisaustausch und den Transfer guter Ergebnisse erreicht. Der Workshop wurde von der PH Heidelberg gemeinsam mit dem DLR Projektträger ausgerichtet.

Nach der Begrüßung durch den Rektor der PH Heidelberg, Prof. Dr. Hans-Werner Huneke und der Einführung durch das gastgebende Projekt heiEDUCATION, Prof. Dr. Petra Deger von der PH Heidelberg und Prof. Dr. Beatrix Busse von der Universität Heidelberg gaben am ersten Tag 15 Referentinnen und Referenten in zwei Panels mit Impulsvorträgen Einblicke in die Projektarbeit und den jeweils erreichten Stand bei der Entwicklung von Konzepten sowie deren Erprobung in der Lehr- und Lernpraxis.

Im Anschluss gab ein Posterwalk Zeit zum vertieften Austausch zu einzelnen Forschungs- und Projektthemen. Auf über 30 Postern stellten Projekte ihre aktuellen Ergebnisse vor und standen den Fragen aller Teilnehmenden Rede und Antwort.

Vorgestellt wurden die folgenden Lehrkonzepte, die den Anforderungen von Heterogenität und Inklusion in der Lehrerbildung und im Schulalltag besser Rechnung tragen sollen.

Panel 1
Sprachförderung unter Berücksichtigung von Videographie-Einsatzmöglichkeiten in der Lehrer- und Lehrerinnenbildung
Dr. Ana da Silva, Christine Stahl, Universität Augsburg – Projekt LeHet

Teamarbeit üben und beobachten lernen als Vorbereitung auf inklusive Herausforderungen
Prof. Dr. Gabriele Ricken, Universität Hamburg – Projekt ProfaLe

Kohärenz in der Multi-Perspektivität: Theoretische Positionen – curriculare Verankerung – Transferstrategien
Prof Dr. Annemarie Fritz-Stratmann, Prof. Dr. Petra Scherer, Dr. Günther Wolfswinkler, Universität Duisburg-Essen – Projekt ProViel

Multiprofessionelle Perspektiven auf Schule und Unterricht in der Lehrer- und Lehrerinnenbildung
Max Haberstroh, Claudia Klektau, Martin-Luther-Universität Halle – Projekt KALEI

Posterwalk
Posterwalk © BMBF,Alexandra Roth

Panel 2
Eckpunkte des didaktischen Modells zur Unterrichtung heterogener Lerngruppen mit dem Schwerpunktthema „Partizipation“
Prof. Dr. Vera Moser, Dr. Julia Frohn, HU Berlin – Projekt FDQI-HU

Inklusive Antinomien? Lehrerprofessionalität im Spannungsfeld von Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Erziehungswissenschaft
Peter Hudelmaier-Mätzke, Dr. Sven Sauter, PH Ludwigsburg – Verbund-Projekt Lehrerbildung PLUS

Inklusiver Umgang mit Diversität – eine umfassende Aufgabe für die ganze Universität
Prof. Dr. Stephan Hußmann, Prof. Dr. Barbara Welzel, TU Dortmund – Projekt DoProfiL

Inklusion und Heterogenität in heiEDUCATION: Themen, Zugänge, Herausforderungen
Prof. Dr. Petra Deger, PH Heidelberg – Projekt heiEDUCATION

Am zweiten Tag arbeiteten alle Teilnehmenden unter der Leitung von Tandems aus Referentinnen und Referenten vom Vortag in den folgenden Workshops

1. Lehrer- und Lehrerinnenbildung orientiert an Heterogenität und Inklusion – Antinomien, Spannungsfelder und Widersprüche. Ansätze des konstruktiven Umgangs aus dem Lernen in der Differenz durch fallbezogene Seminare
Max Haberstroh, Claudia Klektau, Martin-Luther- Universität Halle, Peter Hudelmaier-Mätzke, Dr. Sven Sauter, Universität Stuttgart und PH Ludwigsburg

2. Sprachliche Heterogenität im Fachunterricht – Konzepte und Videovignetten für die und Lehrerinnenbildung
Dr: Ulrike Schaupp, Christine Stahl, Universität Augsburg, Dr. Nadja Wulff, Dr. Stefan Nessler, Universität Heidelberg und PH Heidelberg

3. Inklusion als Querschnittaufgabe
Prof. Dr. Anja Tervooren, Susanne Gottuck, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Kerstin Rabenstein, Marian Laubner, Universität Göttingen

4. Universal Design for Learning – Lernen ohne Barrieren in Schule und Hochschule
Prof. Dr. Franz-B. Wember, Prof. Dr. Insa Melle, Universität Dortmund, Prof. Dr. Gabriele Ricken, Dr. Marie-Luise Schütt, Universität Hamburg

5. Inklusion lehren: Partizipation – Veranstaltungsformate – Modulkonstruktion
Dr. Veronika Schmid, PH Heidelberg, Ann-Catherine Liebsch, Yasmin Patzer, HU Berlin

Im Anschluss präsentierten alle Workshopleitungen ihre Ergebnisse und stellten die Dokumentation der Workshoparbeit vor.

Frau Prof. Dr.  Kerstin Merz-Atalik von der PH Ludwigsburg begleitete die gesamte Veranstaltung als Critical Friend. Ihre Eindrücke und Erkenntnisse aus dem Workshop rundeten die Veranstaltung ab.

Das Projekt der TU Dortmund – Projekt DoProfiL ist der Ausrichter des Folgeworkshops im Frühjahr 2018.